Professor Zamorra 1230 - Die vergessene Kolonie - von Simon Borner

Geschrieben von Simon Borner 
Erschienen am 20.07.2021
Cover von Shutterstock 

Sondrak-Kolonie, Maine. Anno Domini 1593
Da sind Monster im Wald!
Ja, ich kann sie nicht anders nennen. Sie sind keine Männer, nicht einmal Menschen. Und wenngleich sie von kleinem Wuchs sind, ist die Gefahr, die in ihnen schlummert, alles andere als klein.
Dreizehn Teufel standen heute vor mir. Sie traten aus den Schatten. Ich sah Höllenfeuer in ihren Augen, sah ihre gewaltigen Zähne, und wenngleich sie mich noch nicht berührt hatten, glaubte ich bereits zu spüren, wie sie ihre entsetzlichen Klauen in meinen wehrlosen jungen Leib schlugen. Sie sind die wahren Herren dieser neuen Welt!

Sofort wurde ich beim Titel und den ersten Seiten an Roanoke erinnert. Und der Autor verweist auch gleich darauf. Und wie ich sehe wurde auch diese verschwundene Kolonie schon bei Zamorra zum Thema gemacht. Nun geht es aber um die verschwundene Sondrak-Kolonie in Maine und nichts außer einem Leuchtturm deutet mehr darauf hin, dass diese je wirklich existiert hat. Genau dort gehen einige Jugendliche den Geistergeschichten nach und werden prompt fündig. Sophia Page sieht etwas, dass sie bis ins Mark erschüttert und sie in eine Psychiatrie eingewiesen werden muss. Dann kommen Nicole und Zamorra ins Spiel und stehen ein weiteres mal Stygia gegenüber, die seit Jahrhunderten ihre Finger im Spiel hat und nun diesen Ort und den Leuchtturm als Portal zwischen Erde und Hölle nutzt um ihre Schergen in die Welt zu senden. Und ein weiteres mal kreuzen sich so Zamorras  Wege mit der dunklen Fürstin und auch der Vampir Finn Cranston alias Jeff Brandon ist wieder in die Sache involviert und zieht die Fäden unbemerkt aus dem Hintergrund und benutzt über Ellen Driver Zamorra als Helfer gegen die finsteren Pläne Stygias.

Simon Borner spinnt die Geschichte um Cranston und Stygia weiter. Im Auftakt zu diesem Zweiteiler wird die Bühne bereitet. Der Roman springt für meinen Geschmack etwas zu hektisch zwischen vielen Handlungsebenen und offenbart nur häppchenweise und langsam die Richtung in die es geht. Dennoch gelingt Borner wieder mit einer tollen Hintergrundstory und einer faszinierenden Location ein kurzweiliger und interessanter Zamorra Roman. Vier Sterne zum Auftakt!

⭐️⭐️⭐️⭐️

Maddrax 561 - Kampf um die Wolkenstadt - von Stefan Hensch

Geschrieben von Stefan Hensch

Erscheint am 20.07.2021
Cover von Néstor Taylor

Endlich zurück in Afra, planen die Gefährten um Matthew Drax, die Wolkenstadt Château-à-l'Hauteur zurück zu erobern und die infizierte Bevölkerung mit den Kristallsplittern zu heilen.
Das mag auf dem Papier einfach klingen, doch die Dunklen haben mit ihren Mutanten so viele Trümpfe in der Hand, dass die praktische Ausführung in einer Katastrophe zu enden droht. Ist der Krieg gegen die Träger des Dunklen Keims schon verloren, bevor er richtig begonnen hat...?

Mit den Kristallsplittern im Gepäck geht es zurück nach Afra um die Wolkenstadt Château-à-l'Hauteur zurückzuerobern und die infizierten zu befreien, solange dies noch möglich ist. Dazu schmieden Matt, Aruula, Grao, Ira gemeinsam mit Pilâtre einen ausgeklügelten Plan um die Mutanten zu überraschen und außer Gefecht zu setzen. Doch Shadar hat starke Anhänger mit außergewöhnlichen Gaben, die Matt und Co. Heftig zusetzen im Kampf um die Wolkenstadt. 

Endlich wieder ein Beitrag von Stefan Hensch, dessen erste Beiträge zu Maddrax wirklich lesenswert waren. So auch der vorliegende Band. Mit den Dunklen gibt es mittlerweile auch bei Maddrax einmal Mutanten à la Perry Rhodan Mutantenkorps. Gab es zwar in Einzelfällen auch vorher schon bei Maddrax, obwohl ich mich an keinen Teleporter erinnern kann?! Und Shadar entwickelt sich neben Kormak in der aktuellen Handlung auch zu einem zweiten skrupellosen Bösewicht. Stefan Hensch packt das ganze in einen kurzweiligen und actionreichen Roman. Teilweise war es mir sogar etwas zu actionlastig und das Ende war nicht wirklich überraschend. Gerne hätte ich auch mehr von Pilâtres Tochter gelesen. Aber der Autor hatte anderes vor. Hatte ich Prinzessin Lucienne vergessen oder verdrängt, oder gab es bisher über sie keine Handlung in einem vorherigen Maddrax? Ein guter und weiterer schöner Beitrag des Autors. Vier Sterne!

⭐️⭐️⭐️⭐️

John Sinclair 2243 - Jenseits der Qual - von Ian Rolf Hill

Geschrieben von Ian Rolf Hill
Erschienen am 06.07.2021
Cover von Timo Wuerz

Das Wimmern drang nur gedämpft durch den derben Stoff des Knebels, dessen Riemen sich tief in die Mundwinkel des Mädchens gruben, sodass es aussah, als würde es grinsen.
Merkwürdig, dachte der Engelmann. Wie nah doch Freude und Schmerz, Lust und Qual beieinanderliegen.
Tränen, dick und salzig, quollen zwischen den zusammengekniffenen Lidern hervor. Sein Herz schlug vor Erregung schneller. Hastig beugte er sich vor und nahm den Tropfen mit der Spitze seiner Zunge in Empfang. Als er sich aufrichtete, bemerkte er, dass das Mädchen die Augen geöffnet hatte und ihn anstarrte. Der Blick ließ keinen Zweifel daran, was es empfand.
Münder logen. Sehr oft sogar. Augen dagegen nie. Sie spiegelten stets die wahren Empfindungen wider. Furcht und Agonie. Sowie die stumme Bitte um Erlösung.
„Gräme dich nicht, Baby Grace, bald hast du es überstanden“, wisperte er. „Nur noch wenige Stunden, und du bist unsterblich. Auf ewig konserviert. Leidest weder Hunger noch Schmerz. All dies wirst du mit meiner Hilfe überwinden. Ich bringe dich dorthin, wo ewige Glückseligkeit herrscht. Jenseits der Qual!“

John Sinclair und Suko werden zu einem ungewöhnlichen Tatort beordert. Der Körper eines Mädchens wurde wie ein Kunstwerk drapiert und mit kryptischen Hinweisen versehen. Währenddessen ist Bill Conolly bei der weißen Hexe Amy Iman Zayed um bei ihr für einen Bericht zu recherchieren. In ihren Kater Fidel fährt der Geist von David Bowie und Amy kann über ihn mit Bowie kommunizieren. Dabei kommt es zu Überschneidungen und Hinweisen zu dem Mordfall in dem Sincalir gerade ermittelt. Die Wege führen nun Amy, Fidel, Conolly und Sinclair zusammen und auf die Spur eines fanatischen Bowie-Fans, der zwei weitere Opfer zur Vollendung seines perversen Kunstwerkes bereits gefangen hält. Doch hinter alldem steckt viel mehr, als zunächst vermutet…

Das auch die abstrusesten Ideen und eine unbedarfte Bemerkung im John-Sinclair-Night-Talk zu einem hervorragenden Roman führen können, zeigt der vorliegende Band. Als Night-Talk-Moderator Hennes Bender und Sinclair-Podcast-Moderatorin Amy Iman Zayad im Gespräch ihre gemeinsames Interesse für David Bowie zum Thema machten und mit Sinclair verknüpften, war dies die Geburtsstunde dieses Romans. Amy wurde nicht nur im Roman zur weißen Hexe, sondern auch auf dem Cover verewigt. Und auch Florian Hillebergs mittlerweile leider verstorbener Kater Fidel erhielt einen Ehrenplatz im und auf dem Roman. 

Es war höchste Zeit, dass John Sinclair nach mehr als vierzig Jahren Geisterjagd eine Auffrischung erfährt. Die neuen Autoren (allen voran Ian Rolf Hill) geben hier wirklich gute neue Impulse. Im Heft selbst stellen Sinclair und Suko sich die Frage, ob die Grenzen zwischen Dämonen und menschlichen Abgründen fließender und schwerer trennbar werden. Und genau dies macht der Autor immer wieder zum Thema. Auch dieser Roman ist mehr ein gut konstruierter und moderner Psychothriller als ein klassischer  „Gruselroman“. Die Settings sind nicht zimperlich gewählt und der Krimicharakter (den auch Jason Dark immer beabsichtigt hatte) kommt gut zum Tragen. Was Timo Wuerz bildlich und Florian inhaltlich da wieder umgesetzt haben ist ein weiterer Meilenstein bei John Sinclair. Da wird einmal mehr das angestaubte Image des klassischen Heftromans auf ganzer Linie aufpoliert. Und John Sinclair selbst aufs nächste Level gehoben. Fünf uneingeschränkte Sterne!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Professor Zamorra 1229 - Alte Seelen - von Adrian Doyle

Geschrieben von Adrian Doyle
Erschienen am 06.07.2021
Cover von Shutterstock

Der Junge kauert verängstigt in seinem Versteck, das Herz schlägt ihm bis zum Hals. Er ahnt, dass sein Verfolger ihn auch hier finden wird. Schon nähern sich Schritte.
Die Furcht raubt Thierry Bouchard fast den Verstand. Er zittert, als stünde er unter Strom.
Der Nebel, wispert es in ihm. Der Nebel ist schuld.
Dann wird die Schranktür aufgerissen. Der Schattenriss, der sichtbar wird, holt aus.
„Sün-der!“, gurgelt es aus dem Schlund des Monstrums, als wäre er mit Blut gefüllt. „Gott-verdamm-ter Sün-der!“
Im nächsten Moment fährt die Klinge auf das Kind herab.

Einen kleinen Jungen zieht es zu Château Montagne. Thierry Bouchard steht unter dem Bann uralter Ereignisse, die wieder mit Kelan de Saint-Cyriac und seinen ORDEN zusammenhängen. Gyungo Tensöng hat eine übersinnliche Erfahrung bezüglich des Aufbewahrungsbehälters der 333 Amulettdoubletten, der auch schließlich spurlos verschwindet. Zamorra und seine Freunde werden von einem schrecklichen Geheimnis bedroht, mit dem Kelan vor hunderten von Jahren seinen Schatz abgesichert hat.

Mit "Alte Seelen" setzt Manfred Weinland endlich die Handlung um Kelan umfassend fort. Bisher gab es ja nur einige kurze Passagen der anderen Autoren, die auf die "noch" unentdeckten Aktivitäten der Gegenseite verwiesen. Wie auch schon der letzte Vierteiler von Manfred Weinland, ist auch der vorliegende Roman mit der Fortsetzung der Handlung um die „Amulett-Schwemme“ wieder ein Highlight. Kelans Geschichte wird damit um ein dunkles Kapitel erweitert. Thierry wird als Kelans Nachfahre und unter dessen Obhut wahrscheinlich noch eine tragende Rolle im Kampf der beiden Seiten spielen. Aber der Roman ist nicht nur bezüglich der Geschichte ein Knaller. Denn die Innenseiten des Umschlags beinhalten eine wunderschöne und detailreiche Karte von Saint-Cyriac und Château Montagne. Fünf Sterne für dieses Gesamtpaket!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Maddrax 560 - Gesandte des Mars - von Jana Paradigi und Ramon M. Randle

Geschrieben von Jana Paradigi und Ramon M. Randle

Erscheint am 06.07.2021
Cover von Shutterstock

Der Hydree Wang'kul, der "neue Herrscher des Mars", wird auf die Geschehnisse auf der Erde aufmerksam. Er spürt dort auch auf die gigantische Entfernung eine böse Energie wachsen, und will ergründen, was es damit auf sich hat. Doch wie soll er jemanden zur Erde schicken, wenn doch ein Rückweg durch den Zeitstahl unmöglich ist? Wang'kul wählt einen ungewöhnlichen Weg, und so bekommen Matt und Aruula unerwarteten Besuch vom jetzt nicht mehr ganz so roten Planeten ...

Auf dem Mars hat sich viel getan. Und ich habe seit meinem letzten Besuch scheinbar einiges verpasst. Mir war auch nicht bewusst, dass es während meiner Zeitsprung- und Fremdweltabstinenz weitere Romane mit Marsthematik gab. Trotz meiner nicht ganz so schlechten Vorkenntnisse aus dem Mars-Zyklus und dem Mission-Mars-Spinoff komme ich in die Marsstory nicht so recht rein. Vieles wirkt auf mich verworren. Die verschwundenen Kuppeln und die Begrünung des roten Planeten werfen für mich viele Fragen auf. Die Handlung auf der Erde mit dem ungewöhnlichen Besuch von Chandra bot dagegen gute Unterhaltung. Und ein brisantes und dadurch interessantes Wiedersehen mit Matt und Aruula. Auch der Aufbau um das Mysterium ihres Auftauchens und ihr junges Erscheinungsbild wurde dramaturgisch gut umgesetzt. Ich bin gespannt, was dieses Zwischenspiel für die zukünftige Hanldung noch bedeuten wird. Aber dennoch habe ich mich mit diesem Roman etwas schwer getan. Ich musste mich etwas durchkämpfen obwohl ich mich auf die erneute Reise zum Mars sehr gefreut habe. Manchmal kann man es aber auch einfach nicht erklären, woran es genau gelegen hat. Drei Sterne!

⭐️⭐️⭐️

John Sinclair Classics 99 - Das Grauen an der Themse - von Jason Dark (Richard Wunderer)

Geschrieben von Jason Dark (Richard Wunderer)
Erschienen am 15.06.2021
Cover von Ballestar

Schweißüberströmt steuert Jack Fiddler den gestohlenen Wagen auf die Frau zu. Eine Handbreit vor ihr kommt er zum Stehen und springt auf die Straße. „Stärke mich für meine Taten“, fleht Jack. „Hilf mir, Schwarzer Tod!“ Unverzüglich kommt das Böse wie ein Blitz über ihn – und er dreht mit einem einzigen Ruck den Kopf seines Opfers auf den Rücken …

Mysteriöse dämonische Morde erschüttern London und rufen John Sinclair auf den Plan. Zwei verfeindete satanistische Sekten scheinen sich zu bekämpfen und der Strippenzieher ist einmal mehr der Schwarze Tod. Er stellt dem Geisterjäger mit seinen undurchsichtigen Aktivitäten eine Falle in die er prompt mit Jane Collins an der Seite tappt.

Auch Band 99 der Sinclair Classics ist wieder von einem damaligen „Gastautor“ und wurde von Richard Wunderer unter dem Pseudonym Jason Dark geschrieben. Er hat damit leider einen belanglosen und wirren Beitrag abgeliefert, dessen Grauen nicht nur an der Themse zu finden ist. Da wollte er wohl etwas zu viel Handlung und dabei ging selbige mit dem roten Faden verloren. Der schwarze Tod ist einmal mehr der Gegner, der diesmal aber gänzlich aus dem Hintergrund agiert und erst auf den letzten Seiten vehement eingreift. Dies rettet den Roman leider nach einer Irrfahrt an Ermittlungen nicht mehr. Andauernd wirft er einen neue Thematik in den Ring, ohne weiter darauf einzugehen. Da gibt es plötzlich zwei satanistische Parteien die sich bekämpfen oder einen geheimnisvollen Folianten der die Menschen beeinflusst. Und Sinclair hetzt von einem Tatort zum nächsten und ist so planlos und verwirrt wie der Leser. Einzig zugute halten kann ich dem Autor seinen eigentlich guten Schreibstil. Zwei Sterne.

⭐️⭐️

John Sinclair 2242 - 200 Seelen für Asmodis - von Marlene Klein

Geschrieben von Marlene Klein
Erschienen am 29.06.2021
Cover von Timo Wuerz 

„Etienne ...“, Sophie Lamorts Stimme war so leise und tonlos, dass sie kaum noch hörbar war. „Etienne ...“ Wieder hauchte sie den Namen ihres Gatten. Wohl ahnend, dass der Tod bereits seine Hand nach ihr ausstreckte, aber nicht wissend, dass ausgerechnet der Mann den sie liebte, dafür verantwortlich war.Etienne Lamort legte den Federkiel zur Seite, mit dem er seine letzte Beobachtung in sein Notizbuch, eine mit einem schwarzen Band verschließbare und in Leder gebundene Kladde, eingetragen hatte.
„Ich bin hier, Liebes!“, antwortete er und fasste ihre Hand.
Sophies Pupillen hatten sich eingetrübt. Schon gestern hatte ihr Augenlicht sie verlassen. Genauso langsam und qualvoll, wie sie auch die anderen Sinne verließen. Doch die junge Frau, die noch nicht einmal zwanzig Sommer erlebt hatte, hatte standhaft gegen die mysteriöse Krankheit in ihrem Körper gekämpft. Eine Krankheit, die in Wirklichkeit keine war, sondern die Symptome einer Vergiftung. Diesen ausweglosen Kampf konnte sie nur verlieren. Der Feind in ihrem eigenen Körper war übermächtig und unerbittlich ...

Kennt ihr Herman Webster Mudgett? Die Autorin bestimmt. Unter dem Namen H.H. Holmes erbaute er in Chicago sein Mörderhotel. Alles war darauf ausgerichtet unentdeckt seinen perversen Neigungen und seiner Mordlust nachzugehen. Der vorliegende Roman von Marlene Klein greift dieses Thema auf. Bei ihr ist der Schauplatz London, das Hotel ist das Grand Royal Hotel und der Serienmörder heißt Etienne Lamort. Seine Mordlust nutzt Asmodis dazu aus, um einen Pakt mit ihm einzugehen. Er hilft ihm eben dieses Hotel mit seinen Geheimgängen und dem Folterkeller zu bauen und bekommt im Gegenzug die Seelen seiner Opfer. Die Überführung der Seelen übernimmt das dämonische Geschöpf Petryl, das sich fortan  mit Lamort dessen menschlichen Körper teilt. Bei Bedarf und zur Übergabe der Seelen verlässt er dessen Körper. Nachdem Lamort seine Schuldigkeit getan hat, hält sich Asmodis natürlich nicht an die Abmachung. Der Dämon verschmilzt mit dem Gebäude, denn das war von Anfang an der Plan Asmodis. Für ihn sollte dieses Gebäude eine Festung in der Zeit werden, in der er über die Jahrhunderte hinaus Seelen für seinen Herrn sammeln sollte. Doch da hat er die Rechnung ohne John Sinclair gemacht. Denn der wird auf die erneuten Mordfälle im alten Hotel angesetzt und kommt den wahren Hintergründen schnell auf die Spur.

Wenn wirklich Holmes als Grundlage und Ideengeber agierte, dann hat die Autorin das Ganze super in einen Sinclair-Roman adaptiert. Holmes konnten ja „nur“ 28 Morde nachgewiesen werden, aber man ging damals von wesentlich mehr unbekannten Opfern aus, da er viele ebenfalls im Fluss oder in Säurebädern entsorgte. Er behauptete bis zu seiner Hinrichtung vom Teufel besessen zu sein. Im vorliegenden Band ist es ebenfalls ein Pakt mit dem Teufel, der auch in dieser Woche zu einem erneuten Aufeinandertreffen von John Sinclair und Asmodis führt. Ein grandioser, spannender und gut geschriebener Beitrag von Marlene Klein, der nicht nur Krimiflair hatte, sondern auch die übersinnlichen Themen ausreichend bediente. Schön, das es nun auch einmal eine Autorin bei Sinclair gibt. Und längst überfällig, haben starke Frauen doch schon immer die Welt von Sinclair geprägt. Einmal mehr darf auch das atemberaubende Titelbild von Timo Wuerz nicht unerwähnt bleiben. Es ist das Sahnehäubchen auf diesem Fünf-Sterne-Roman!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️