Perry Rhodan Neo 337 - Atlans Schachzug - von Ruben Wickenhäuser

Ruben Wickenhäuser
Perry Rhodan Neo
PRIMAT 337
Atlans Schachzug
Erschienen am 16.08.2024
Cover von Dirk Schulz

Im Jahr 2116: Nachdem die Menschen zahlreiche Schwierigkeiten überwunden haben, hoffen sie auf eine friedliche Zukunft. Auf der Erde und den Kolonialwelten arbeitet man vertrauensvoll an gemeinsamen Projekten, oft mit Partnern aus anderen Sternenreichen.

Dann taucht jedoch ein mysteriöser Junge mit blauen Haaren auf, der Laumae heißt, sich aber auch als Primat bezeichnet. Er hat ein klares Ziel: Perry Rhodan muss sterben. Nur so, glaubt ­Primat, ist es möglich, eine Katastrophe von der Milchstraße abzuwenden.

Während im Solsystem der Konflikt mit Primat eskaliert, erhält der Arkonide Atlan eine wichtige Nachricht: Der Kontakt zur terranischen Kolonie Imart ist abgebrochen. Als er dort nachforscht, stößt er auf eine Flotte fremder Raumschiffe, die ihn sofort angreifen. 

Den Ausgang dieses ungleichen Kampfs entscheidet ATLANS SCHACHZUG ...

Atlan da Gonozal ist mit der STAC auf dem Weg nach Andromeda um seinen Sohn vor dem Tod zu bewahren. Dabei muss er einen unfreiwilligen Abstecher ins Canopussystem machen. Denn dort ist der Kontakt zur Kolonie Imart abgebrochen und der Arkonide folgt einem Hilferuf. Die Kolonie wurde von einer embolischen Welle getroffen und alle Hochtechnik ist ausgefallen. Vor Ort trifft er auf eine Flotte von Keilschiffen der Garbeschianer, die die Raumschiffe vernichten, die den Imartern zu Hilfe kommen wollen. Atlan greift gegen einen übermächtigen Gegner ein und wendet eine listige Strategie an, um die Garbeschianer vorerst zu vertreiben.

Ein sehr gelungener Atlan-Roman, der mich erneut für Neo begeistert und nostalgische Gefühle in mir weckt. Neo macht mir derzeit im Gegensatz zu meinen letzten Ausflügen in die Erstauflage so viel Spaß wie die Miniserien oder die Anfangszeiten der Serie. Es fällt mir manchmal noch schwer, den alten Kanon auszublenden und sich völlig auf den neuinterpretierten Kosmos einzulassen. Dies gelingt mir aber mit jedem Band besser und ich bekomme zudem große Lust, die noch nicht gelesenen Bände der Serie ab Band 40 nachzulesen.

Im vorliegenden Band steht, wie Cover und Romantitel versprechen, der unsterbliche Arkonide im Mittelpunkt. Bei Atlan wurde bis auf den familiären Hintergrund nicht so viel zum "alten" Charakter angepasst. Und das ist gut so. Denn die waghalsigen Aktionen des Unsterblichen und seine taktischen Erfahrungen in Sachen Weltraumschlacht machen bestimmt auch den neuen Lesern und reinen Neofans viel Freude. Aber auch der Handlungsstrang um Imart und den Sherpa Arjuna war diesmal nicht zu verachten und hat mir sehr gut gefallen. Das ist der große Vorteil des Taschenheftes gegenüber dem Heftroman, den ich bei allen Serien immer wieder gerne erwähne. Hier haben die Autoren mehr Spielraum zur Charakterentwicklung und zum Storytelling. Und das macht mir aktuell immer mehr Spaß als die komprimierte und oft sehr konstruierte Erzählweise auf 64 Seiten Heftroman.


Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️


Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Maddrax 642 - Der Vampir von Waashton - von Kolja van Horn

Kolja van Horn 
MADDRAX 
Der Vampir von Waashton
Band 642
Erschienen am 24.08.2024
Cover von Mario Heyer MtP Art

Es war eine dunkle und stürmische Nacht, und Waashton war wie eine alternde Hure: darum bemüht, die Stellen, die ins Auge fielen, ein wenig herauszuputzen und sich in den Hüften zu wiegen, während sie so tat, als wären ihre besten Zeiten noch nicht lange her. Doch wenn man genauer hinschaute, unter den viel zu dick aufgetragenen Gesichtspuder und hinter die grell geschminkten Lippen, dann trat unweigerlich der Zerfall zutage und der strenge Geruch von Verwahrlosung und Krankheit.
Und neuerdings Blut – sehr viel Blut! –, wie Detective Ray Maaloo in dieser Nacht erfahren sollte...

In Waashton bereiten die Nosfera mit ihrem geheimen Projekt Mabuuse den nächsten Schritt ihrer Machtübernahme vor. Weiterhin sind sie den beiden geflüchteten Daa'muren auf den Fersen um sie erneut unter Kontrolle für ihre eigenen Zwecke zu bringen. Zum unfreililligen Probanden ihres Experiments wird ein unschuldiger Theaterakteur, der dadurch zu einer Art Vampir wird. Die Nosfera machen ihn daraufhin zum Bauernopfer um von ihren eigentlichen Machenschaften abzulenken. In diese Intrige gerät unfreiwillig Detective Ray Maaloo von der Waashtoner City Police. Und auch Grao und Ira wähnen sich in Sicherheit vor einer erneuten Gefangennahme durch die Nosfera. Doch unbemerkt ist Ira schon Opfer des Experiments geworden, dass die Nosfera in Waashton zur Kriegsführung vorbereiten.

Der vorliegende Roman wird zwar auf der Leserseite als Hommage an den Film Noir angekündigt, wirkt auf mich jedoch bei aller Liebe zum Genremix und Anlehnungen an die Popkultur völlig unplatziert in der Serie. Das Setting und die verwendeten Orte und Umstände sind mir doch für eine postapokalyptische Welt zu modern und organisiert. Da haben wir Detective Ray Maaloo, der einem Mord nachgeht. Er lebt in einem Apartment, arbeitet bei der City Police und isst Hot Dogs im Restaurant "Fast Eddy". Das hätte auch ein John Sinclair Roman oder ein Gespenster-Krimi sein können. Da fehlte mir eindeutig das Maddrax Flair und auch wenn hier Clauzer, Grao und Ira und die Vorgänge in Waashton eigentlich im Mittelpunkt stehen, wurde für meinen Geschmack das Thema verfehlt und das postapokalyptische Waashton zu sauber und organisiert dargestellt. Da gibt es zum Beispiel Zigarettenschachteln die zerknüllt werden und andere Dinge die einfach nicht passen. In den Jahren in denen Maddrax in die dunkle Zukunft gelangt ist, hat sich die Maddrax-Welt im Allgemeinen für meinen Geschmack etwas zu schnell in Richtung neue Zivilisation entwickelt. Von tiefster Barbarenwelt zu Dark Force, City Police und Weltordnung. Wo sind die echten Barbaren und Mutationen geblieben?

Der Part um Clauzer und den Daa'muren ist hingegen nochmal gut und souverän erzählt und rettet den Roman in meinen Augen ein wenig.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️


Gesamt: ⭐️⭐️

Professor Zamorra 1310 - Ghoul-Gemetzel - von Ian Rolf Hill

Ian Rolf Hill
PROFESSOR ZAMORRA 
Ghoul-Gemetzel
Band 1310
Erschienen am 10.08.2024
Cover von Shutterstock

Es war ein Gemetzel gewesen.
Die blonde Killerin hatte niemanden verschont. Erbarmungslos hatte sie Zitas Brüder und Schwestern niedergemäht. Selbst ihre Mutter Rigla war der Waffe der Schlächterin zum Opfer gefallen. 
Niemand war ihr entkommen.
Niemand bis auf Zita und ihren Bruder Pirok. Ausgerechnet der schwachsinnige Pirok. Manchmal besaß das Schicksal einen recht eigenwilligen Sinn für Humor …

Wenn es bei Zamorra die klassischen Grusel-Themen angesprochen werden und traditionelle Bösewichte auftauchen, dann ist nicht selten Sinclair-Autor Ian Rolf Hill am Werk. Ich mag die Abwechlsung bei Zamorra, favorisiere dort aber die paranormalen Themen, sowie SciFi und Fantasy-Elemente und auch die dort angelegte Höllenthematik. Im vorliegenden Ghoul-Gemetztel führt der Autor seinen Handlungsfaden um die Ghouls Zita und Pirok aus Band 1297 fort, deren Ghoulsippe Zamorra, Nicole und Erdmann Günther in Rumänien bekämpft haben und von der nur die beiden Überlebenden nach Ungarn flüchten konnten. Da Zitas minderbemittelter Bruder auf der Flucht immer wieder für Aufsehen und Ärger sorgt, stellt sie ihn im wahrsten Sinne vorübergehend kalt. Zita wendet sich derweil an ihre "Tante" und ihren Clan in Budapest. Diese Ghoulsippe versucht unauffällig zwischen den Menschen zu leben und betreibt eine Gulaschküche. Zita kann sich jedoch mit diesem dämonenunwürdigen Leben nicht anfreunden und geht eigene Wege. Doch das Trio der Dämonenjäger ist ihnen schon wieder auf der Spur und so wird zwangsläufig auch dieser Ghoul-Familie ausgelöscht. Zita und ihr Bruder können erneut flüchten.

Gulaschkochende Ghouls die unentdeckt unter Menschen leben und ein Restaurant betreiben und ihren Geruch mit Pfirsichshampoo überdecken. Einfach köstlich und genauso grotesk wie Ermann Günther und sein Hund Silver die in diesem Heft erneut zum Einsatz kommen. Ein herrlicher Splatterspaß ganz in gewohnter Hill-Manier. Und das Ende verspricht eine Fortsetzung dieser absolut gelungenen Ghoul-Chronik.

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Perry Rhodan Androiden 12 - Die Ehre der Kanes - von Kai Hirdt

Kai 
Hirdt
PERRY RHODAN
Androiden
Band 12
Die Ehre der Kanes
Erschienen am 16.08.2024
Titelbild: Dirk Schulz

Wir schreiben das Jahr 2084 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung, mehr als dreitausendsechshundert Jahre in der Zukunft. Fast ein Jahr lang herrschte in der Milchstraße Krieg gegen Roboter, die Welten der Galaxis überfallen hatten. ­Perry Rhodan gelang es, Wissen über die Hintergründe der Invasion zu erfahren und die Roboter zu befrieden.

Der Frieden war jedoch nicht von langer Dauer. Ausgerechnet der neue Verteidigungsminister der Liga Freier Galaktiker, der sich als Held im Kampf gegen die Roboter hervorgetan hat, war gegen einen Waffenstillstand. Weil Nagmum Kane den Kampf fortführen wollte, griff eine weitere unbekannte Macht ein – in Gestalt gewaltiger schwarzer Raumschiffe. Die sogenannten Molochiden, die nahezu unbesiegbar sind, fordern die Auslieferung Kanes.

In einer Verzweiflungstat entführt Kanes Nichte Marlynn ihren Onkel, um zwischen den verhärteten Fronten Tatsachen zu schaffen. Dabei stirbt Nagmum Kane. Was allerdings nicht zur Befriedung der Molochiden führt, sondern im Gegenteil – erst jetzt beginnt deren Großoffensive auf die Milchstraße! Für Perry Rhodan, der mitten im Geschehen steht, geht es um das Schicksal der Galaxis. Für Marlynn Kane, die Ursache des Debakels ist, geht es um DIE EHRE DER KANES …

Nagmun Kanek konnte sein Bewusstsein dank der Krone aus PEW Metall vor seinem Tod in die Molochiden transferieren und beherrscht nun diese gigantische Flotte. Er nutzt diese gleich dazu um seine fragwürdigen Machenschaften zu vertuschen. Um seine Spuren zu verwischen und die Ehre der Kanes zu retten scheut er auch diesmal keinen Völkermord. Doch seine Nichte stellt sich ihm mit ihren Freunden entgegen. Und auch Perry Rhodan versucht mit Guckys Hilfe mehr über Kanes Pläne zu erfahren und ihn aufzuhalten. 

Traditionell eröffnet und beendet auch diesmal der Expokrat der Miniserie selbige. Das Kane nicht wirklich tot ist und durch seine Flucht in die Molochiden zum finalen Schlag ausholt um seine Machenschaften zu vertuschen und die Ehre der Kanes zu erhalten, war jetzt keine große Überraschung. Dafür holt Kai Hirt für meinen Geschmack zu weit aus und wir sind eigentlich erst nach einem Drittel des Heftes dort, wo wir am Ende des letzten Heftes thematisch waren. Gut fand ich den Einsatz von Gucky, dessen Hintergrund sich erst im Verlauf der ersten Hälfte des Romans richtig erschließt. 

Die Fäden werden am Ende gut zusammengeführt und es gibt doch noch ein paar überraschende Erkenntnisse im Hinblick auf die Gruppe und deren Beeinflussung durch Homunk. Mit Nagmum Kane hat Kai Hirdt einen Gegenentwurf zu Perry Rhodan als Mensch ins Spiel gebracht, der ganz andere Werte verteidigt als der ehemalige Großadministrator.  Und damit auch einmal mehr den aktuellen Zeitgeist eingefangen. Hinzu kam die KI-Thematik und die menschlichen Angst davor. Im Kern die Frage, die die Posbis schon zu Anfang der Perry Rhodan Serie gestellt haben: "Seid ihr wahres Leben?" Die Galionsfigur der Miniserie war von Beginn an Aurelia Bina. Und so beschließt sie auch das Finale in überraschender Art und Weise.

Die Serie bot insgesamt einen guten Mix und ein zeitgemäßes Thema, jedoch mit starken Schwankungen und einigen Schwächen während des Handlungsverlaufs.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Castor Pollux 10 - Im Bann des Spinnenkults - von Rafael Marques

Rafael Marques
Castor Pollux
Im Bann des Spinnenkults
Band 10
Erschienen am 13.07.2024
Cover von Mario Heyer (MtP Art)

Britannien, 45. n. Chr.
Commodus Naevus trug nur Lumpen am Leib. Die Rüstung, den Gladius und den Schild hatte man ihm abgenommen, als er in Gefangenschaft geraten war. Nur sein Stolz als römischer Legionär war ihm geblieben.
Der bärtige Befehlshaber der keltischen Krieger hatte ihm mitgeteilt, dass er gegen ein Lösegeld freikommen könnte. Seinem Centurio war er das Geld aber offenbar nicht wert. Und so blieb Commodus ein Gefangener und wurde bald darauf als Sklave verkauft.
Damit wollte er sich nicht abfinden. Er hatte seinen neuen Herrn niedergestochen, war aus dessen Haus geflohen und tief hinein in ein aus Hügeln und Wäldern bestehendes Niemandsland gelaufen. Wo genau dabei sein Ziel lag, wusste er selbst nicht …

Commodus Naevus entfesselt bei seiner Flucht vor der Skalverei eine uralte Macht. Zwanzig Jahre später müssen sich Castor und Kimon mit mysteriösen Todesopfern auseinandersetzen. Die Leichen sind unnatürlich schwarz gefärbt und die Haut weist winzige Bisspuren auf. Gleichzeitig tauchen überall in Rom handtellergroße Spinnen auf, die dort nicht heimisch sind. Castro geht der Sache nach und trifft über Commodus Naevus auf Ankrabia und seinen Spinnenkult. Seine Gefolgsleute verwandeln sich in spinnenartige Kreaturen die erneut den Sturz des Kaisers und die Eroberung Roms durch die Finsteren zum Ziel haben. Dabei gibt er hehre Ziele im Sinne der Menschheit vor. Doch Castor und Kimon wollen dem treiben des Finsteren eine Ende bereiten und bringen dabei einmal mehr ihre Liebsten in Gefahr.

Es geht in die Endrunde. Doch bevor Michael Schauer mit seinen letzten beiden Bänden die erste Staffel beendet, erfreut Rafael Marques alle Arachnophobiker unter den Lesern mit seinem vorliegenden Roman. Wieder wurde ein klassisches Gruselromanmotiv ins alte Rom versetzt. Ein gelungenes Abenteuer, dass nicht nur eine in sich abgeschlossene und spannende Episode war, sondern auch im Hinblick auf den Background der Serie diesmal den bisher recht dünnen roten Faden etwas mehr aufgreift. Mit Castors Vater, den Bezwingern und Bedrohungen vor Castors Zeit und den Ambitionen der Finsteren werden Themen angesprochen, die mir in dieser Staffel insgesamt etwas zu stiefmütterlich bedient wurden. Die Vorschau auf Michael Schauers Abschlussdoppelfolge der ersten Staffel verspricht am Ende nochmal etwas mehr davon. 

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Maddrax 641 - Prometheus 2.0 - von Michael Edelbrock

Michael Edelbrock 
MADDRAX 
Prometheus 2.0
Band 641
Erschienen am 10.08.2024
Cover von Néstor Taylor

Miki Takeo ist tot, sein Androidenkörper vernichtet – doch die zentrale Einheit, der Gedächtnisspeicher mit all seinen Erinnerungen und dem Persönlichkeitsprofil, konnte geborgen werden.
Nun gehen Wissenschaftler daran, ein einzigartiges Projekt zu verwirklichen: dem künstlichen Bewusstsein einen organischen Körper zu geben! Sofern es gelingt, den Chip mit dem Gehirn eines Klons zu verbinden. Doch wird das Wesen, das daraus entstehen soll, je wieder Miki Takeo sein können?

Nach der Zerstörung von Miki Takes Andoridenkörpers konnte Quar'tol den Kopf mit dem Bewusstseinsspeicher retten. Hydritische Wissenschaftler versetzen nun in einem einzigartigen Projekt dieses künstliche Bewusstsein in einen hydritischen Klonkörper. Das Experiment gelingt, doch Takeo kann sich nicht an seine Vergangenheit erinnern. In seiner Panik flieht er aus dem Labor. Mit einer Hydritin an seiner Seite macht er die ersten Erfahrungen mit seinem neuen Körper. Ein Shargator und ein Mar'osianer machen Jagd auf ihn. Durch die Ereignisse getriggert, hat er Flashbacks zu wichtigen Stationen seiner Vergangenheit. Und so wird nach und nach seine Vergangenheit wieder Präsent.

Miki Takeo ist tot, lang lebe Miki Takeo! Wie von den meisten Lesern vermutet und mit dieser Folge bestätigt, verzichtet die Serie auch in Zukunft nicht auf einen seiner wichtigsten und außergewöhnlichsten Charaktere und Verbündeten von Maddrax. Doch wie der "neue" Takeo sein wird, ist eine echte Überraschung und wurde von Michael Edelbrock phänomenal umgesetzt. Es ist eine bewegende Zeitreise in die tiefste Serienvergangenheit, die der Autor in eine spannende Jagd und den Kampf gegen einen Mar'osianer und einen Shargator eingebettet hat. In dieser absoluten Stresssituation und ohne klare und strukturierte Erinnerung an seine eigene Vergangenheit und Herkunft, erinnert sich Takeo nach und nach an wichtige Meilensteine seiner Geschichte zurück. So setzt sich im Rückwärtsgang ein Puzzleteil mit dem anderen zusammen und endet dort wo es angefangen hat. Mit dem Verlust eines Arms und der daraus resultierenden Optimierung seines menschlichen Körpers. Nach und nach verlor Takeo danach nicht nur seinen menschlichen Körper und auch eine großen Portion Menschlichkeit. 

Nun ist er zurück. Als "normales" Lebewesen in einer neuen außergewöhnlichen Gestalt. Ich bin jetzt schon auf das Wiedersehen mit seinen Freunden und auch den weiteren Weg des ehemaligen Androiden gespannt. Ohne Superkräfte, dafür mit Emotionen und anderen menschlichen und hydritischen Eigenschaften.

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Perry Rhodan Neo 336 - Der Inquästor - von Rüdiger Schäfer

Rüdiger Schäfer
Perry Rhodan Neo
PRIMAT 7
Band 336
Der Inquisitor
Erschienen am 02.08.2024
Cover von Dirk Schulz

Im Jahr 2116: Nachdem die Menschen zahlreiche Schwierigkeiten überwunden haben, hoffen sie auf eine friedliche Zukunft. Auf der Erde und den Kolonialwelten arbeitet man vertrauensvoll an gemeinsamen Projekten, oft mit Partnern aus anderen Sternenreichen.

Dann taucht jedoch ein mysteriöser Junge mit blauen Haaren auf, der Laumae heißt, sich aber auch als Primat bezeichnet. Er hat ein klares Ziel: Perry Rhodan muss sterben. Nur so, glaubt Primat, ist es möglich, eine Katastrophe von der Milchstraße abzuwenden.

Laumae erreicht den Mond, wo er eine energetische Hölle entfesselt. Sie droht, weite Teile des Erdmonds zu zerstören. Da schmettert ein riesiges Kampfraumschiff in eine lunare Kuppelstadt. Welche Mission hat seine Besatzung? Perry Rhodan und seine Gefährten müssen sich einem zweiten Gegner stellen – es ist DER INQUÄSTOR ...

Laumae hat eine energetische Hölle entfesselt und damit Selene City in Schutt und Asche gelegt. Danach ist er erneut verschwunden. Doch eine neue Bedrohung hält Perry und seine Gefährten in Atem. Ein riesiges Raumschiff ist in eine Kuppelstadt auf dem Mond gestürzt. An Bord ist ein Bote der Lordrichter von Garb, mit denen die Menschen schon schlechte Erfahrungen gemacht haben. Der Labori Amtranik und der Inquästor Krailtsch wollen prüfen, ob die Lordrichter einen Hordenzug gegen die Menschheit beschließen sollen. Zudem hat Krailtsch noch eine Rechnung mit Reginald Bull offen und es kommt erneut zur Auseinandersetzung zwischen den beiden. Doch Laumae taucht in dem Chaos wieder auf und folgt seinen weiteren Plänen indem eher das Raumschiff von Amtranik kapert und sich zur Erde aufmacht.

Die Ereignisse überschlagen sich und es kommen weitere neue Gegner mit ins verwirrende Spiel um Primat/Laumae und die Symaios. Neo greift auch mit den Lordrichtern erneut auf bestehende Ideen aus der Hauptserie zurück und interpretiert diese neu. Für mich als Quereinsteiger ist diese Folge recht beschwerlich und in Bezug auf die neu ins Spiel kommenden Charaktere und deren Motive bin ich oft recht verwirrt. So bezieht sich die aktuelle Staffel doch intensiver auf vergangenen Zyklen und baut stark auf offenen Fragen und Handlungen aus diesen auf. Hier sind die Leser die die Zyklen Catron und auch Aphilie gelesen haben vermutlich im Vorteil. Sieht man davon ab, hat Rüdiger Schäfer einen guten und recht spannenden Roman abgeliefert, der zum Ende dieser Staffel nochmal zusätzliche Fragen und Konflikte aufwirft. 

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️


Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️