Perry Rhodan Atlantis 12 - Nekrolog - von Ben Calvin Hary

Ben Calvin Hary
Perry Rhodan Atlantis
Band 12
Nekrolog
Erschienen am 19.08.2022
Titelbild von Arndt Drechsler-Zakrzewski

Seit mehr als dreieinhalb Jahrtausenden reisen die Menschen mit Raumschiffen durch das Weltall. Dennoch gibt es auf der Erde genügend Geheimnisse. Eines dieser Mysterien ist der Kontinent Atlantis, der gut 8000 Jahre vor Beginn der christlichen Zeitrechnung versunken ist. Gegen ihren Willen werden Perry Rhodan und seine Frau Sichu Dorksteiger in diese Zeit geschleudert. Die menschenähnlichen Arkoniden haben gerade auf Atlantis eine Kolonie errichtet, während in der Milchstraße ein großer Sternenkrieg tobt. Die beiden Zeitreisenden versuchen, die Rückkehr in ihre eigene Zeit zu schaffen. Bei alledem dürfen sie keinen Fehler begehen, der ihre eigene Gegenwart verändern würde.
Bald erkennen sie, dass auch ein kosmischer Konflikt tobt: Das Raumschiff STRAHLKRAFT unter dem Kommando des Roboters Tolcai operiert in der Milchstraße – und dieser Tolcai löst die Nukleotide Pest aus. Eine Welle von Tod und Vernichtung beginnt auf Atlantis und wird bald weite Teile der Galaxis verheeren. In seiner Verzweiflung sieht Rhodan nur eine Chance: Er muss auf eine letzte Zeitreise setzen – und auf einen NEKROLOG ...

Die Reise ist nun vorläufig zu Ende und Atlantis-Chefexpokrat Ben Calvin Hary himself hat die traditionelle Aufgabe, den 12 Band zu verfassen und so gut wie möglich die Hirnwindungen der Leser nach diesem rasanten Trip zu entknoten und bestmögliche Antworten auf entstandene Fragen zu geben und eventuelle Unstimmigkeiten zu bereinigen. Das ihm das hervorragend gelungen ist, möchte ich vorweg nehmen.

Ich bleibe auch nach 12 Bänden dabei, dass dies mit Mission SOL 1 die beste Miniserie aller Zeiten ist. In meinem persönlichen Ranking ist sie jedenfalls auf Platz eins gelandet. Sogar auf den letzten Metern lässt Ben die Leser ins zweifeln kommen, als auch der zweite Versuch einer Zeitkorrektur zu scheitern droht. Leichte Kost ist dabei der Abschluss somit auf keinen Fall. Nicht nur die erneute Konfrontation mit Tolcai, auch alle anderen Handlungsabschnitte des Romans sind sehr gut umgesetzt und toll erzählt. So vermitteln Ben beispielsweise eindringlich die fast schon psychedelischen Auswirkungen bei der Freisetzung der ÜBSEF-Konstante aus der alternativen Zeitlinie und die daraus folgenden „Synchronisation“ mit den Betroffenen. Es ist immer eine Kunst, Spannung zu erzeugen, obwohl der Leser weiß, dass am Ende alles gut werden wird. Und das gelingt dem Autor hervorragend. Erwähnen möchte ich noch Ben‘s Verknüpfung mit dem Weg zum Schicksalsberg aus „Herr der Ringe“. Rhodan erinnert sich bei der Ankunft an der Arkonspitze an diesen Fantasyroman „aus seiner Kindheit“. Das ist scheinbar ein kleiner Fehler der dem Autor da unterlaufen ist. Denn der Herr der Ringe ist erst 1954/55 erstmals erschienen und da war Rhodan bereits erwachsen. Trotzdem fand ich die Assoziation insgesamt passend. 

Ein wenig Stolz bin ich darauf, bereits in Band 3 die Lunte bezüglich Rico gerochen zu haben. Das Atlantis Staffel 1 am Ende eine Art Origin-Story des Kosmokratenroboters sein würde, habe ich dabei nicht erahnt. Dieser Aspekt war einfach grandios. Recht gut gelöst war auch das Thema bezüglich möglicher Paradoxon. Nicht zu vergessen die Rollen von Quartam, Rowena und ganz besonders Casey. Das beide mit in die Zukunft reisen, war eine weitere Überraschung. Ich ziehe am Ende ein weiteres mal meinen imaginären Hut vor diesem Ideenfeuerwerk, dass Ben und seine Bande in der aktuellen Miniserie gezündet haben. Leicht hat er es sich mit dieser komplexen Story jedenfalls nicht gemacht. Ein letztes mal fünf Sterne für diesen Abschluss und für die Serie insgesamt!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen