Mittwoch, 25. August 2021

Professor Zamorra 1132 - Ein Wiegenlied für den Titanen - von Ian Rolf Hill

Geschrieben von Ian Rolf Hill
Erschienen am 17.08.2021
Cover von Shutterstock

Der Krieger umklammerte den Griff des Schwertes fester, während er sich rücklings an die steinerne Säule presste. Die Hände fühlten sich feucht und klamm an. Die Leinenbandagen, mit denen der Schwertgriff umwickelt war, sorgten dafür, dass die Waffe dennoch sicher in der Faust des Kriegers ruhte. Und das war wichtig, denn er würde nur einen einzigen Schlag haben. Versagte er, war das sein Tod! Dann würde er ebenfalls zu einer Statue werden, die bald das Innere der Tempelhalle zierte, wie so viele Krieger vor ihm.

Auf Château Montagne findet sich Dalius Laertes mit Lucias Weggefährtin und Freundin Elayna ein. Endlich kann Zamorra nun auf den Uskugen zurückgreifen um Noah Moréll zu helfen. Er wird immer noch in einem Pariser Krankenhaus im Koma gehalten um seine Fähigkeiten zu unterdrücken. Zamorra, Nicole und einige Mitglieder der neuen Zauberschule begeben sich mit auf die Reise nach Paris. Währen Dalius es ermöglicht, dass Zamorra gemeinsam mit ihm in die Traumwelt von Noah Moréll vordringt, gehen die Mädels auf Shoppingtour in Paris. In Noahs Unterbewusstsein treffen die beiden auf dessen Kindheitserinnerungen. Und nicht nur dort treiben plötzlich Monster aus der griechischen Mythologie ihr Unwesen.

Was für eine grandiose Idee. Als Kind der 80er bin ich natürlich schwer begeistert vom vorliegenden Roman und konnte mir die Handlung wirklich bildhaft vorstellen. Der Film „Kampf der Titanen" von 1981 war auch für mich als Jugendlicher ein prägendes Erlebnis. Unzählige Male habe ich mir den Streifen in den 80ern angeschaut. Filme mit Stop-Motion-Technologie haben für mich damals wie heute einen unglaublichen Charme. Da können die CGIs in den aktuellen Filmen noch so ausgefeilt sein, an diese Atmosphäre kommen sie nicht ran. Oder es liegt am Alter und nostalgischen Aspekten. Aber sei’s drum. Florian ist einige Jahre jünger als ich und scheint dennoch ebenso zu empfinden. Denn im Werkstattbericht des Heftes plaudert er erfreulicherweise wieder ein wenig über die Entstehung des Romans. Und auch für mich war Perseus Kampf gegen die Medusa das prägende Highlight in diesem Film. 

Wieder ist es eine ausgefeilte Grundidee, die diesen Roman besonders macht. Wie im Vorgängerroman um Noah Moréll wird das Geheimnis um die real gewordenen Titanen langsam gelüftet und extrem spannend und atmosphärisch dicht geschildert. Wieder sehe ich filmische Parallelen zu Filmen wie "Inception" oder "Before i wake". Und wieder mixt Florian bekannte Motive und Ideen neuartig im Heftromanformat. Besonders schön finde ich es auch, dass Noah letztendlich in die Zauberschule aufgenommen werden kann. Florians tolle Charaktere bereichern damit den bunten Haufen um ein weiteres Mitglied. Einmal mehr fünf Sterne für einen tollen Roman aus der Feder des Tausendsassas!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

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