Perry Rhodan Atlantis 9 - Totenstille - von Roman Schleifer

Roman Schleifer
Perry Rhodan Atlantis
Band 9
Totenstille
Erschienen am 08.07.2022
Titelbild von Arndt Drechsler-Zakrzewski

Seit mehr als dreieinhalb Jahrtausenden reisen die Menschen mit Raumschiffen durch das Weltall. Dennoch gibt es auf der Erde genügend Geheimnisse. Eines dieser Mysterien ist der Kontinent Atlantis, der gut 8000 Jahre vor Beginn der christ­lichen Zeitrechnung versunken ist.
Gegen ihren Willen werden Perry Rhodan und seine Frau Sichu Dorksteiger in diese Vergangenheit geschleudert. Sie landen in der Zeit, in der die menschenähnlichen Arkoniden auf Atlantis eine Kolonie errichtet haben – gleichzeitig führen diese einen Krieg gegen die fremdartigen Maahks.

Rhodan und Dorksteiger kommen Stück für Stück an die Informationen, die sie benötigen, um vielleicht in ihre Zeit zurückzukehren. Sie treffen sogar auf Atlan, den Rhodan eigentlich erst Jahrtausende in der Zukunft kennenlernen wird. Bei alledem dürfen die unfreiwilligen Zeitreisenden keinen Fehler begehen und ihre eigene Gegenwart verändern.

Zudem ist eine kosmische Macht aktiv: das Raumschiff STRAHLKRAFT mit seiner beeindruckenden Technik. Das Walzenraumschiff riegelt den Planeten Galkorrax ab und beginnt mit einem grausigen Angriff – Perry Rhodan reagiert und leitet die Operation Methanlicht ein.

Doch auch die Erde ist von den Aktionen der STRAHLKRAFT und ihrer Besatzung betroffen. Dort besteht die Gefahr der ­TOTENSTILLE ...

Nun ist Roman Schleifer in Band 9 der Atlantis Miniserie an der Reihe, seine Geschichte zum Gesamtkonzept beizutragen. Und er hat einen sehr abwechslungsreichen und vielschichtigen Roman geschrieben. Sein Fokus liegt auf dem Arkoniden Kinco da Thronar, der nicht nur im Konflikt mit sich selbst sondern auch mit dem jungen Kristallprinzen Atlan steht. Dabei kommt es zu schönen Situationen und Dialogen, die den Atlan der Vergangenheit gut einfangen, aber auch schon Züge des späteren Atlan zeigen. Und es geht um das Thema posttraumatische Belastungsstörung im Zusammenhang mit den Methankriegen. Kinco da Trohnar ist ein polarisierender und interessanter Charakter, dessen Geschichte einen lesenswerten Verlauf nimmt. Aber auch die Handlung um Tolcai, Quartam, Rowena (Spoileralarm: ja, sie lebt noch) und nicht zuletzt Casey wird spektakulär und toll weitergestrickt. Tolcais Wahnsinn und sein Umgang mit Intelligenzwesen wird in dieser Folge noch dramatischer. Die Öffnung des Talagons am Ende war ein echter Schock. Ziel war es nun sicher nicht, dies zu verhindern, sondern durch die Rückführung des Talagons in die Vergangenheit die Zukunft erst zu ermöglichen. Ich bin gespannt auf die Auswirkungen und die Auflösung. Und auch meine Spekulation, dass es sich bei RCO um den späteren Rico handelt, verdichten sich mit Tolcais Manipulation an dem Roboter weiter.

In dieser Miniserie haben die Autoren nicht nur die Haupthandlung sehr gut und temporeich fortgeführt, sondern jeder hat bisher mit seinem Beitrag auch eine schöne eigene Geschichte und ein Setting umgesetzt oder einen Charakter erschaffen und/oder weiterentwickelt.

Was mir auch gut gefallen hat, sind die sich zuspitzenden Ereignisse an jedem Romanende und die Cliffhanger. Das ist modern und zeitgemäß und funktioniert so auch bei Streamingserien hervorragend um das Publikum zum Binge Watching zu animieren. Bei Heftromanen hat es den Nachteil, dass der Leser hier eine oder zwei Wochen auf die nächste Folge warten muss. Oder die Hefte sammelt, um die Serie in einem Rutsch zu lesen. Hat man aber mit dieser Miniserie einmal angefangen, funktioniert das Warten nur sehr schwer. Ich kann und will es gar nicht glauben, dass wir hier nur noch drei Folgen vor uns haben und bin schon sehr auf das finale Triple gespannt. Mit diesem Beitrag reiht sich auch Roman Schleifer in die Fünf-Sterne-Riege der Autoren in dieser Serie ein.

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

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