Perry Rhodan Androiden 4 - Willkommen in Menschenstadt - von Jaqueline Mayerhofer

Jacqueline Mayerhofer
PERRY RHODAN
Androiden
Band 4
Willkommen in Menschenstadt
Erschienen am 26.04.2024
Titelbild: Dirk Schulz

Wir schreiben das Jahr 2083 der Neuen Galaktischen ­Zeitrechnung, mehr als dreitausendsechshundert Jahre in der Zukunft. Seit elf Jahren leben die Bewohner der ­Milchstraße in einer Phase relativer Ruhe. Zwischen den ­Sternenreichen herrscht Frieden, doch unter der Oberfläche brodeln die Konflikte weiter.

Das zeigt sich, als die Föderation Normon zu zerbrechen droht. Der demokratische Planetenbund, der vor Jahrtausenden von Menschen begründet worden ist, steht vor einem Bürgerkrieg. Perry Rhodan und der Mausbiber ­Gucky brechen auf, um zwischen den verfeindeten Parteien zu vermitteln.

Recht früh gerät Rhodan in Gefangenschaft. Dabei erfährt er, dass die Angriffe der Roboter mit seiner eigenen Vergangenheit verbunden sind – ein Schock für den Terraner. Es gelingt Rhodan und seinen Gefährten, mithilfe eines fremden Raumschiffs auf eine lange Reise zu gehen. An ihrem Ende, so hofft er, weiß er mehr über die Roboter. Zuerst benötigt er allerdings die Erkenntnisse der mysteriösen MENSCHENSTADT …

Rhodan und die Explorercrew die von Chentrap entführt wurden sind mit dem gekaperten Langdistanzraumschiff Silberarche von Asgylon entkommen und steuern nun einen alten Stützpunkt der Androgyn-Roboter für weitere Nachforschungen an. Während der 20 Millionen Lichtjahre weiten Reise an Bord des fremden Raumschiffs müssen sich sich in Kyroschlaf begeben. Am Ziel angekommen wacht zunächst nur Rhodan aus dem Tiefschlaf auf. Die Arche ist auf einem Raumhafen eines unbekannten Planeten gelandet. Der Terraner macht sich zwangsläufig alleine in die merkwürdige Stadt auf, um nach Antworten zu finden. Dabei findet er heraus, dass sie sich in Menschenstadt befinden. Dort trifft er auf die Polizistin Anbel Philips, die einer mysteriösen Verschwörung nachgeht. Doch alles ist nicht so wie es scheint und gemeinsam findet sie das unvorstellbare heraus.

Die Angst vor einer feindlichen Übernahme oder Vernichtung der Menschen durch Roboter, KI oder Computer sind immer wieder Themen in Literatur und Kino. Filme wie Terminator, Matrix, AI, iRobot, Vanilla Sky oder Ex Machina sind nur einige Beispiele, die mit ähnlichen Themen wie die aktuelle Miniserie Androiden bei Perry Rhodan spielen. In diesem Perry Rhodan Debüt von Jacqueline Mayerhofer geht die Autorin aber schon viel tiefer in das Thema als es in den ersten Folgen der Fall war. Sie hat mit "Willkommen in Menschenstadt" einen SciFi-Noir-Thriller (wie ich diesen Roman mal nennen möchte) kreiert, der mich nicht nur überrascht, sondern auch sehr begeistert hat. Die auch auf dem tollen Cover abgebildete Polizistin Anbel Philips ist die tragische Hauptfigur dieses Romans, der einige tolle Twists bereithält.

Ich war schon immer der Meinung, dass gerade in der Science Fiction Frauen vollkommen anders schreiben als Männer. Der vorliegende Roman zeigt dies ein weiteres mal. Mir hatten es zuvor schon die Romane von Susan Schwartz oder Michelle Stern bei Perry Rhodan besonders gefallen. Als Gasautorin konnte mich auch Liza Grimm mit ihrem (leider einmaligen) Beitrag damals überzeugen und hat gezeigt, das ein Ausflug in eigentlich ungewohnte Genres bei manchen AutorInnen viel Gutes hervorbringen kann. Die meist sehr technisch orientierte Serie erhält so eine Menge andere angenehme Zwischentöne

Nur manchmal wirkt der Schreibstil auf mich noch etwas unausgereift und man merkt gelegentlich, dass sich die Autorin in Neuland bewegt. Insgesamt hat sie ihren ersten Roman für Perry Rhodan jedoch bravurös umgesetzt. Mehr Fokus auf Geschichte, Charaktere und Atmosphäre als auf Technik und Action. Das gefällt mir.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Perry Rhodan Androiden 3 - Der Jahrtausendirrtum - von Dietmar Schmidt

Dietmar Schmidt
PERRY RHODAN
Androiden
Band 3
Der Jahrtausendirrtum
Erschienen am 12.04.2024
Titelbild: Dirk Schulz

Wir schreiben das Jahr 2083 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung, mehr als dreitausendsechshundert Jahre in der Zukunft. Seit elf Jahren leben die Bewohner der Milchstraße in einer Phase relativer Ruhe. Zwischen den Sternenreichen herrscht Frieden – doch unter der Oberfläche brodeln die Konflikte weiter …

Das zeigt sich, als die Föderation Normon zu zerbrechen droht. Der demokratische Planetenbund, der vor Jahrtausenden von Menschen begründet worden ist, steht vor einem Bürgerkrieg. Perry Rhodan und der Mausbiber Gucky brechen auf, um zwischen den verfeindeten Parteien zu vermitteln. Zur gleichen Zeit erscheint eine unbekannte Roboterzivilisation, die mit brutalen Mitteln Einwohner von Planeten vertreibt. Perry Rhodan, der durch einen Notruf zu einem dieser Planeten geführt wurde, gerät in die Hände dieser Roboter. Sie behaupten, in seinem Auftrag zu handeln, aber Rhodan ist sich sicher, das ist DER JAHRTAUSENDIRRTUM …

Perry Rhodan sitzt mit der Explorercrew noch auf Chentrap fest. In Folge Ihrer Gefangenschaft durch die Androiden werden sie auf ein Raumschiff verfrachtet und zu einem anderen Planeten transportiert. Dort werden weitere Test durchgeführt. Die Androiden erkennen weiterhin Rhodan und die gestrandeten Terraner nicht als Menschen an und testen weiter ihr Menschsein. Dabei behaupten die Androiden weiterhin, dass sie den Menschen dienen und Kolonisierungen vorbereiten. Ursache scheint aber tatsächlich ein Befehl Perry Rhodans in der Vergangenheit gewesen zu sein, der dieses Verhalten ausgelöst hat.  Während Perry und die Explorercrew als verschollen gelten, spitzt sich die Lage in der Föderation Normon zu. Aurelia Bina wird von Gucky kontaktiert und gemeinsam suchen sie den Planeten, auf den Rhodan verschleppt wurde. Als die Posmi erneut Kontakt zu dem Roboter Virgil aufnimmt um die rücksichtslosen Kolonisierungsvorbereitung der Planeten durch die Androiden zu stoppen, nutzt das Militär die Ablenkung um zuzuschlagen. Der Konflikt zwischen Menschen und Androiden eskaliert und droht die ganze Region in einen Krieg zu stürzen.

Bei der Perry Rhodan Erstauflage ist Dietmar Schmidt nicht aktiv. Zu PR Neo hat er bisher auch "nur" eineinhalb Romane beigetragen. Bei den Miniserien hingegen ist er ein Dauergastautor mit durchschnittlich zwei Beiträgen je Serie. Und dort weiß er zu gefallen und zu überzeugen. Wie auch im vorliegenden Band 3 der Miniserie Androiden. Seine ruhige Art zu erzählen und eine Geschichte aufzubauen bietet entspanntes aber interessiertes lesen ohne zu langweilen. Das die Spannung dabei etwas zu wünschen übrig lässt und der kurze Heftroman auch schon vorbei ist als es richtig losgeht, ist der Nachteil dabei. Doch gerade das Ende dieses Romans macht die etwas fade erste Hälfte des Romans wieder wett.

Und so gibt es im vorliegenden Roman mehr Gerüstbau für kommende Romane, als Entwicklungen und Erkenntnisse. Spannend ist in dieser Geschichte erneut Virgil und die Interaktionen mit der Posmi Bina und den Menschen. Ebenso ist Auquun amüsant und als interessante Fremdspezies geschildert. Es geht in dieser Folge aber in erster Linie um die Entwicklung der Spannungen und Konflikte zwischen Menschen und Androiden und die Frage, was diese zu ihrem Verhalten und Kolonisierungswahn gebracht hat. Erste Antworten gibt es tatsächlich auch dazu und so sprechen wir mittlerweile von Androgyn-Robotern, die aus einer Mission der Basis vor acht Jahrhunderten entstanden sind. Das ist gut und solide erzählt, mir fehlte aber etwas Action und Abenteuer.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Maddrax 633 - Magie oder Wissenschaft? - von Lucy Guth

Lucy Guth 
MADDRAX 
Magie oder Wissenschaft?
Band 633
Erschienen am 20.04.2024
Cover von Shutterstock/KI

Während Matthew Drax die beiden Daa'muren aus der Gewalt der Nosfera befreit, verzweifelt Dak'kar daran, mit der Abschrift der Formel rote Diamanten zu erschaffen. Für ihn als Wissenschaftler sind die Anweisungen, die beachtet werden sollen, reinster Aberglaube, so wie viele der Zutaten aus einem Zauberbuch zur Herstellung magischer Tränke zu stammen scheinen. Doch die Zeit wird knapp, denn seine Tochter liegt im Sterben. Dak'kar muss eine Entscheidung treffen...

Die Entschlüsselung der Formel für die roten Diamanten will einfach nicht vorankommen. Zu unklar sind die Bedeutungen der Zeichen auf der Abschrift , die Dak'kar mitgebracht hat. Niemand kennt mehr die alte Sprache Cholan in der die Formel verfasst ist. Bis auf einen Einsiedler, der das alte Wissen noch haben soll. Matt und Aruula sind zwar gerade erst von der Befreiungsaktion von Grao und Ira zurückgekommen, erklären sich aber sofort bereit, nach den mysteriösen Mayaa-Erimiten zu suchen. Sie finden diesen auch und der verschroben Kauz will Dak'kar klarmachen, dass nicht nur Wissenschaft zum gelingen des Rituals zur Herstellung der roten Diamanten notwendig ist, sondern auch Magie. Unter der Anweisung des Eremiten Quan'talcoaxl geht es nicht nur auf die Suche nach den entschlüsselten Zutaten, sondern auch um die Herstellung des richtigen Equipments und andere Besonderheiten zur Ausführung des Rituals.

Lucy Guth stellt nicht nur den Protagonisten ihres Beitrags zu Maddrax die titelgebende Frage. Was ist Magie und was ist Wissenschaft. So wie alte Völker heutige Möglichkeiten für Magie halten würden, so skeptisch steht der heutige Mensch noch spiritistischen und anderen Kenntnissen von Naturvölkern oder untergegangenen Zivilisationen gegenüber. So geht es in dieser Folge auch Dak'kar, der trotz sich trotz seiner Zweifel auf die Magie einlässt und am Ende belohnt wird.

Den Weg dahin gestaltet die Autorin größtenteils als Schnitzeljagd aller Protagonisten nach den Zutaten und den Voraussetzungen für das Ritual. Das ist insgesamt recht abwechslungsreich und unterhaltsam, hat aber auch seine Längen und gestaltet sich auch nur spärlich spannend. Der Eremit Quan'talcoaxl war zwar amüsant, aber auch sehr stereotyp angelegt. Die Zwischentöne und kleinen Dinge dieses Romans waren für mich das eigentliche Highlight dieses Romans. Dabei hat mir besonders die tragische Opferrolle von Sharii gefallen. Insgesamt waren es für mein Empfinden aber zu viele kleine Einzelabenteuer auf der Suche nach dem Eremit und den einzelnen Zutaten bis hin zum eigentlichen Ritual. Und zwischendurch klärt Grao auch noch schnell den Status der Nosfera. Alles in allem ein für meinen Geschmack eher durchschnittlich guter Roman mit viel Indiana-Jones-Flair.

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️

Professor Zamorra 1302 - Die Ausgeburt - von Thilo Schwichtenberg

Thilo Schwichtenberg 
PROFESSOR ZAMORRA 
Die Ausgeburt
Band 1302
Erschienen am 20.04.2024
Cover von Mario Heyer (MtP Art) 

„Du hast recht, das Feuer ist nicht heiß genug.“ Der Finger rutschte höher bis zur Augenklappe, fuhr darunter und stach in die Schwärze. In ihr explodierte alles. Ihre Gedanken, alles schien zu bersten! Sie stöhnte laut, doch ein Schrei gelang ihr nicht. „Leiden sollst du, nicht lächeln“, tadelte ihr Gegenüber und nahm den Finger aus der Augenhöhle. Die Gestalt drehte sich um, verließ das Feuer, schnippte mit den Fingern — und die Hitze der Flammen verdoppelte sich augenblicklich. 

Zamorra hat einen Weg aus dem Wahnsinn gefunden, nachdem Nicole die Aufstockung des Dhyarras mit Hilfe von Sara Moon fertig gestellt hat. In seinem Kampf ist er verstorbenen Personen aus seiner Vergangenheit begegnet und hat jedes mal dabei ein Stück des Wahnsinns abgestoßen. Am Ende manifestierte sich der Wahnsinn in einer kleinen Kopie von Zamorra, die er "gebiert". Luzifer erscheint während diesem Vorgang in der Regenerationskammer auf Caermardhin in seiner ursprünglichen Form und nimmt die Kopie mit. Dennoch steckt nicht er selbst oder er alleine hinter der Präsenz und den Ereignissen.

Stygia erkennt unterdessen, wer ihr die Flammenrose gesendet hat. Ihr Diener Erokador, den sie aber kurzerhand bezüglich Liebesdiensten mit Bellial ersetzt hat. Der verschmähte Liebhaber lockt daraufhin die Herrin der Hölle in die er sich verliebt hat in eine Falle. Doch auch hier ist nicht er der eigentliche Initiator.

Kyra ist immer noch in der Gewalt von Discordia, die aber fremdgesteuert und im Zwiespalt mit sich selbst scheint. Mit den Fähigkeiten von Lama Gyungo Tensöng können die Schlossbewohner die Dämonenjägerin überrumpeln und Kyra befreien. Discordia kann jedoch fliehen und auch hier sind die Hintergründe und nicht so wie sie scheinen.

Der dritte Teil dieser Trilogie ist das Sahnehäubchen auf dieser tollen Trilogie. Das Tempo wird erhöht und auch hochgehalten; die Fragen größtenteils beantwortet. Aber auch hier wieder meine kleine Kritik bezüglich der Wiederholungen aus den ersten beiden Teilen. Diesmal ist es aber nicht so ausgeprägt und stört so das große Finale überhaupt nicht. Insgesamt hätte im Rückblick jedoch ein Zweiteiler für die Story ausgereicht.

Dieses Verwirrspiel von Thilo Schwichtenberg war enorm gut konstruiert und erzählt. Die Geschichte um die Flammenrose, Discordia und Zamoras Weg aus dem Wahnsinn eines Jubiläums würdig und zeigt, was die Serie Professor Zamorra auch nach 50 Jahren noch so drauf hat. Die Überraschung mit Zarkahr als Gegner im Hintergrund gelungen. Aber auch der böse Doppelgänger von Zamorra, den Luzifer ins Feld führt, sorgt für freudige Spannung auf kommende Abenteuer. Es wird der weitere Weg der Serie geebnet und das Konstrukt des Multiversums erweitert und ausgebaut. 

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Prodessor Zamorra 1301 - Die Flammenrose - von Thilo Schwichtenberg

Thilo Schwichtenberg 
PROFESSOR ZAMORRA 
Die Flammenrose
Band 1301
Erschienen am 06.04.2024
Cover von Shutterstock

Erneut stand da jemand im Weiß. Eine Gestalt? Etwas Schattiges, Schwarzes? Es machte ihm Angst.
„Wer bist du?“, fragte er die finstere Gestalt.
„Erkennst du mich nicht?“, fragte das Fremde.
Er stutzte, denn die Stimme war nur in seinem Kopf.
„Nein“, antwortete er grübelnd. „Ich habe keine Ahnung, wer du sein könntest.“ Und gerade das machte ihm erneut eine Heidenangst. 
„Ich bin ein Meegh“, antwortete die Stimme.
„Was ist ein Meegh?“, fragte er. Das Angstgefühl in Zamorra wuchs. Der Begriff löste den heftigen Wunsch in ihm aus zu flüchten …

Zamorra und Nicole sind auf Caermardhin in der Obhut von Sara Moon. Um den Professor vor dem Wahnsinn zu retten, muss Nicole die Aufstockung des Dhyarras vollenden. Die Tochter Merlins hilft ihr dabei und forscht auch zu den Hintergründen um die beeinflussende Präsens nach. Dabei wird sie jedoch vom Wächter der Schicksalswaage von einem zu starken Eingriff in die Geschehnisse zurückgehalten.

Auf Schloss Montagne hat sich in dieser Zeit Discordia Zutritt verschafft und hat es erneut auf Kyra abgesehen. Sie entführt die Vogeldämonin in eine Folterkammer im Kellerlabyrinth des Schlosses und möchte Kyra zwingen, ihr Geheimnis um den Zugang als Dämonin ins Schloss preiszugeben. Die verbliebenen Schlossbewohner machen sich in den Kellergewölben auf die Suche nach Kyra.

In der Hölle spielt Stygia weiter mit ihren Seelen und geht dem Geheimniss der Flammenrose nach und wer sie und die Liebesbotschaften an sie sendet. Dazu versieht sie die Rose mit einen magischen Anker und setzt ihre dämonischen Handlanger als Spione an, während sie sich mit ihrem Diener Erokador vergnügt.

Im zweiten Teil der Zamorra-Jubiläumstrilogie werden wir mit ersten Überraschungen aber auch neuen Fragen konfrontiert. Discordia stellt sich als der dunkle Schatten heraus, der um und im Schloss herumgeschlichen ist. Erneut ist Kyra ihr Ziel. Sie scheint aber nicht ganz freiwillig die Vogeldämonin zu foltern. Das zeigt auch ihr Zwiespalt zwischen Hass und erotischer Anziehung zu dem Wesen. Da sie herausfinden möchte, wie man als Dämon ins Schloss gelangen kann, vermute ich einen anderen Dämon dahinter, der eventuell auch mit der Präsenz identisch ist, die Zamorra und Nicole außer Gefecht gesetzt hat.

Es ist also jede Menge los in diesem Dreiteiler. Lediglich die vielen wiederholenden Erklärungen zu den Personen und dem ersten Teil haben mich etwas gestört und nehmen auch im zweiten Teil für mein Empfinden zu viel Platz ein. Wer den Dreiteiler liest, braucht meiner Meinung nach keinen Rückblick auf das letzte Heft und muss nicht nochmal erklärt bekommen, warum Henry drei Gehirne hat. Insgesamt fallen mir auch in der Handlung viele unnötige Wiederholungen auf. Stygia und die Flammenrose sind auch diesmal nur kleine Nebenschauplätze. Da wundert es mich etwas, dass sie für den Titel dieses Teils gewählt wurde.

Aber auch diesmal beeinflusst dies alles letztendlich die gute und spannende Geschichte nicht. Wir streben dem Finale entgegen und es bahnen sich einige interessante Veränderungen im Machtgefüge der Serie an.

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Professor Zamorra 1300 - Im Labyrinth des Wahnsinns - von Thilo Schwichtenberg

Thilo Schwichtenberg 
PROFESSOR ZAMORRA 
Im Labyrinth des Wahnsinns
Band 1300
Erschienen am 23.03.2024
Cover von Shutterstock

„Folge mir“, sprach der Alte mit den ewig jungen Augen.
„Ich! Will! Nicht! Attacke!“ Übergangslos rannte er auf Merlin zu, wollte ihn umstoßen wie eine Säule, die dann zerbrechen würde. Stattdessen befand sich da ein Torbogen! Er konnte gerade noch stoppen.
„Das Tor kenne ich!“, rief er überrascht.
„Was also musst du tun?“, sprach Merlin hinter ihm.
„Ich muss hindurch!“
Und er rannte hindurch. Merlin sah ihm nach. „Willkommen im Labyrinth des Wahnsinns ...“

Eine fremde Präsenz macht sich sowohl auf Chateau Montagne wie auch in der Hölle bemerkbar. Nicole leitet, scheinbar unter deren Einfluss, eine Erhöhung des Dhyarras auf die neunte Stufe ein. Das geht gehörig schief und sowohl Zamorra als auch Nicole geraten in Lebensgefahr. Während der Professor bei seinem Eingriffsversuch dem Wahnsinn zu verfallen droht, ist auch Nicole schwer angeschlagen. Die Schlossbewohner nehmen in ihrer Not Kontakt zu Teri Rheken und Sara Moon auf. Merlins Tochter nimmt die beiden unter Begleitung von Madame Claire und Butler Thomas mit nach Caermardhin. Dort versucht sie dem Professor bei seinem Weg aus dem Wahnsinn zu helfen und Nicole vor der Auszehrung durch den erhöhten Sternenstein zu retten. In der Hölle treibt derweil die Präsenz mittels der Flammenrose ein Verwirrspiel mit Stygia. Wer hinter all dem steckt und was sein Ziel ist, bleibt vorerst im Dunkeln.

Dieses Jahr feiert die langlebigste Horrorserie ihr fünfzigjähriges Jubiläum. In dieser, für eine Heftromanreihe sehr langen Zeit ist natürlich viel mit Serie und Protagonisten passiert. Wie bei Sinclair und Co. sind die Wurzeln der Serie auch immer wieder ein Anker für die zukünftige Entwicklung. Thilo Schwichtenberg liefert die Trilogie zum Jubiläum und startet mit dem vorliegenden Band 1.300 seine Geschichte. Der Band beinhaltet viele Personen und Erklärungen aus der Serienvergangenheit und liefert Neulesern oder Späteinsteigern damit eine wichtige Informationsquelle. Dadurch bleibt natürlich die Handlung zunächst etwas auf der Strecke, was im Hinblick auf einen Dreiteiler dann doch nicht so ins Gewicht fällt. Denn die Storyidee ist gut und kündigt eine noch unbekannte Macht und Veränderungen an. Nicole wird scheinbar dazu gezwungen, den letzten verbliebenen Dhyarra unbrauchbar zu machen. Auch die Hölle ist dabei Ziel eines Plans der Präsenz, auf dessen Hintergrund ich gespannt bin. Der Auftakt zur Jubiläumstrilogie ist von Thilo wieder gut geschrieben macht neugierig auf das Gesamtergebnis.

Diese Folge zeigt mir mit ihrem Infos aus der Serienvergangenheit wieder einmal, warum diese Serie so lange erfolgreich ist. Es ist das breite Genrespektrum das Zamorra abbildet. Horror, Krimi, Mystery, Fantasy, Parapsychologie und Science Fiction sind die Zutaten einer Mischung die alle zwei Wochen für abwechslungsreiche Unterhaltung sorgt. Ich habe mich in den letzten Jahren sehr gut in die Serie eingefunden und muss immer wieder erwähnen, wie schade es ist, dies erst so spät getan zu haben. 

Eine Anmerkung zur Serie und zum Jubiläum allgemein: Mir würde es in Zukunft sehr gut gefallen, wenn die Romane mehr aufeinander aufbauen und einen stärkeren roten Faden aufweisen würden. Zyklushandlungen könnten der Serie neue Impulse und stärkere Veränderungen geben. Es gibt mir da bisher zu viele Einzelbaustellen, die durch die vierzehntägige Erscheinungsweise eine lange Wartezeiten für die Fortführung einzelner Handlungen bedeuten.
Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Castor Pollux 6 - Totenfresser in Rom - von Rafael Marques

Rafael Marques 
CASTOR POLLUX
Totenfresser in Rom
Band 6 
Erschienen am 09.03.2024
Cover von Mario Hayer MtP Art

Germanien, 35 n. Chr.
Arnulf wusste, dass er sterben würde!
Die Ankunft der widerlichen Kreaturen, die nur entfernt an Frauen erinnerten, würden den Prozess nur beschleunigen. Dass sie ihn noch belauerten und nicht längst ihre Krallen oder Zähne in seinen Körper gerammt hatten, bedeutete, dass sie noch etwas von ihm erwarteten. Informationen womöglich. Aber diese würde er ihnen nicht geben. Selbst im Angesicht des Todes wollte er seine Würde bewahren und in Ehre aus dieser Welt abtreten. Immerhin war er kein normaler Mensch, sondern ein Bezwinger der Finsteren!

Das Erbe eines Bezwingers in Form zweier weiterer weißer Pfeile, wie Kimon einen besitzt, lenkt die Aufmerksamkeit der Finsteren auf zwei junge Frauen. Die Töchter von Eckwin, einem Freund des Bezwingers Arnulf dem die Pfeile gehörten erfüllen den letzten Wunsch ihre Vaters und bringen die Pfeile nach Rom um sie Castor für seinen Kampf gegen die Finsteren zu übergeben. Nach Telemachs Vernichtung strebt sein ehemaliger Diener Tonus nach höherem. Er will den Totenfressern zu einem besseren Ansehen unter den Finsteren verhelfen und macht sich mit der Jägerin Tasch auf die Jagd nach den Pfeilen. Erneut stellen sich Castor und Kimon ihnen entgegen.

Rafael Marques stellt die Ghule in den Mittelpunkt seines aktuellen Castor Pollux Romans. Er bietet nicht nur die direkte Fortsetzung nach Telemanns Vernichtung und der Flucht von Tonus aus dem letzten Roman, sondern bringt auch wieder neue Hilfsmittel in Form zweier weiterer weißer Pfeile im Kampf gegen die Finsteren ins Spiel. Es gibt bezüglich der Geschichte der Finsteren, der Richter und der Bezwinger noch viel zu erzählen. Schön finde ich, dass es einen deutlichen roten Faden in der ersten Staffel gibt und die Charaktere beider Seiten übergreifend agieren und weiter ausgebaut werden.

Auch im Kurzinterview mit Marques und Schauer in der Mitte des Romans wird hervorgehoben, was mir bisher schon aufgefallen ist. Während Serienerfinder Michael Schauer großen Wert auf historische Hintergründe legt und diese auch erarbeitet, konzentriert sich Rafael Marques auf die eigentliche Handlung und einzelne Geschichte. Und während Schauer die Bühne bereitet, ist Marques schon mitten drin. Ich mag beides und finde, dass die beiden Autoren in dieser Serie einen hervorragenden Job machen. Der vorliegende Band hatte für mich aber einige Schwächen in Bezug auf Spannung und Aufbau der Story. Leider dauert es nach dem guten Einstieg und Rückblick auf Arnulf zu lange und es gibt zu viele kleine Nebenschauplätze um fokussiert beim Kernthema zu bleiben. So gibt es auch einen eher überhasteten Sieg gegen Tonus und die interessanteren Dinge bleiben eher ein wenig auf der Strecke.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️