Erschienen am 07.12.2021
Cover von Néstor Taylor
Matthew Drax und Aruula gehen konsequent ihren neuen, verhängnisvollen Weg. Die Hydriten-Konferenz in Sub'Sisco, wo Ei'don Frieden mit den Mar'osianern erreichen will, um geeint gegen die Dunklen vorzugehen, ist ihr nächstes Ziel – und wer will sie stoppen? Zumal dort nichts so läuft, wie Ei'don es geplant hatte.
Der zweite Band der "Böse-Trilogie" wird nicht die Hoffnung schüren, dass alles gut ausgehen wird; im Gegenteil steht die Menschheit kurz davor, den Kampf gegen den übermächtigen Feind zu verlieren…
Matt und Aruula setzen ihren Schlachtzug im Dienste der Dunklen in Sub’Sisco fort. Mit gezielten Hetzkampagnen wiegeln sie die angespannte Stimmung um Ei’dons auftauchen und den Friedensplänen mit den Mar’osianern auf. Dabei gehen sie weiter skrupellos und brutal vor, bis ihnen ein alter Freund auf die schliche kommt und sie Hals über Kopf die Flucht ergreifen müssen.
Lucy Guth führt nun mit Oliver Müller zusammen ihren Auftaktroman direkt fort. Der Titel und der Verweis im Roman auf Stephen Kings „Needful Things“ weisen schon darauf hin, was Matt und Aruula in Sub’Sisco vorhaben um einen gefährlichen Gegner der Dunklen aus dem Spiel zu nehmen.
Es gibt auch im realen Leben Punkte, nach denen nichts mehr so ist wie es war. Warum sollte dies in einem Roman oder einer Serie anders sein? Und bei Maddrax gab es schon einige einschneidende Erlebnisse, die bis heute und darüber hinaus nachhallen. Dennoch ging bei diesem Handlungstwist wieder ein Raunen durch die harmoniebedürftige Fraktion der Maddraxleser. Ich erinnere mich bei solchen Situationen immer wieder an den legendären Aufschrei bei Aruulas Fingerverstümmelung durch M.M. Thurner. Aber mal Hand aufs Herz. Was wäre denn eine langlebige Serie wie Maddrax ohne krasse Handlungstwists und Veränderungen? Ich möchte das nicht. Und ich mag es sehr, wenn es nicht nur Schwarz und Weiß gibt. Ich mag facettenreiche Antagonisten und polarisierende Charaktere. Und ich mag auch mal ein Bad End statt glücklich in die Morgensonne zu reiten. Ja, ich mag es sogar, wenn ein Charakter das zeitliche segnet oder ein Mausbiber bei Maddrax gegrillt wird (in der Hoffnung, dass Florian niemals für Perry Rhodan schreibt).
Also ist dieser Twist, Matt und Aruula einmal böse werden zu lassen, eine willkommene Abwechslung für mich. Auch wenn der zweite Teil der „Böse-Trilogie“ zeitweise etwas schwächelt. Nachdem die gesäten Zwietrachtanschläge von Matt und Aruula viel Raum einnehmen und dann irgendwann nicht mehr so viel Spannung erzeugen, zieht am Ende das Tempo merklich an und die Ereignisse überschlagen sich. Quart’ols Erkenntnisse und das Erwachen des Matt-Androidenkopfes läutet dann das Ende von Matt und Aruulas Schlachtzug ein. Nun schließt Florian Hilleberg in zwei Wochen den Kreis dort, wo er ihn bereits in seinem letzen Roman eröffnet hat. Die Spannung steigt … Vier Sterne bis dahin für diesen gelungenen Mittelteil.
⭐️⭐️⭐️⭐️