Castor Pollux 10 - Im Bann des Spinnenkults - von Rafael Marques

Rafael Marques
Castor Pollux
Im Bann des Spinnenkults
Band 10
Erschienen am 13.07.2024
Cover von Mario Heyer (MtP Art)

Britannien, 45. n. Chr.
Commodus Naevus trug nur Lumpen am Leib. Die Rüstung, den Gladius und den Schild hatte man ihm abgenommen, als er in Gefangenschaft geraten war. Nur sein Stolz als römischer Legionär war ihm geblieben.
Der bärtige Befehlshaber der keltischen Krieger hatte ihm mitgeteilt, dass er gegen ein Lösegeld freikommen könnte. Seinem Centurio war er das Geld aber offenbar nicht wert. Und so blieb Commodus ein Gefangener und wurde bald darauf als Sklave verkauft.
Damit wollte er sich nicht abfinden. Er hatte seinen neuen Herrn niedergestochen, war aus dessen Haus geflohen und tief hinein in ein aus Hügeln und Wäldern bestehendes Niemandsland gelaufen. Wo genau dabei sein Ziel lag, wusste er selbst nicht …

Commodus Naevus entfesselt bei seiner Flucht vor der Skalverei eine uralte Macht. Zwanzig Jahre später müssen sich Castor und Kimon mit mysteriösen Todesopfern auseinandersetzen. Die Leichen sind unnatürlich schwarz gefärbt und die Haut weist winzige Bisspuren auf. Gleichzeitig tauchen überall in Rom handtellergroße Spinnen auf, die dort nicht heimisch sind. Castro geht der Sache nach und trifft über Commodus Naevus auf Ankrabia und seinen Spinnenkult. Seine Gefolgsleute verwandeln sich in spinnenartige Kreaturen die erneut den Sturz des Kaisers und die Eroberung Roms durch die Finsteren zum Ziel haben. Dabei gibt er hehre Ziele im Sinne der Menschheit vor. Doch Castor und Kimon wollen dem treiben des Finsteren eine Ende bereiten und bringen dabei einmal mehr ihre Liebsten in Gefahr.

Es geht in die Endrunde. Doch bevor Michael Schauer mit seinen letzten beiden Bänden die erste Staffel beendet, erfreut Rafael Marques alle Arachnophobiker unter den Lesern mit seinem vorliegenden Roman. Wieder wurde ein klassisches Gruselromanmotiv ins alte Rom versetzt. Ein gelungenes Abenteuer, dass nicht nur eine in sich abgeschlossene und spannende Episode war, sondern auch im Hinblick auf den Background der Serie diesmal den bisher recht dünnen roten Faden etwas mehr aufgreift. Mit Castors Vater, den Bezwingern und Bedrohungen vor Castors Zeit und den Ambitionen der Finsteren werden Themen angesprochen, die mir in dieser Staffel insgesamt etwas zu stiefmütterlich bedient wurden. Die Vorschau auf Michael Schauers Abschlussdoppelfolge der ersten Staffel verspricht am Ende nochmal etwas mehr davon. 

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Maddrax 641 - Prometheus 2.0 - von Michael Edelbrock

Michael Edelbrock 
MADDRAX 
Prometheus 2.0
Band 641
Erschienen am 10.08.2024
Cover von Néstor Taylor

Miki Takeo ist tot, sein Androidenkörper vernichtet – doch die zentrale Einheit, der Gedächtnisspeicher mit all seinen Erinnerungen und dem Persönlichkeitsprofil, konnte geborgen werden.
Nun gehen Wissenschaftler daran, ein einzigartiges Projekt zu verwirklichen: dem künstlichen Bewusstsein einen organischen Körper zu geben! Sofern es gelingt, den Chip mit dem Gehirn eines Klons zu verbinden. Doch wird das Wesen, das daraus entstehen soll, je wieder Miki Takeo sein können?

Nach der Zerstörung von Miki Takes Andoridenkörpers konnte Quar'tol den Kopf mit dem Bewusstseinsspeicher retten. Hydritische Wissenschaftler versetzen nun in einem einzigartigen Projekt dieses künstliche Bewusstsein in einen hydritischen Klonkörper. Das Experiment gelingt, doch Takeo kann sich nicht an seine Vergangenheit erinnern. In seiner Panik flieht er aus dem Labor. Mit einer Hydritin an seiner Seite macht er die ersten Erfahrungen mit seinem neuen Körper. Ein Shargator und ein Mar'osianer machen Jagd auf ihn. Durch die Ereignisse getriggert, hat er Flashbacks zu wichtigen Stationen seiner Vergangenheit. Und so wird nach und nach seine Vergangenheit wieder Präsent.

Miki Takeo ist tot, lang lebe Miki Takeo! Wie von den meisten Lesern vermutet und mit dieser Folge bestätigt, verzichtet die Serie auch in Zukunft nicht auf einen seiner wichtigsten und außergewöhnlichsten Charaktere und Verbündeten von Maddrax. Doch wie der "neue" Takeo sein wird, ist eine echte Überraschung und wurde von Michael Edelbrock phänomenal umgesetzt. Es ist eine bewegende Zeitreise in die tiefste Serienvergangenheit, die der Autor in eine spannende Jagd und den Kampf gegen einen Mar'osianer und einen Shargator eingebettet hat. In dieser absoluten Stresssituation und ohne klare und strukturierte Erinnerung an seine eigene Vergangenheit und Herkunft, erinnert sich Takeo nach und nach an wichtige Meilensteine seiner Geschichte zurück. So setzt sich im Rückwärtsgang ein Puzzleteil mit dem anderen zusammen und endet dort wo es angefangen hat. Mit dem Verlust eines Arms und der daraus resultierenden Optimierung seines menschlichen Körpers. Nach und nach verlor Takeo danach nicht nur seinen menschlichen Körper und auch eine großen Portion Menschlichkeit. 

Nun ist er zurück. Als "normales" Lebewesen in einer neuen außergewöhnlichen Gestalt. Ich bin jetzt schon auf das Wiedersehen mit seinen Freunden und auch den weiteren Weg des ehemaligen Androiden gespannt. Ohne Superkräfte, dafür mit Emotionen und anderen menschlichen und hydritischen Eigenschaften.

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Perry Rhodan Neo 336 - Der Inquästor - von Rüdiger Schäfer

Rüdiger Schäfer
Perry Rhodan Neo
PRIMAT 7
Band 336
Der Inquisitor
Erschienen am 02.08.2024
Cover von Dirk Schulz

Im Jahr 2116: Nachdem die Menschen zahlreiche Schwierigkeiten überwunden haben, hoffen sie auf eine friedliche Zukunft. Auf der Erde und den Kolonialwelten arbeitet man vertrauensvoll an gemeinsamen Projekten, oft mit Partnern aus anderen Sternenreichen.

Dann taucht jedoch ein mysteriöser Junge mit blauen Haaren auf, der Laumae heißt, sich aber auch als Primat bezeichnet. Er hat ein klares Ziel: Perry Rhodan muss sterben. Nur so, glaubt Primat, ist es möglich, eine Katastrophe von der Milchstraße abzuwenden.

Laumae erreicht den Mond, wo er eine energetische Hölle entfesselt. Sie droht, weite Teile des Erdmonds zu zerstören. Da schmettert ein riesiges Kampfraumschiff in eine lunare Kuppelstadt. Welche Mission hat seine Besatzung? Perry Rhodan und seine Gefährten müssen sich einem zweiten Gegner stellen – es ist DER INQUÄSTOR ...

Laumae hat eine energetische Hölle entfesselt und damit Selene City in Schutt und Asche gelegt. Danach ist er erneut verschwunden. Doch eine neue Bedrohung hält Perry und seine Gefährten in Atem. Ein riesiges Raumschiff ist in eine Kuppelstadt auf dem Mond gestürzt. An Bord ist ein Bote der Lordrichter von Garb, mit denen die Menschen schon schlechte Erfahrungen gemacht haben. Der Labori Amtranik und der Inquästor Krailtsch wollen prüfen, ob die Lordrichter einen Hordenzug gegen die Menschheit beschließen sollen. Zudem hat Krailtsch noch eine Rechnung mit Reginald Bull offen und es kommt erneut zur Auseinandersetzung zwischen den beiden. Doch Laumae taucht in dem Chaos wieder auf und folgt seinen weiteren Plänen indem eher das Raumschiff von Amtranik kapert und sich zur Erde aufmacht.

Die Ereignisse überschlagen sich und es kommen weitere neue Gegner mit ins verwirrende Spiel um Primat/Laumae und die Symaios. Neo greift auch mit den Lordrichtern erneut auf bestehende Ideen aus der Hauptserie zurück und interpretiert diese neu. Für mich als Quereinsteiger ist diese Folge recht beschwerlich und in Bezug auf die neu ins Spiel kommenden Charaktere und deren Motive bin ich oft recht verwirrt. So bezieht sich die aktuelle Staffel doch intensiver auf vergangenen Zyklen und baut stark auf offenen Fragen und Handlungen aus diesen auf. Hier sind die Leser die die Zyklen Catron und auch Aphilie gelesen haben vermutlich im Vorteil. Sieht man davon ab, hat Rüdiger Schäfer einen guten und recht spannenden Roman abgeliefert, der zum Ende dieser Staffel nochmal zusätzliche Fragen und Konflikte aufwirft. 

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️


Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Professor Zamorra 1308 - Der Fluch von KwaZulu-Natal und 1309 - Nachts in Shanooka - von Stephanie Seidel

Stephanie Seidel 
PROFESSOR ZAMORRA 
Der Fluch von KwaZulu-Natal
Band 1308
Erschienen am 13.07.2024
Cover von Detlef Klewer

Der Platz vor den Hütten im Königskraal war umstellt. Rhythmische Schläge hallten durch die Tropennacht. Finster dreinblickende Zulu-Krieger schlugen ihre Speere an die Schilde. 
Ein Mann trat in den Feuerkreis. Der Widerschein züngelnder Flammen tanzte über sein bemaltes Gesicht.
Todesangst erfasste die Gefangenen, und sie begannen zu schreien, als der Umthakathi herankam. Gnadenlos packte er dem Ersten in die Haare, bog dessen Kopf zurück. Dann griff der Zauberer mit der freien Hand nach hinten. 
An das Messer im Lendenschurz…

Über Europa und Asien hat sich nach dem Fall der ersten beiden Grenzen ein Grauschleier über den gesamten Kontinent gebildet. Besorgt über die Entwicklung beschwört Zamorra den Erzdämon Vassago um mehr über die Hintergründe zu erfahren. Damit erfährt er erstmals über den Plan der Zerstörung der Sieben Grenzen und wer dahinter stecken könnte. Er setzt sich erneut Devaudan auf die Spur und folgt ihm nach Afrika wie er in Durban die nächste Grenze zerstören will. Helfer ist dort ein dunkler Engel Bwana der die magische Waffe dazu besitzt.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Stephanie Seidel
PROFESSOR ZAMORRA
Nachts in Shanooka
Band 1309
Erschienen am 27.07.2024
Cover von Detlef Klewer

Die Nacht war erfüllt von ihren drohenden Stimmen, vom Wiehern der Pferde. Es musste eine ganze Horde sein, die da in hohem Tempo herankam. Professor Zamorra konnte den unheimlichen Rächern nicht mehr entfliehen. Sie waren schon zwischen den Häusern. Das Echo dumpfen Hufschlags hallte von den Fassaden wider. Kurz wagte sich Zamorra aus der Deckung, spähte hinaus auf die mondhelle Straße. Was er sah, ließ ihn erstarren. Es gab nur diese eine Straße in Shanooka. Und sie war leer …

Nachdem auf der Fall der dritten Grenze nicht verhindert werden konnte, wendet sich Zamorra an Gaspard Devaudans Bruder Lucien im Vatikan in Rom. Er soll ihm helfen, dass nächste Ziel der Dämonenverbündeten herauszufinden und seinen Bruder vor weiterem Unheil zu bewahren. Die Spur führt Zamorra mit Nicole nach South Dakota in die USA. Die Grenze und wie man sie zu Fall bringen kann, hat mit weit zurückliegenden Fluch zu tun, der sie zur Goldgräberstadt Shanooka führt. Dort kommt es erneut zur Konfrontation mit Beilam und seinen Helfern. Doch verhindern können sie auch diesmal den Fall der Grenze nicht, obwohl sie den Fluch brechen können.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Sieben Grenzen, sieben Romane. Mit der Heptalogie um die "Söhne des Morgensterns" hat Stephanie Seidel sich Großes vorgenommen. Ein eigener Zyklus innerhalb der fortlaufenden Serie so zu konzipieren ist nicht nur für die Autorin eine Herausforderung. Sind doch die ersten beiden Bände bereits im Februar 2023 erschienen. Und so sind der Werkstattbericht und meine eigenen Rezensionen sehr hilfreich um nochmal auf den Stand zu kommen.

Ich liebe die Romane von Stephanie Seidel, seit ich die ersten Maddrax-Abenteuer von ihr gelesen habe. Sie schreibt so unvergleichbar leicht und interessant und macht es einem damit sehr einfach, der Story zu folgen. Fast unauffällig füllt sie dabei ihre Romane mit extrem vielen Fakten und wissenswerten Details zu historischen Ereignissen. Dabei bleibt die Grundstory immer im Fokus. Dieser Zyklus gestaltet sich als eine Art Schnitzeljagd auf die sieben Grenzen, die der Gegner beseitigen will um die Welt in eine höllische Apokalypse zu stürzen. Im Auftrag Satanaels agiert dabei weiterhin sein Handlanger Beliam und hat menschliche Unterstützung durch den Historiker Gespard Devaudan und seinen Assistent Raoul Mérot. Das Ganze fühlt sich ein wenig nach Dan Brown an. Unter anderem auch, weil auch der Vatikan eine Rolle spielt und es um Bedrohungen biblischen Ausmaßes durch einen gefallenen Erzengel geht.

Die Autorin schickt Zamorra und Nicole weiter quer durch die Welt den Hinweisen zu den sieben Grenzen bzw. zu den aktuellen Aktivitäten der Gegner um diese Grenzen zu zerstören. Während wir im ersten Band in Afrika ein spannendes Abenteuer erfahren, geht es im zweiten Band nach Shanooka in die USA und unternehmen einen Ausflug in die Geschichte der Siedler und Indianer. Es geht also weiter mit der Reise über alle Kontinente und das von der Autorin gewohnt gut recherchiert und mit historischen Infos gespickt. Als Sahnehäubchen gibt es noch eine Kurzgeschichte, die den im Roman erwähnten Fluch und die Dienstmagd von Schloss Langeais beleuchtet.

In beiden vorliegenden Fällen können unsere Helden den Fall der Grenzen drei und vier zu verhindern. Mittlerweile wissen Zamorra und die Leser, dass mit nur einer am Fall gehinderten Grenze, alle sProbleme gelöst werden. Noch sind drei Romane und Grenzen zu bestehen und ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung und eine hoffentlich nicht zu lange Wartezeit darauf. 

Kritikpunkt an solchen Zyklen sind einmal mehr genau diese Zeitspannen zwischen den Abenteuern. Vielleicht wäre es besser', solche Zyklen zuerst schreiben zu lassen und in sieben aufeinanderfolgenden Heften zu veröffentlichen. Das käme auch der Zeitspanne entgegen, die in den Romanen vergeht. In dem vorliegenden Zyklus sind es am Ende nur mehrere Wochen. Schon oft habe ich dies bei Professor Zamorra bemängelt. Ich hätte gerne mehr Zyklen und zusammenhängende Handlung, die nur gelegentlich von Einzelabenteuern außerhalb der Grundhandlung unterbrochen würden. Auch diese können aber weiterführend die Handlung vorantreiben. So kocht weiterhin jeder Autor sein eigenes Zyklussüppchen und somit haben wir sehr lange Wartezeiten auf Fortsetzungen der jeweiligen Handlung. Das ist auch als Leser manchmal sehr beschwerlich.

Perry Rhodan Androiden 11 - Die Krone des Seins - von Marie Erikson

Marie Erikson
PERRY RHODAN
Androiden
Band 11
Die Krone des Seins
Erschienen am 02.08.2024
Titelbild: Dirk Schulz

»Gut 3000 Jahre in der Zukunft: Der bewaffnete Konflikt zwischen Menschen und Robotern ist erneut ausgebrochen. Dabei sah es einige Zeit so aus, als hätte Perry Rhodan den Frieden wiederherstellen können. Aber nun wird die Liga Freier Galaktiker, zu der sich die Bewohner zahlreicher Welten zusammengeschlossen haben, von einem weiteren Krieg bedroht.

Riesenhafte Raumschiffe, die sogenannten Molochiden, sind aufgetaucht und platzieren sich im Orbit um friedliche Welten. Sie erpressen die Menschheit mit einer brutalen Forderung: Entweder liefert die Liga einen Mann aus, der von den Molochiden als Kriegstreiber betrachtet wird, oder ganze Planeten werden verwüstet.

Die Liga kann auf eine solche Erpressung nicht eingehen und spielt auf Zeit. Perry Rhodan wiederum sieht eine letzte Chance, die Erpressung abzulehnen und trotzdem den neuen Krieg zu verhindern. Dafür muss sich der Terraner auf die mysteriöse Krone des Seins einlassen …«

Marilynn Kane hat sich endgültig von ihrem Onkel abgewendet und plant jetzt mit ihrer alten Truppe dessen Auslieferung an die Molochiden um die Auseinandersetzung zu beenden. 

Perry Rhodan versucht derweil den Mond von Chentap zu retten. Mit Hilfe der Krone des Seins gelingt es ihm, die Molochiden aufzuhalten und den Chenno zwar nicht den Mond, aber eine Menge PEW Metall zurückzubringen. Doch der festgesetzte und von Aurelia Bina im Auftrag der Molochiden verurteilte Nagmum Kane nutzt am Ende die Krone um aus dem Leben zu flüchten und einen letzten Schlag vorzubereiten.

Ein sehr guter und flüssig zu lesender Roman aus der Feder von Marie Ericson läutet die Schlussphase ein. Und dies auf spektakuläre Art und Weise und mit gewohnt guter Charakterbeschreibung und Weiterentwicklung. Zum einen wird Nagmum Kane von seiner eigenen Nichte und ihren Freunden ans Messer geliefert. Und zum anderen muss Perry Rhodan persönlich mit der Krone des Seins und Liljas Hilfe die Molochiden abwehren, indem sein Geist in deren Verbund geht. Er kann den Mond von Chentap zwar nicht retten, aber eine Menge PEW Metall abziehen und zu den Chenno bringen. Dort angekommen kommt es zum Showdown bei dem sich Aurelia Bina als Richter der Molochiden über Kanes Schicksal zu erkennen gibt und auch Homunk wieder auf der Bildfläche erscheint. Doch Kane gibt bis zum Ende nicht auf.

Auch wenn sich die Serie gegen Ende nochmal enorm steigert und alle Fäden zusammenlaufen und alle Protagonisten wieder vereint sind, ist mir das teilweise schon zu groß und komplex für eine leichte und einsteigerfreundliche Miniserie. Ich bin dennoch schon sehr gespannt, wie Kai Hirt die Serie im letzten Teil beendet.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Maddrax 640 - Gefahrvolle Reise - von Sascha Vennemann

Sascha Vennemann
MADDRAX
Gefahrvolle Reise
Band 640
Cover von Mario Heyer (MtP Art)

Seit Band 638 fragt man sich, was mit den fünf Luftschiffen geschehen ist, die von Lancaster losgeflogen sind, um sich auf der Naval Station Norfolk mit Matt zu treffen. Denn dort kam nur eines verspätet an – und stürzte kurz vor dem Ziel brennend ab, an Bord der Pilot und fünf gefesselte Barbaren. Im Sterben konnte der Pilot noch einen Hinweis geben: "Angriff... Topeka... Rettet die... Kameraden..." Nun gibt Sascha Vennemann die Antwort auf dieses Rätsel und schildert eine wahrhaft gefahrvolle Reise.

Matt, Aruula und Haaley sind auf dem Weg nach Topeka um dem Hinweis auf einen Angriff nachzugehen, nachdem sie in Independence die Roboter für den Kampf gegen die Nosfera erhalten haben. Denn von Lancaster sollten eigentlich fünf Luftschiffe auf der Naval Station Norfolk zur Unterstützung eintreffen. Was mit den anderen geschah, wird in einem Rückblick beleuchtet. Die Luftschiffer sind in Topeka in die Fronten von verfeindeten Barbarengruppe geraten, nachdem sie die Dragonflys, zur Notlandung und Reparatur zwangen. Die Rivas kämpfen gegen die Shaanee, mit dem Ziel das Capitool zu erobern. Als Matt und seine Begleiterinnen mit PROTO ankommen, greifen sie in den Kampf ein um die Luftschiffer zu befreien und die Fehde zu beenden. 

Wenn der Serienautor, -fan und -kenner Sascha Vennemann einen Maddrax schreibt, dann liegt zumindest bei mir die Erwartungen immer etwas höher. Bisher hat Sascha diese meistens voll erfüllt. Beim aktuellen Plot greift er in die länger zurückliegende Maddrax-Romankiste und zu einer Parallelwelt und Personen, die er selbst in Band 500 zum Leben erweckt hat. Seine Geschichte ist innerhalb der aktuellen Handlung eine Art Rückblick und erzählt was vor dem Fund des Luftschiffes mit den fünf gefesselten Barbaren und dem letzten Hilferuf des Piloten passiert ist. Der Roman schildert dabei Ereignisse, die sich in Topeka zuvor ereignet haben, bis Matt, Aruula und Haaley mit Porto eintreffen und die Auseinandersetzung zwischen den verfeindeten Clans und ihren Kampf um das Capitol vorläufig beenden. Den Weg darin fand ich dabei für mich etwas steinig, da das Setting und die Ereignisse um die Luftschiffer um Julian wieder so lange zurücklagen. Da dauert es immer etwas, sich wieder mit den Personen und den damaligen Geschehnissen vertraut zu machen. Der Plott um Topeka und die Clan-Idee in Anlehnung an politische Ereignisse in den USA der jüngsten Vergangenheit, fand ich gelungen und Maddraxlike. Genauso wie die Dragonflys. Auch die Umsetzung war gewohnt solide, auch wenn gerade der Mittelteil für mich einige Längen hatte.

Sascha Vennemann hat diesmal nicht nur den Roman geschrieben, sondern sich auch gleich die Leserseite für einen Werkstattbericht  unter den Nagel gerissen. Somit hat Mad Mike diesmal (auch erneut durch Leserbriefmangel) mal eine Leserseitepause. Dort erzählt er nicht nur in einem Werkstattbericht über die Entstehung des Romans, sondern liefert erneut eine Playlist zum Roman, die diesen bei Interesse musikalisch untermalt.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Perry Rhodan Neo 335 - Mondbeben von Lucy Guth und Michael Tinnefeld

Lucy Guth / Michael Tinnefeld
Perry Rhodan Neo
PRIMAT 6
Band 335
Mondbeben
Erschienen am 18.07.2024
Cover von Dirk Schulz

Perry Rhodan muss sterben – sonst kommt schreckliches Unheil über die Milchstraße. Das zumindest glaubt Primat, der bereits ein Todesurteil für Perry Rhodan gesprochen hat.

Dabei sieht es zu Beginn des 22. Jahrhunderts für die Menschheit gut aus. Nach einer Zeit der Krisen hoffen die Bewohner der Erde und auf den anderen Welten auf eine friedliche Zukunft. Was niemand ahnt: Auf der Erde hat sich eine Macht eingenistet, die zuerst schwach erscheint, dann aber wächst und nach Einfluss strebt. Sie bezeichnet sich selbst als Primat und manifestiert sich in einem Jungen mit blauen Haaren.

Anfangs wirkt sie harmlos, entwickelt aber bald eine mysteriöse Gabe: Mithilfe des sogenannten Zeroträumens zieht sie Energie und Materie in ihren Bann und verwandelt sie in tödliche Waffen …

Laumae ist zurück auf dem Erdmond. Oder war nie weg. Als plötzlich Wale und andere Meeresbewohner über den Mondstädten auftauchen, sorgen diese nicht nur für Panik und Chaos, sondern bedrohen auch das Leben der Mondbewohner. Hinter dem Phänomen steckt natürlich Laumae und seine Zeroträume. Und wenn diese "zerplatzen" dann versetzt der entstehenden Staub die Menschen in einen Ausnahmezustand. Perry, Bull, Gucky und Thora setzen alles daran die Zerstörung durch Laumaes entfesselte Energie einzudämmen. Doch Nathan hat den Mond abgeriegelt und so müssen sie zuerst einen Weg finden, überhaupt auf den Erdmond zu gelangen. Der Junge wird immer stärker und macht es auch Gucky nahezu unmöglich Primat beizukommen. Und dann schmettert noch ein mysteriöses Raumschiff in die Kuppelstadt. 

Dieser Roman hat es mir nicht leicht gemacht. Begeisterung zu Anfang durch die Story um die durch Laumaes Zeroträume materialisierten Meeresbewohner und das Mondbeben, verliert sich der Roman in zu viel Nebenhandlung und "menschelei". Die Aphilie und deren Folgen nehmen hier einen doch sehr großen Raum ein. Hauptsächlich geht es dabei vorrangig um die Befindlichkeiten der Tifflor Schwestern, Rhodans Tochter Nathalie und anderer Einzelschicksalen. Das Chaos auf dem Mond und die dadurch bedrohten Personen sind noch am interessantesten dabei. Das Resultat ist am Ende, dass wir nach 160 Seiten nicht viel weiter sind als zu Beginn des Romans und dabei auch nicht wirklich viel passiert. Das Ganze gipfelt dazu noch in einem Cliffhangar. Ein wenig durchwachsen mit vielen guten Ansätzen. Ich weiß nicht ob es an dem Einsatz von zwei Autoren lag, dass der Roman auf mich nicht so homogen wirkte. Ich konnte hier auch nur schwer oder gar nicht erkennen, wer welchen Part übernommen hatte. Scheuen wir mal wie es weitergeht.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️