Erscheint am 24.11.2020
Cover von Shutterstock
Bei Professor Zamorra erwartet uns diese Woche erneut der Auftakt eines Zweiteilers. Diesmal aus der Feder von Simon Borner. Und wie sollte es bei ihm anders sein. Er nimmt die Mythologie von Romulus und Remus und bastelt eine Werwolf-Geschichte daraus. Nachdem es am Anfang nach einer lupenreinen Werwolf-Story aussieht, zerfasert die Handlung nach und nach in viele verschiedene Themen. Da ist zunächst die Geschichte um eine Schauspielerin die in Rom bei den Dreharbeiten von einem Werwolf getötet wird. Dies ruft Ted Ewigk und Mysati auf den Plan, die den Ursachen auf den Grund gehen möchten. Hier zeichnet sich die Haupthandlung der beiden Folgen ab.
Dann haben wir es in Österreich mit Monsigniore Parisi zu tun. Er geht dort dem Mysterium verschwundener Kinder durch die Saligen nach. Bei seiner Jagd trifft er auf den ehemaligen US-Sergeant Sam McTaggert, mit dem er sich gegen die Dämonen verbündet.
Indessen haben Zamorra und Nicole auf Chateau Montagne mit der Umsetzung der neuen Zauberschule und merkwürdigen Begebenheiten im Raum der ehemaligen Regenbogenblumen zu kämpfen. In dieser Situation bittet sie Madame Claire aus Rom um Rat bezüglich Parisis Aktivitäten.
So ganz weiß ich noch nicht wo die Reise hingehen soll. Borner hat in diesem Roman ungewohnt viele Handlungszweige untergebracht, die ich im Moment noch nicht so recht verknüpfen kann. Positiv überrascht war ich, dass "Geisterreporter" Ted Ewig in diesem Heft auftaucht und wohl schon länger bei Zamorra dabei ist. Ich kenne seine eigene Serie noch aus Urzeiten.
Ein guter Auftakt, bei dem ich aber noch nicht so recht das Gesamtbild erkennen kann. Den ersten Teil fand ich noch etwas zu sprunghaft erzählt, aber dennoch sehr kurzweilig und spannend. Der Roman hat auf jeden Fall 4 Sterne verdient. Zumal Werwolfgeschichten bei mir immer gut ankommen.
⭐️⭐️⭐️⭐️
Zamorra und Nicole sind alarmiert, dass Lucias Mutter als Vampir wiedergekehrt ist und es nun auf Ihre Tochter abgesehen hat. Dennoch können sie es nicht verhindern, dass Lucia von den Schergen des Unbekannten, der im Hintergrund die Fäden zieht, benutzt wird. Zamorra vernichtet Lucias Mutter und da Lucia nicht weiß, das ihre Mutter zur Vampirin geworden ist, stellt sie sich gegen den Professor. Es beginnt eine Jagd nach den Schergen und der Macht im Hintergrund, um Lucia wieder auf die richtige Seite zu bringen ...
Nachdem im letzten Band überwiegend die weitere Geschichte um Lucia sehr ruhig vorbereitet wurde, legt dieser Roman gleich los und geht in die Vollen. Dies bleibt dann auch bis zur letzten Seite, denn Ian Rolf Hill hat einen phantastischen Zweiteiler (oder Dreiteiler, wenn man Band 1178 „Grabgesang“ dazu nimmt) mit einer polarisierenden Hauptdarstellerin und zahlreichen interessanten Kreaturen der Dunkelheit konstruiert. Auf den ersten Seiten lässt er noch einmal die Ereignisse des letzten Bandes Revue passieren. Das ist hilfreich, da mir wohl einige Details entgangen waren.
Die Gegner sind nun Soucouyant, Nelapsi und Loogaroo. Der Autor bringt gleich eine ganze Horde ungewöhnlicher, dämonischer Antagonisten ins Spiel, die für drei Romane gereicht hätten. Und damit gibt er sich noch lange nicht zufrieden. Sehr interessiert und aufmerksam habe ich diesmal die Leserseite mit dem Werkstattbericht gelesen. Dies verlieh mir eine zusätzliche Sichtweise auf Autor und Roman die mich beeindruckt hat. Neben einem tollen phantastischen Roman hat der Autor auch ein tiefgründiges Thema aus seiner eigenen Erfahrung in die Geschichte um Lucia eingebracht. Und sie nebenbei wohl zu einem der ungewöhnlichsten Charaktere in einem Heftroman gemacht.
Der oder die Strippenzieher im Hintergrund bleiben auch am Ende noch unbekannt und sehr zu meiner Überraschungen wird Lucia das erste Mitglied der neuen „Zauberschule“. Wie gesagt, ein starker und ungewöhnlicher, aber hochinteressanter Charakter. Lucias Einzug in ihr neues Zuhause nimmt die letzten Seiten des Romans in Anspruch und ist die Kirsche auf der Torte dieses fünf Sterne Abenteuers!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️