Perry Rhodan Androiden 6 - Adams Ruf - von Olaf Brill

Olaf Brill
PERRY RHODAN
Androiden
Band 6
Adams Ruf
Erschienen am 24.05.2024
Titelbild: Dirk Schulz


Wir schreiben das Jahr 2084 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung, mehr als dreitausendsechshundert Jahre in der Zukunft. Seit einem Jahr herrscht in der Milchstraße Krieg gegen Roboter, die aus unbekannten Gründen Welten der Galaxis überfallen und die dortigen Einwohner vertreiben oder töten.

Die Herkunft der Roboter ist menschlich, ihre Entstehung eng mit Perry Rhodans Historie verknüpft – wie es aussieht, kam es in der Vergangenheit zu einer technischen Entwicklung, die aus dem Ruder gelaufen ist.

Perry Rhodan, der diese Fehlentwicklung korrigieren will, ist mit einigen Begleitern aufgebrochen, weitere Hintergründe über die Invasion zu erfahren. Dazu mussten sie mehrere lebensgefährliche Tests über sich ergehen lassen und schließlich sogar in einem geheimnisvollen Raumschiff die Galaxis verlassen. Auf einer Welt der Kunstwesen gelang es ihm, wichtige Hinweise zu den Ursachen des Konflikts zu erringen. Dank dieser Hinweise geht er in einen wahnwitzigen Einsatz. Er folgt ADAMS RUF …

Perry Rhodan ist mit seinen Begleitern nach einem Jahr an Bord der Silberarche zurück in der Milchstraße. Mit neuen Erkenntnissen macht er sich auf die Suche nach Wanderer, der Welt von ES. Denn dort "existiert" Adam von Auris, dessen Ruf für das Verhalten und den Konflikt der Androiden verantwortlich ist. 

Wenn es nach Wanderer geht, dann hofft jeder Perry Rhodan Fan auf den berühmten Sense of Wonder. Für Altleser wie mich ist dies auch immer auch eine nostalgische Angelegenheit. ES ist zwar abwesend, Homunk und die Enklaven dieser phantastischen Welt sorgen aber jedes mal für einen außergewöhnlichen und besonderen Roman. Olaf Brill weiß diese Location für seine Zwecke zu nutzen und belebt nebenbei auch Adam von Auris in dieser Miniserie wieder. Hier werden einige Dinge weitergesponnen, die ich eher in der Hauptserie verortet hätte. Der Roman überrascht mit neuen Erkenntnissen zum Physiotron und anderen Geheimnissen von Wanderer, die größtenteils noch ungelüftet sind.

Unsterblichkeit ist seit jeher ein Kernthema der Perry Rhodan Serie. Und immer wieder regt dieses Thema zum Nachdenken an. Im vorliegenden Fall wird mir auch bewusst, dass in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts eine lebensverlängernde und für 62 Jahre junghaltende Zelldusche eine andere Bedeutung hatte als heute. Nicht nur die medizinische Weiterentwicklung ermöglicht den heute geborenen Menschen eine hohe Lebenserwartung. Für Auquun grenzen dies alles an Magie und für einen relativ kurzlebigen Chenno bedeuten 62 Jahre eine unendlich erscheinende Zeitspanne. Ebenso zu denken gaben mir aber auch die ethischen Aspekte dieses Romans. Homunks Worte bezüglich dem minderwertigen Leben auf Wanderer, dem das Physiotron die Lebensenergie für seine Funktion entzieht, sind für mich grausam. Im Bezug auf die gesamte Miniserie stellt sich erneut die Frage, was ist "echtes" Leben und was macht Menschlichkeit aus. Eine Diskussion, die mit den aktuellen Entwicklungen bezüglich KI erst so richtig aktuell geworden ist.

Die Belebung und der erneute Kampf gegen Adam von Auris um dessen Ruf abzuschalten, ist als einziger Kritikpunkt etwas zu technisch komplex für meinen Geschmack inszeniert worden. Das macht jedoch die charakterliche Darstellung und Weiterentwicklung der Hauptprotagonisten wett. Dieses Abenteuer fordert vor allem Kor Chappal und Marlynn Kane und deren Beziehung alles ab.

Es wird in der Serienhalbzeit zwar schon vieles klarer, Homunks kryptische Botschaften feuern jedoch die Geheimnisse dieser Miniserie wieder neu an. Ein sehr toller und gelungener Roman von Olaf Brill, der mich an vielen Stellen zum Nachdenken gebracht hat.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Professor Zamorra 1304 - Flüsternde Schatten - von Rafael Marques

Rafael Marques 
PROFESSOR ZAMORRA 
Flüsternde Schatten
Band 1304
Erschienen am 18.05.2024
Cover von Mario Hayer MtP Art

„Töte ihn! Töte ihn!“
Stand der Mann wirklich neben ihm? Oder war er nur eine Einbildung, ein Produkt seiner überreizten Sinne? Wenn er ihn aus den Augenwinkeln beobachtete, glaubte er, sein Körper würde von einem leichten Flimmern erfasst werden, als handelte es sich bei ihm lediglich um eine Halluzination. 
Ja, so musste es sein! Er existierte gar nicht wirklich, genau wie sein Bruder nie mit seiner geliebten Genevieve geschlafen hatte …

Der Roman erzählt die Geschichte des Bluthenkers Sanguitan weiter. Auf der Jagd nach einem Drogenhändler, befreit er drei gebannte Schattenwesen auf einem Friedhof um ihm bei seiner Jagd nach seinen Opfern und dem Kampf gegen Zamorra zu helfen. Wie schon in Band 1291 "Henkersblut" von Rafael Marques vermutet, war es das noch nicht mit der Geschichte, die mit August Lorham ihren Anfang nahm. Er verwebt erneut die Dämonenjagd mit über- und außerirdischen Wesenheiten und ist so im Grunde ein weiterer Mix aus SciFi und Grusel.

Dieser Band hatte etliche sehr gute Einzelebenen, wirkte auf mich jedoch erneut zu verzettelt. Wie so oft bei Marques ist auch dieser Roman so konstruiert, dass es mir schwerfällt gänzlich in die Geschichte einzutauchen und kontinuierlich dran zu bleiben. Zu dieser Kritik zählt auch hier wieder die Laufzeit solcher Geschichten, die von mehr als zehn Bänden mit anderen Handlungsebenen unterbrochen werden und sich über Monate oder gar Jahre erstrecken. Bis man wieder in der Story ist und sich zurechtfindet, ist der Roman schon mit mäßiger Aufmerksamkeit halb gelesen.

Und so verblasst der eigentlich gute Roman und die Idee wie so oft bei Marques leider nach kurzer Zeit. Für einen Heftroman sind seine Geschichten bei Zamorra oftmals zu komplex und verhindern eine einfache Struktur. Hier wären Mehrteiler oder Zyklen erneut eine Lösung den Stoff gebührend und lesefreundlicher zu verarbeiten.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️

Maddrax 635 - Die Androidenfalle - von Ian Rolf Hill

Ian Rolf Hill
MADDRAX 
Die Androidenfalle
Band 635
Erschienen am 18.05.2024
Cover von Néstor Taylor

Ohne es zu wissen, haben Matt und Clauzer dasselbe Ziel: die Oase der Hundert bei Sub'Sisco, die Enklave Miki Takeos. Beide lockt die fortschrittliche Technik, über die der Android verfügt. Clauzer muss den schwindenden Vorrat an Lymphozyten vervielfachen, um alle Nosfera Meerakas damit impfen und in Super-Telepathen verwandeln zu können. Und wie es aussieht, kommt Matthew Drax zu spät, um ihn noch aufzuhalten...

Bei Maddrax wird derzeit die kaum vorhandene Weltordnung neu sortiert. Der stark militärische und actionreiche Roman aus der Feder von Ian Rolf Hill spiegelt auch wie so oft beim Heftroman den aktuellen Zeitgeist wieder. Kernpunkte sind dabei die militärische Aufrüstung und die Beseitigung potentieller Gegner, die schon lange zu Kormaks Langzeitplänen gehören. Fatal ist dabei die neu dazugekommene Macht in Form der nächsten Generation parabegabter Nosfera. Clauzer steht Kormak in Sachen Bosheit in nichts nach und verfolgt mit der Impfung seiner Spezies ebenso finstere Pläne. Das i-Tüpfelchen bildet dabei auch noch Lybreyz, der Kampfliebesroboter an der Seite Kormaks. Clauzer hat so mit seiner Gabe mächtige Instrumente in der Hand um ein solches Unterfangen wie in diesem Roman geschildert zum Erfolg zu führen. Es geht um die Eroberung von Sub‘Sisco und die Beseitigung von Miki Takeo. Achtung Spoiler: Beides gelingt in diesem Roman.

Actionreicher Höhepunkt ist dabei in diesem ansonsten leider etwas mäßigen Roman der Kampf zwischen Lybreyz und Takeo, der auch auf dem phantastischen Titelbild von Néstor Taylor eingefangen wurde. Die ganze Szene wirkt wie ein Kampf bei Transformers und wurde vom Autor bildgewaltig erzählt. Die Intrigen und die Verflechtungen mit vergangenen Handlungen inklusive dem Thema Mendriten und der Rückkehr von Robin Margaux rahmen den Roman ein, bilden aber nur das etwas magere Gerüst dieser Eroberungsschlacht.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Castor Pollux 8 - Das Unheil aus der Tiefe - von Michael Schauer

Michael Schauer
CASTOR POLLUX
Das Unheil aus der Tiefe
Band 8
Erschienen am 11.05.2024
Cover von Mario Hayer MtP Art

Hier unten war das Meer schwarz und für menschliche Augen undurchdringlich. Borania dagegen konnte alles sehen, was sie umgab, doch sie war auch kein Mensch.
Die Meerjungfrau warf einen Seitenblick auf Andria, die neben ihr schwamm. Da sie nach so vielen Jahrhunderten Gesellschaft gefunden hatte, hätte sie glücklich sein müssen. Wäre da nicht der Schmerz über den Verlust des Schatzes. Mit jedem Tag wuchs ihr Verlangen nach Rache an dem Mann, der ihn ihr für immer genommen hatte.
Sie erinnerte sich gut an seinen Namen. Er lautete Castor Pollux.

Im Küstendorf Daleus ereignen sich merkwürdige Vorfälle. Zunächst verschwindet ein Fischer im Meer. Dann wird eine Münze an den Strand gespült, und jeder, der sie aufnimmt, stirbt an einer schrecklichen Krankheit. Es liegt nahe, dass das Unheil aus der Tiefe kommt. Als Castor Pollux mit seiner Freundin Florentina in der Nähe von Daleus Urlaub macht, wird er von einem alten Freund um Hilfe gebeten. Die Finstere, die es auch auf Florentina abgesehen hat, ist keine Unbekannte.

»Das Unheil aus der Tiefe« ist bereits der achte Band der eigenständigen Castor Pollux Serie, der im Mai erschien. Die Serie fühlt sich immer noch so aufregend, neu und frisch an wie das erste Gespenster-Krimi-Abenteuer. Für mich ist diese Serie ein gelungener Versuch eines neuen Genres, in dem alternative Historie mit Grusel und Abenteuer vermischt wird. Ein Vergleich wäre nur annähernd mit der historischen Parallelwelt-SciFi-Serie "Kaiserkrieger" von Dirk van den Boom möglich, die ebenfalls im alten Rom spielt. 

Dieser Roman basiert auf den Ereignissen einer Castor Pollux Folge aus dem Gespenster-Krimi. In Band 106 traf er bereits auf die bösen Meerjungfrauen und in dieser Folge wurde auch Lucius' Schwester Andria zur Gefährtin von Borania gemacht. Leider habe ich noch nicht alle Folgen aus den Gespenster-Krimis gelesen, ebenso wenig wie die Vorgeschichte zum aktuellen Roman. Dennoch hat dies meiner Lesefreude keinen Abbruch getan. Michael Schauer gelingt es erneut, auf angenehme Weise Fakten aus der Römerzeit zu vermitteln und in ein fiktives, spannendes und kurzweiliges Abenteuer zu verweben. Das unterscheidet seine Romane nach wie vor am meisten von denen seines Co-Autors Rafael Marques. Zudem wird die schwierige Beziehung zwischen Castor und Florentina sehr schön und intensiv dargestellt. Die Angst um sie greift in diesem Roman nicht nur nach Castor Pollux, sondern auch nach mir als Leser. Bei den Romanen von Michael Schauer ist in dieser Serie ein Highlight dem nächsten gefolgt. Ich hoffe sehr auf eine große Resonanz für diese großartige Reihe, damit sie auch nach den 12 Bänden fortgesetzt wird.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Perry Rhodan Androiden 5 - Nekropole der Chenno - von Marie Erikson

Marie Erikson
PERRY RHODAN
Androiden
Band 5
Willkommen in Menschenstadt
Erschienen am 10.05.2024
Titelbild: Dirk Schulz

Wir schreiben das Jahr 2084 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung, mehr als dreitausendsechshundert Jahre in der Zukunft. Seit einem Jahr herrscht in der Milchstraße Krieg gegen Roboter, die aus unbekannten Gründen Welten der Galaxis überfallen und die dortigen Einwohner vertreiben oder töten.

Perry Rhodan und einige Begleiter sind aufgebrochen, Hintergründe über die Invasion zu erfahren. Dazu mussten sie mehrere lebensgefährliche Tests über sich ergehen lassen. Aktuell befindet sich der unsterbliche Terraner außerhalb der Milchstraße. Niemand innerhalb der Galaxis weiß, welche Fortschritte ihm dort gelungen sind, oder ob überhaupt.

Nicht zuletzt deshalb sucht man auch in der Milchstraße verzweifelt nach den Gründen für den Konflikt. Auf der Welt der krötenähnlichen Chenno hat alles angefangen – gibt es dort Hinweise? Um das zu klären, wird ein Siganese vorgeschickt. Er begibt sich in die NEKROPOLE DER CHENNO …

Seit den ersten Überfällen und dem Konflikt mit die Androiden ist ein Jahr vergangen. Während Perry mit seinen Gefährten noch unterwegs ist um die Hintergründe zu erforschen, versucht die Posmi Aurelia Bina auf dem Planeten der Chenno weitere Hinweise zum Verhalten und den Aktivitäten der Androiden zu finden. Der Siganese Johann Aspra wird aufgrund seiner Erfahrung noch einmal dorthin entsandt und deckt auf Chenno und in der Nekropole der krötenähnlichen Bewohner Intrigen und Unglaubliches auf.

Da ich die Miniserie konsequent lesen möchte, darf ich nun auch endlich in den Genuss meines ersten Romans von Marie Erkson kommen. Ihr Beitrag zu John Sinclair und auch der neue Neo warten noch auf meinem SuB. Über die erfrischende Abwechslung und meine positive Meinung zu Frauen in Science Fiction im Allgemeinen und Perry Rhodan im Besonderen habe ich mich ja bereits in der Rezension zu Jaqueline Mayerhöfers Beitrag ausgelassen. Und so geht es mir auch bei der zweiten jungen Autorin in dieser Miniserie. Erfrischend abenteuerlich und unverbrauchter Schreibstil sorgen für kurzweilige Unterhaltung und ein abwechslungsreiches Abenteuer in einer super Location. In guter alter Lemmy Danger Manier schickt sie Jahrtausende später erneut einen Siganesen in eine Agentenmission. Aspra ist jedoch im Gegensatz zu Danger ein polarisierender Held. Marie entwickelt den Charakter interessant weiter und das gefällt mir. Die Chenno und ihre Unterwasserwelt erinnern mich erneut positiv an Naboo und die Gungan aus Star Wars. 

Einige Längen und Schwächen hat der Roman jedoch zwischendurch. Marie schreibt, als wäre sie schon seit Jahren im Autorenteam. Leider in manchen Passagen aber auch ähnlich ausschweifend, technisch und nüchtern wie die Stammautoren. Erzählerisch sehr gut, aber da ist noch mehr Potential wie ich finde.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️

Professor Zamorra 1203 - Gestrandet - von Stefan Hensch

Stefan Hensch
PROFESSOR ZAMORRA
Gestrandet
Band 1303
Erschienen am 04.05.2024
Cover von Shutterstock

Zamorra griff zum Beifahrersitz, wo er Wilhelm von Zanths Buch deponiert hatte. Er spürte es, als seine Finger den Einband berührten. Oder bildete er es sich ein? Er legte das Buch vor sich gegen das Lenkrad und öffnete es. Nein, er täuschte sich nicht. Das Buch fühlte sich an, als wäre es ein Lebewesen aus Fleisch und Blut. Völlig absurd, dachte der Parapsychologe. Und dennoch war es der Fall …

Zamorra versucht weiterhin das Geheimnis des mysteriösen Buches von Wilhelm von Zanth zu ergründen. Im Traumbegegnet Zamorra von Zanth. Dieser erzählt ihm seine Geschichte und zeigt ihm, wie er das Buch lesen kann. Zeitgleich erscheint Tanguy Degrave auf Schloss Montagne und bittet Zamorra und Nicole um Hilfe. Tanguy führt die Bruderschaft und ist auf der Suche nach dem verschleppten Gabriel Mercier. Dieser ist an einem unbekannten Ort gefangen und wird von Warren und seinen Söldnern bezüglich der Bestien des Subraums verhört, um diese zu entfesseln und für ihre Zwecke zu nutzen. Auch Colonel Mussa vom DRM sucht nach Tanguy und Mercier, und so sitzen Nicole und der Professorzwischen den Stühlen. Kurz darauf wird Tanguy durch eine List von Warren entführt, und so wird Zamorra gezwungen einzugreifen. Im Hotelzimmer des Entführten treten sie durch ein Portal einer Anomalie im Raum-Zeit-Gefüge und landen in der Parallelwelt der Bestien. Dort treffen sie auch Wilhelm persönlich, der dort unsterblich mit seiner Familie lebt. Mit seiner Hilfe stellen sich Zamorra und Nicole nicht nur den Söldnern, die bereits in die Anomalie vorgedrungen sind, sondern auch einer unvorstellbaren und fremden Wesenheit. Um Tanguy zu retten und die Welt vor den Bestien zu schützen, müssen sie kämpfen. 

Stefan Mensch hatte angedeutet, dass es diesmal nicht mehr so lange bis zu einer Fortsetzung seiner Geschichte um die Bestien des Subraums dauert. Dieser Band ist sozusagen der Abschluss einer Trilogie, die sich über vier Jahre erstreckte. Meine Meinung zu den einzelnen Zamorra-Themen und den langen Zeiten zwischen deren Erscheinung habe ich ja schon mehrmals kundgetan. Gerne erwähne ich aber noch einmal, dass mir kurze oder auch längere Zyklen, die konsequent ein Thema verfolgen, mehr gefallen würden. So hätte auch diese Geschichte in drei Bänden ein hervorragendes Taschenbuch abgegeben. Denn am Ende dieser Reise ergibt sich ein schönes Gesamtbild um die Bruderschaft und die von Lovecraft angehauchte Parallelwelt mit den krakenartigen Bestien. Wohl nicht ganz unbeabsichtigt erinnern diese auch an den Cthulhu-Mythos. Ein wirklich gelungener und spannender Ausflug in die von Stefan Mensch kreierte Parallelwelt der Bestien.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Maddrax 634 - Heimkehr einer Legende - von Michael Edelbrock

Michael Edelbrock 
MADDRAX 
Heimkehr einer Legende
Band 634
Erschienen am 04.05.2024
Cover von Mario Heyer MtP Art

Was haben die Nosfera in Waashton vor? Diese Frage lässt Matt Drax keine Ruhe. Über Funk kann er die Freunde nicht warnen; die Entfernung ist zu groß. Also muss er dorthin aufbrechen, auch wenn die Nosfera bereits einen großen Vorsprung haben.
Eine zweite Frage ist: Wie konnte Clauzer, der Anführer der Blutsauger, die nun plötzlich kein Blut mehr zu benötigen scheinen, Haaleys Attacke überleben? Irgendetwas muss durch die Lymphozyten-Impfung mit den Nosfera passiert sein, und Matt will es herausfinden. Dazu gilt es, eine lange Reise anzutreten...

Mittlerweile kennen Matt Dax und seine Verbündeten die Fähigkeiten und das Ziel der Nosfera. Doch ohne Hilfe möchte er sich nicht gegen die neue Macht stellen und nach Waashton aufbrechen. Zwischenziel soll Sub'Sisco sein um Mike Takeo um Hilfe zu bitten. Bei ihrer Fahrt an der Küste von Amraka entlang kommen sie auch an der Raketenbasis Kourou vorbei. Als sie von einem Patrolienboot der Leschoneere abgefangen werden und auf der Raketenbasis Mi'al, eine junge Frau und Tochter der Inscher Roch kennenlernen, kommen nicht nur alte Erinnerungen hoch. Sie werden auch von den realen Hintergründen einer uralten Legende bedroht.

Michael Edelbrock ist ein Geschichtenerzähler. Und so gestaltet er diesmal das Gerüst des Romans mit einer alten Maya Legende die er Maddraxgerecht weiterspinnt. Er kehrt auch damit in eine Region und Zeit aus den Bänden des Archivar-Zyklus zwischen Band 324 bis 349 zurück. Ich war damals nicht so sehr begeistert von Aruulas Abenteuer an der Seite von Samuugar und den geflügelten Schlangen. Und so recht begeistern und überzeugen kann mich das Thema Legenden der Maya heute immer noch nicht.

Die Erzählungen des alten Mannes um die Legenden um die geflügelte Schlange Kukulkan nehmen den größten Teil des Romans ein. Leider, denn diese waren mir etwas zu langatmig geraten. Wie alles um die Legenden mit Roch, Mi'al, den Unsichtbaren und den Verzerrten letztendlich zusammengeführt wird, ist wiederum gelungen und gibt der Geschichte doch noch einen recht spannenden und gelungenen Gesamteindruck und Abschluss. Die Rückkehr zu alten Handlungsschauplätzen ist aufgrund der mittlerweile schon langen Seriengeschichte und vergangenen Handlungszeit ein interessanter Ansatz auch für künftige Einzelabenteuer. Wie im echten Leben ist es immer wieder schön an bekannte Orte zurückzukehren um zu sehen, wie die Zeit sie und die Menschen verändert hat. 

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️