Perry Rhodan Neo 331 - Gestrandet auf Eoptra - von Ruben Wickenhäuser
Ruben Wickenhäuser
Perry Rhodan Neo
PRIMAT 2
Band 331
Gestrandet auf Eoptra
Erschienen am 24.05.2024
Cover von Dirk Schulz
Im Jahr 2116: Nachdem die Menschen zahlreiche Schwierigkeiten überwunden haben, hoffen sie auf eine friedliche Zukunft. Auf der Erde und den Kolonialwelten arbeitet man vertrauensvoll an gemeinsamen Projekten, häufig zusammen mit Partnern aus anderen Sternenreichen. Doch schon zeichnet sich die nächste Bedrohung ab. Sie nennt sich Primat und steht in Verbindung mit einem Jungen namens Laumae. Dessen mysteriöse Gabe verwandelt Materie und Energie in tödliche Waffen – mit einer klaren Zielperson: Perry Rhodan. Laumaes erste Anschläge scheitern, er muss fliehen. Aber die Terraner orten Impulse, die sein Versteck enthüllen. Bei ihrer Suche nach dem Attentäter stoßen Rhodans Sohn und seine Freunde auf schiffbrüchige Menschen und Arkoniden – sie sind GESTRANDET AUF EOPTRA ...
Laumae/Primat ist genauso plötzlich von der Erde verschwunden, wie er aufgetaucht ist. Doch Thomas Rhodan verfolgt mit einer kleinen Crew die georteten Impulse. Diese führen Sie nach Eoptra. Dort sind vor vielen Jahren sowohl Arkoniden, als auch Plophoser gestrandet und mussten in der extremen Fauna eine Existenz aufbauen und ums überleben kämpfen. Laumae trifft dort auf die Plophoser. Dem plötzlich aufgetauchten Fremden Jungen wird der einheimische junge Sartrou zur Seite gestellt. Dann trifft er auf Stonja M'Akee. Sie fasziniert den Jungen sofort. Stonja ist ein außergewöhnliches Mädchen und ihre Geschichte auf Eoptra eine Besondere.
Eine Schiffbruchchronik, die an alte Planetenromane aus der Pionierzeit der Hauptserie erinnert. Aber auch Assoziationen mit moderne Storys wie Avatar hervorruft oder an klassische Science Fiction wie Marion Zimmer Bradleys Darkover erinnert. Laumae wird ein immer mysteriöserer aber auch interessanterer Charakter. Erneut wird er über eine weite Distanz versetzt und landet auf einem fremden Planeten. Wie und warum das geschieht und woher seine gefährliche Gabe kommt, ist und bleibt vorerst das große Geheimnis dieser Staffel. Die Show stiehlt ihm in dieser Folge aber sein Crush Stonja. Die halbarkonidische Plophoserin ist auf dem sensationellen Titelbild zu sehen. Ihre Geschichte und familiären Wurzeln werden in dieser Folge nach und nach erzählt und verweben sich mit der gegenwärtigen Geschichte um den jungen Laumae.
Ein wirklich gelungener und sehr eigenständiger Band, der mich erneut nostalgisch an alte Explorerabenteuer denken lässt. Ruben Wickenhäusers Stil gefällt mir sehr gut und die Mischung aus Tagebuch- und Gegenwartserzählung war abwechslungsreich und interessant. Zwei grundverschiedene Völker, die gezwungenermaßen auf einem Planeten eine Koexistenz führen müssen und daraus trotz aller Widrigkeiten die außergewöhnliche Stonja entsteht. Diese kann auf viele Gegenwartssituationen projiziert werden und ist ein wiederkehrendes Motiv in der Perry Rhodan Serie und der Science Fiction allgemein, das mich immer noch fasziniert.
Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Perry Rhodan Androiden 7 - Der menschliche Faktor - von Dietmar Schmidt und Marlene von Hagen
PERRY RHODAN
Androiden
Band 7
Der menschliche Faktor
Erschienen am 07.06.2024
Titelbild: Dirk Schulz
Wir schreiben das Jahr 2084 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung, mehr als dreitausendsechshundert Jahre in der Zukunft. Seit einem Jahr herrscht in der Milchstraße Krieg gegen Roboter, die aus unbekannten Gründen Welten der Galaxis überfallen und die dortigen Einwohner vertreiben oder töten.Die Herkunft der Roboter ist menschlich, ihre Entstehung eng mit Perry Rhodans Historie verknüpft – wie es aussieht, kam es in der Vergangenheit zu einer technischen Entwicklung, die aus dem Ruder gelaufen ist.
Perry Rhodan, der diese Fehlentwicklung korrigieren will, ist mit einigen Begleitern aufgebrochen, weitere Hintergründe über die Invasion zu erfahren. Sein fast ein Jahr dauernder Irrweg führte ihn schließlich auf den Kunstplaneten Wanderer, wo es ihm gelang, den Ruf zu desaktivieren, der die Roboter in die Milchstraße lockte.
Nun scheint es, als sei der Frieden nahe. Allerdings wurde Rhodan von dem geheimnisvollen Homunk auf Wanderer gewarnt. Vor dem Frieden, so sagte er, stehe DER MENSCHLICHE FAKTOR …
Perry Rhodan kehrt nach einem Jahr Abwesenheit mit seinen Gefährten zur Erde zurück. Durch den Aufenthalt in Menschenstadt und der Exkursion auf Wanderer hat er die Voraussetzungen für eine Beendigung des Krieges gegen die Androiden im Gepäck. Doch so einfach gestaltet sich die "Umprogrammierung" dann doch nicht. Denn auch wenn die Androgynroboter durch Perry Rhodans Aktivitäten die Feindseligkeiten einstellen, will das normonische Militär unter Führung von Nagmun Kane alle Androiden vernichten. Nun muss Perry die Menschen bekehren um ihren falschen Vernichtungswahn gegen die Roboter zu stoppen.
Der Titel ist Programm der aktuellen Folge. Ob Johann Aspra, Marlynn Kane oder der Chenno Auquun. Alle werden hier in Punkto Gefühle und Menschlichkeit unter die Lupe genommen. Doch der Siganese Johann Aspra ist erneut der tragische Kernpunkt dieser Geschichte. Seine ambivalente Handlungen und Gefühle erweitern die Charakterisierung dieser besonderen Figur. Seit Lemy Danger sind mir die Signeten besonders ans Herz gewachsen. War Danger in seiner Zeit noch der kleine unangefochtene und unfehlbare Held, so wird Aspra zeitgemäß als eher durchschnittlicher und zweifelnder Mensch dargestellt. Ich glaube aus dem Schreibstil zu erkennen, dass Marlene von Hagen für diesen Part verantwortlich war, während Dietmar Schmidt den restlichen Teil geschrieben hat. Denn Marlene konzentriert sich auf den titelgebenden Faktor Mensch und gibt diesem Roman eine besondere Note. Und doch fühlen sich einige Passagen für mich auch noch etwas holprig und unrhodanisch an. Die Story bleibt über beide Handlungsstränge insgesamt etwas dünn und fokussiert sich auf eine Art Restart der Handlung, da diese nach der Halbzeit eine neue Richtung annimmt. Irgendwie fühlte sich der letzte Roman auch wie ein vorgezogenes Ende an und ich hatte trotz der Andeutungen von Homunk das Gefühl, dass damit das Meiste schon erzählt war. Nun muss die Handlung nochmal angekurbelt und die Neugierde auf die zweite Hälfte der Miniserie geweckt werden. So richtig gelungen ist dies trotz dieses guten Romans mit dieser Geschichte für mich leider nicht.
Am interessantesten fand ich in dieser Folge erneut das Thema Mensch und Maschine. Wann wird sich eine KI oder wie in diesem Fall ein Android seiner Existenz bewusst. Und wer entschiedet, was Menschsein bedeutet. Mit Blick auf die Menschheitsgeschichte kann man sich diese Frage häufig stellen. Heute sind es Roboter und KI, in der Vergangenheit wurde sogar eigenen Artgenossen aufgrund ihrer Andersartigkeit die Menschlichkeit abgesprochen. Die militärische Komponente spiegelt auch einmal mehr unsere aktuelle Zeit und Entwicklungen der Realität wieder. Eins macht diese Serie durchgehend mit mir und macht sie auch gut. Sie bringt mich zum Nachdenken.
Cover: ⭐️⭐️⭐️
Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️
Gesamt: ⭐️⭐️⭐️
Maddrax 636 - Verbranntes Land - von Christian Schwarz
MADDRAX
Verbranntes Land
Band 636
Erschienen am 01.06.2024
Cover von Néstor Taylor
Die Karten in Sub'Sisco und bei der Oase der Hundert sind neu gemischt. Schreckliches ist hier geschehen – doch davon ahnen Matthew Drax, Aruula und Haaley nichts, als sie, dem verstümmelten Notruf Miki Takeos folgend, mit dem Amphibienpanzer PROTO dort ankommen.
Doch bald wird Matt klar, dass sie an der Schwelle von Entwicklungen stehen, die ganz Meeraka überrollen und die Menschen zu Sklaven der Nosfera machen können...
Für den aktuellen Zyklus wurde viel "back to the roots" mit postapokalyptischem Flair und Einzelabenteuern sowie reduzierter Technik versprochen. Beim Colonia Con räumte Mad Mike bereits ein, dass sich vieles anders entwickelte und die aktuelle Handlung wohl eine Eigendynamik in eine andere Richtung bekommen hat. Nun wurde für den kommenden Zyklus erneut dieses Versprechen abgegeben. Ich hoffe wirklich auf eine Besinnung auf alte Werte oder innovative Veränderungen. Denn dieser Roman ist in großen Bereichen ein Beispiel dafür, was mir nicht gefällt. Die militante Komponente, die mit Kormak und der Dark Force ihren Anfang nahm, ist gar nicht mein Ding. Dass durch diese jetzt Miki Takeo das zeitliche segnete, mag wohl unterschiedlich in der Leserschaft angekommen sein. Die einen glauben an einen Reboot, die anderen (wie ich) sind froh, wenn mal Platz für neue Charaktere geschaffen wird. Alles hat trotz dem Wunsch nach Nostalgie seine Zeit. Ich werfe nochmal meinen Vorschlag nach einem größeren Zeitsprung in den Raum. Das ermöglicht zum einen große Veränderung der Ist-Situation auf der Erde und zum anderen könnten außer der Kerncrew neue Protagonisten hinzukommen. Der große Bruder Perry hat es zu vielen Zyklusstarts vorgemacht um sich von altem Ballast und festgefahrenen Vorgaben zu befreien. Doch zurück zum aktuellen Roman.
Dieser ergießt sich in weit mehr als der Hälfte in Zusammenfassungen und Erklärungen vergangener Ereignisse. Am besten hat mir noch der Retrologe und Indiana Jones Verschnitt Haason Food gefallen. Mit Matt kommt erst ab Seite 44 die ersehnte Wende und die Handlung nimmt doch noch etwas Form an. Dennoch wirkt der gesamte Roman eher wie eine aktuelle Bestandsaufnahme der momentanen Situation. Daher ist auch keine große Handlungszusammenfassung nötig, da der Teaser schon alle Infos bereithält, die der Roman zu bieten hat. Insgesamt ist "Verbranntes Land" damit ein echter Lückenfüller ohne Überraschungen oder gar Plot-Twists, den ich so nicht gebraucht hätte.
Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️
Gesamt: ⭐️⭐️⭐️
Professor Zamorra 1305 - Der Fluch von Saint Cyriac - von Adrian Doyle
PROFESSOR ZAMORRA
Der Fluch von Saint-Cyriac
Band 1305
Erschienen am 01.06.2024
Cover von Mario Heyer, MtP-Art
Zu so früher Stunde, kurz nach dem ersten Hahnenschrei, war mit Post nicht zu rechnen, absolut nicht, was Madame Claire veranlasste, ihrer Neugier nachzugeben. Als sie ins Freie trat, erhaschte sie jedoch nur noch einen flüchtigen Blick auf die davoneilende Gestalt. Unmöglich zu erkennen, um wen es sich dabei handelte.
Während sich die Schritte des oder der Unbekannten über das Trottoir entfernten, entdeckte Claire ein unter den Deckel des Briefkastens geklemmtes Stück Papier, das sich als Flugblatt entpuppte. Sie nahm es mit ins Hausinnere und las im Schein der Flurlampe. Auf dem Gesicht der Köchin erschien ein Lächeln …
In Saint-Cyriac und besonders bei Madame Claire ist die Aufregung und Vorfreude groß. Das Ehepaar Beatrice und Henri Cailot erfüllen sich durch die Erbschaft eines Filmprojektors den Traum, ein eigenes Kino in ihrer umgebauten Scheune zu betreiben. Und die Premiere steht kurz bevor. Doch dann geschehen seltsame Dinge. Nicole hat Todesvisionen und auch die Cailots werden mit Visionen zu Henris Tod konfrontiert. Eine andere Familie im Dorf erlebt ein scheinbares Wunder, als eine kranke, altersschwache Frau kurz vor ihrem Tod wieder kerngesund und munter, dafür aber ihr Enkel schwach und krank wird. Die Schlossbewohner werden von Madame Claire über die Kinoeröffnung informiert und wollen bei dem Ereignis im Dorf natürlich dabei sein. Doch dort setzen sich die Merkwürdigkeiten fort. Und als Henri tatsächlich plötzlich verstirbt, wird es noch kurioser. Nicole und Zamorra gehen der Sache nach und entdecken einen Zusammenhang mit Ereignissen aus ihrer eigenen Vergangenheit.
Dies ist der offizielle Roman zum Serienjubiläum von Professor Zamorra. Denn vor mittlerweile fünfzig Jahren, am 02. Juni 1974, erschien der erste Zamorra-Roman. Zur Feier wurde das Heft vollgepackt mit vielen Extras. Für Gratulationen und Autoren-Interviews sowie einer Kurzgeschichte von Timothy Stahl bekam das Heft sogar 16 Seiten Mehrumfang. Der Autor dieses besonderen Romans ist mit Manfred Weinland alias Adrian Doyle ein Zamorra-Urgestein. Manchmal habe ich das Gefühl, er hat auch mal aus der Quelle des Lebens genascht, da er gefühlt in tausend Serien und Projekten schon immer da war. Und dass bei ihm die Serie in den Genen verankert ist, merkt man seinen Romanen und der Atmosphäre immer wieder an.
Man wandelt beim Lesen scheinbar selbst durch Saint-Cyriac und begegnet seinen Bewohnern. Ich liebe seit Kindertagen Miss Marple. Mit der Einbindung der Kinoeröffnung und des Films "16 Uhr 50 ab Paddington" wird alleine schon ein nostalgisches Flair verbreitet, das mich begeistert. Der Roman überzeugt durch seine ruhige Erzählweise, die auch gegen Ende nicht in finale Hektik verfällt. Er brilliert eher durch das ganze Setting und die Geschichte selbst, deren Ereignisse letztendlich auf eine überraschende Ursache aus der Serienvergangenheit zurückgreifen. Ein würdiger Jubiläumsroman, der den ursprünglichen Geist der Serie sehr gut einfängt.
Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Perry Rhodan Neo 330 - Die neue Macht - von Olaf Brill
Perry Rhodan Neo
PRIMAT 1
Band 330
Die neue Macht
Erschienen am 10.05.2024
Cover von Dirk Schulz
Im Jahr 2116: Nachdem die Menschen zahlreiche Schwierigkeiten überwunden haben, hoffen sie nun auf eine friedliche Zukunft. Sowohl auf der Erde als auch auf den Kolonialwelten arbeitet man vertrauensvoll an gemeinsamen Projekten, häufig mit den Partnern aus anderen Sternenreichen zusammen.
Doch schon kündigt sich die nächste Bedrohung an – sie bezeichnet sich als Primat. Sie erscheint anfangs schwach, aber ihr Einfluss wächst. Primat entwickelt eine mysteriöse Gabe. Materie und Energie verwandeln sich in tödliche Waffen mit einer klaren Zielperson: Perry Rhodan.
Denn der Terraner wird – so heißt es – in Kürze eine Katastrophe über die Milchstraße bringen. Perry Rhodan und seine Gefährten müssen den Kampf aufnehmen gegen DIE NEUE MACHT ...
In Australien fällt ein junger Mann vom Himmel. Ohne Erinnerungen an seine Vergangenheit wird er von einer Familie vor Ort gefunden und aufgenommen. Er erinnert sich, dass er Lamue bzw. Primat heißt. Und er hat ungewöhnliche Fähigkeiten und eine Aufgabe. Er soll Perry Rhodan töten, denn bevor dieser eine Katastrophe in der Milchstraße auslöst.
Nachdem ich in den 40er Bänden ausgestiegen bin und seither "nur" zu den Abonnenten und Sammlern bei Neo gehöre, musste ich nun nach dem Colonia Con doch mal in die aktuellen Hefte reinlesen. Und was bietet sich dafür besser an als eine neue Staffel? Klaus Frick hat beim Con nochmal den Erfolg und das Beibehalten der 10er Staffeln bei Neo bestätigt. Ich bin auch ein Freund dieser kleinen Zyklen und Miniserien. Es erleichtern Neu- und Altlesern den Quereinstieg in den alternativen Perry Rhodan Kosmos. Und das Neo-Taschenheftformat mit seinem größeren Umfang und der 14-tägigen erscheinungsweise mochte ich auch von Beginn an.
Bei Neo fühlt sich vieles vertraut an. Viele Namen, Orte und Raumschiffe kennt man, Details aber auch größere Dinge sind vollkommen neu. Gefreut hat mich, dass auch Raumschiffe wie die BASIS oder SOL bei Neo eine Rolle spielen und auch die Solaner und besonders Bjo Breiskoll wiederzufinden sind. Überrascht war ich auch, dass Rhodans Sohn Thomas bei Neo weiterlebt und sich den Körper mit Dantons Bewusstsein teilt. So ist zwar nicht Roi Danton als schillernde Figur dabei, aber eine völlig neue und wie ich finde gelungene Interpretation der Charaktere. Das ist aufregend und als Leser der Erstauflage findet man sich da sehr gut zurecht und entdeckt gleichzeitig auch viel Neues. Neo ist was die Handlungszeiten angeht gestrafft, modernisiert und die Autoren haben die Chance viele Dinge besser zu machen, da man praktisch aus der ersten Auflage eine Richtschnur hat und vor allem viel Personal und Material, das man neu verarbeiten und zeitgemäß aufbereiten kann. Bekannte Personen, Raumschiffe und Ereignisse werden nahezu zeitgleich und doch ganz anders in Szene gesetzt und die ganze Geschichte der Menschheit in der Zukunft neu und zeitgemäß interpretiert. Mann darf dabei auch nicht vergessen, dass Neo mittlerweile Richtung Band 350 geht und vom Umfang her eigentlich fast doppelt so viele Heftromane ergibt. Inhaltlich ist Neo derzeit wie die Miniserien auch mehr mein Fall als die aktuelle Erstauflage. Das liegt sicherlich auch an dem Mehrumfang der einzelnen Folgen, der den Autoren einen größeren Spielraum für Charakerausbau und Storytelling lässt. Das sorgt auf der anderen Seite aber auch für Längen in der Handlung und für gemäßigte Action und Spannung.
Diese Faktoren bemerke ich auch in diesem Auftaktband von Olaf Brill. Wie bei der Hauptserie gibt es zu Anfang dieses Zyklus wieder eine Bedrohung, die Perry Rhodan betrifft. In Form eines jungen Mannes kommt diese recht unscheinbar daher. Doch Lamue, der auch das hervorragende Cover ziert, ist nicht so harmlos wie er wirkt. Er wird scheinbar von Primat beeinflusst, der für den Zyklusnamen verantwortlich ist. Wer oder was Primat ist, bleibt natürlich noch unklar. Genauso wer oder was Lamue und seine Rolle ist. Das macht natürlich neugierig auf den Vorgang der Geschichte. Mal sehen, ob ich es schaffe dranzubleiben. Spaß hat es auf jeden Fall gemacht.
Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Perry Rhodan Androiden 6 - Adams Ruf - von Olaf Brill
Olaf Brill
PERRY RHODAN
Androiden
Band 6
Adams Ruf
Erschienen am 24.05.2024
Titelbild: Dirk Schulz
PERRY RHODAN
Androiden
Band 6
Adams Ruf
Erschienen am 24.05.2024
Titelbild: Dirk Schulz
Wir schreiben das Jahr 2084 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung, mehr als dreitausendsechshundert Jahre in der Zukunft. Seit einem Jahr herrscht in der Milchstraße Krieg gegen Roboter, die aus unbekannten Gründen Welten der Galaxis überfallen und die dortigen Einwohner vertreiben oder töten.
Die Herkunft der Roboter ist menschlich, ihre Entstehung eng mit Perry Rhodans Historie verknüpft – wie es aussieht, kam es in der Vergangenheit zu einer technischen Entwicklung, die aus dem Ruder gelaufen ist.
Perry Rhodan, der diese Fehlentwicklung korrigieren will, ist mit einigen Begleitern aufgebrochen, weitere Hintergründe über die Invasion zu erfahren. Dazu mussten sie mehrere lebensgefährliche Tests über sich ergehen lassen und schließlich sogar in einem geheimnisvollen Raumschiff die Galaxis verlassen. Auf einer Welt der Kunstwesen gelang es ihm, wichtige Hinweise zu den Ursachen des Konflikts zu erringen. Dank dieser Hinweise geht er in einen wahnwitzigen Einsatz. Er folgt ADAMS RUF …
Perry Rhodan ist mit seinen Begleitern nach einem Jahr an Bord der Silberarche zurück in der Milchstraße. Mit neuen Erkenntnissen macht er sich auf die Suche nach Wanderer, der Welt von ES. Denn dort "existiert" Adam von Auris, dessen Ruf für das Verhalten und den Konflikt der Androiden verantwortlich ist.
Wenn es nach Wanderer geht, dann hofft jeder Perry Rhodan Fan auf den berühmten Sense of Wonder. Für Altleser wie mich ist dies auch immer auch eine nostalgische Angelegenheit. ES ist zwar abwesend, Homunk und die Enklaven dieser phantastischen Welt sorgen aber jedes mal für einen außergewöhnlichen und besonderen Roman. Olaf Brill weiß diese Location für seine Zwecke zu nutzen und belebt nebenbei auch Adam von Auris in dieser Miniserie wieder. Hier werden einige Dinge weitergesponnen, die ich eher in der Hauptserie verortet hätte. Der Roman überrascht mit neuen Erkenntnissen zum Physiotron und anderen Geheimnissen von Wanderer, die größtenteils noch ungelüftet sind.
Unsterblichkeit ist seit jeher ein Kernthema der Perry Rhodan Serie. Und immer wieder regt dieses Thema zum Nachdenken an. Im vorliegenden Fall wird mir auch bewusst, dass in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts eine lebensverlängernde und für 62 Jahre junghaltende Zelldusche eine andere Bedeutung hatte als heute. Nicht nur die medizinische Weiterentwicklung ermöglicht den heute geborenen Menschen eine hohe Lebenserwartung. Für Auquun grenzen dies alles an Magie und für einen relativ kurzlebigen Chenno bedeuten 62 Jahre eine unendlich erscheinende Zeitspanne. Ebenso zu denken gaben mir aber auch die ethischen Aspekte dieses Romans. Homunks Worte bezüglich dem minderwertigen Leben auf Wanderer, dem das Physiotron die Lebensenergie für seine Funktion entzieht, sind für mich grausam. Im Bezug auf die gesamte Miniserie stellt sich erneut die Frage, was ist "echtes" Leben und was macht Menschlichkeit aus. Eine Diskussion, die mit den aktuellen Entwicklungen bezüglich KI erst so richtig aktuell geworden ist.
Die Belebung und der erneute Kampf gegen Adam von Auris um dessen Ruf abzuschalten, ist als einziger Kritikpunkt etwas zu technisch komplex für meinen Geschmack inszeniert worden. Das macht jedoch die charakterliche Darstellung und Weiterentwicklung der Hauptprotagonisten wett. Dieses Abenteuer fordert vor allem Kor Chappal und Marlynn Kane und deren Beziehung alles ab.
Es wird in der Serienhalbzeit zwar schon vieles klarer, Homunks kryptische Botschaften feuern jedoch die Geheimnisse dieser Miniserie wieder neu an. Ein sehr toller und gelungener Roman von Olaf Brill, der mich an vielen Stellen zum Nachdenken gebracht hat.
Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Professor Zamorra 1304 - Flüsternde Schatten - von Rafael Marques
PROFESSOR ZAMORRA
Flüsternde Schatten
Band 1304
Erschienen am 18.05.2024
Cover von Mario Hayer MtP Art
„Töte ihn! Töte ihn!“
Stand der Mann wirklich neben ihm? Oder war er nur eine Einbildung, ein Produkt seiner überreizten Sinne? Wenn er ihn aus den Augenwinkeln beobachtete, glaubte er, sein Körper würde von einem leichten Flimmern erfasst werden, als handelte es sich bei ihm lediglich um eine Halluzination.
Ja, so musste es sein! Er existierte gar nicht wirklich, genau wie sein Bruder nie mit seiner geliebten Genevieve geschlafen hatte …
Der Roman erzählt die Geschichte des Bluthenkers Sanguitan weiter. Auf der Jagd nach einem Drogenhändler, befreit er drei gebannte Schattenwesen auf einem Friedhof um ihm bei seiner Jagd nach seinen Opfern und dem Kampf gegen Zamorra zu helfen. Wie schon in Band 1291 "Henkersblut" von Rafael Marques vermutet, war es das noch nicht mit der Geschichte, die mit August Lorham ihren Anfang nahm. Er verwebt erneut die Dämonenjagd mit über- und außerirdischen Wesenheiten und ist so im Grunde ein weiterer Mix aus SciFi und Grusel.
Dieser Band hatte etliche sehr gute Einzelebenen, wirkte auf mich jedoch erneut zu verzettelt. Wie so oft bei Marques ist auch dieser Roman so konstruiert, dass es mir schwerfällt gänzlich in die Geschichte einzutauchen und kontinuierlich dran zu bleiben. Zu dieser Kritik zählt auch hier wieder die Laufzeit solcher Geschichten, die von mehr als zehn Bänden mit anderen Handlungsebenen unterbrochen werden und sich über Monate oder gar Jahre erstrecken. Bis man wieder in der Story ist und sich zurechtfindet, ist der Roman schon mit mäßiger Aufmerksamkeit halb gelesen.
Und so verblasst der eigentlich gute Roman und die Idee wie so oft bei Marques leider nach kurzer Zeit. Für einen Heftroman sind seine Geschichten bei Zamorra oftmals zu komplex und verhindern eine einfache Struktur. Hier wären Mehrteiler oder Zyklen erneut eine Lösung den Stoff gebührend und lesefreundlicher zu verarbeiten.
Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️
Gesamt: ⭐️⭐️⭐️
Maddrax 635 - Die Androidenfalle - von Ian Rolf Hill
MADDRAX
Die Androidenfalle
Band 635
Erschienen am 18.05.2024
Cover von Néstor Taylor
Ohne es zu wissen, haben Matt und Clauzer dasselbe Ziel: die Oase der Hundert bei Sub'Sisco, die Enklave Miki Takeos. Beide lockt die fortschrittliche Technik, über die der Android verfügt. Clauzer muss den schwindenden Vorrat an Lymphozyten vervielfachen, um alle Nosfera Meerakas damit impfen und in Super-Telepathen verwandeln zu können. Und wie es aussieht, kommt Matthew Drax zu spät, um ihn noch aufzuhalten...
Bei Maddrax wird derzeit die kaum vorhandene Weltordnung neu sortiert. Der stark militärische und actionreiche Roman aus der Feder von Ian Rolf Hill spiegelt auch wie so oft beim Heftroman den aktuellen Zeitgeist wieder. Kernpunkte sind dabei die militärische Aufrüstung und die Beseitigung potentieller Gegner, die schon lange zu Kormaks Langzeitplänen gehören. Fatal ist dabei die neu dazugekommene Macht in Form der nächsten Generation parabegabter Nosfera. Clauzer steht Kormak in Sachen Bosheit in nichts nach und verfolgt mit der Impfung seiner Spezies ebenso finstere Pläne. Das i-Tüpfelchen bildet dabei auch noch Lybreyz, der Kampfliebesroboter an der Seite Kormaks. Clauzer hat so mit seiner Gabe mächtige Instrumente in der Hand um ein solches Unterfangen wie in diesem Roman geschildert zum Erfolg zu führen. Es geht um die Eroberung von Sub‘Sisco und die Beseitigung von Miki Takeo. Achtung Spoiler: Beides gelingt in diesem Roman.
Actionreicher Höhepunkt ist dabei in diesem ansonsten leider etwas mäßigen Roman der Kampf zwischen Lybreyz und Takeo, der auch auf dem phantastischen Titelbild von Néstor Taylor eingefangen wurde. Die ganze Szene wirkt wie ein Kampf bei Transformers und wurde vom Autor bildgewaltig erzählt. Die Intrigen und die Verflechtungen mit vergangenen Handlungen inklusive dem Thema Mendriten und der Rückkehr von Robin Margaux rahmen den Roman ein, bilden aber nur das etwas magere Gerüst dieser Eroberungsschlacht.
Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️
Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Castor Pollux 8 - Das Unheil aus der Tiefe - von Michael Schauer
CASTOR POLLUX
Das Unheil aus der Tiefe
Band 8
Erschienen am 11.05.2024
Cover von Mario Hayer MtP Art
Hier unten war das Meer schwarz und für menschliche Augen undurchdringlich. Borania dagegen konnte alles sehen, was sie umgab, doch sie war auch kein Mensch.
Die Meerjungfrau warf einen Seitenblick auf Andria, die neben ihr schwamm. Da sie nach so vielen Jahrhunderten Gesellschaft gefunden hatte, hätte sie glücklich sein müssen. Wäre da nicht der Schmerz über den Verlust des Schatzes. Mit jedem Tag wuchs ihr Verlangen nach Rache an dem Mann, der ihn ihr für immer genommen hatte.
Sie erinnerte sich gut an seinen Namen. Er lautete Castor Pollux.
Im Küstendorf Daleus ereignen sich merkwürdige Vorfälle. Zunächst verschwindet ein Fischer im Meer. Dann wird eine Münze an den Strand gespült, und jeder, der sie aufnimmt, stirbt an einer schrecklichen Krankheit. Es liegt nahe, dass das Unheil aus der Tiefe kommt. Als Castor Pollux mit seiner Freundin Florentina in der Nähe von Daleus Urlaub macht, wird er von einem alten Freund um Hilfe gebeten. Die Finstere, die es auch auf Florentina abgesehen hat, ist keine Unbekannte.
»Das Unheil aus der Tiefe« ist bereits der achte Band der eigenständigen Castor Pollux Serie, der im Mai erschien. Die Serie fühlt sich immer noch so aufregend, neu und frisch an wie das erste Gespenster-Krimi-Abenteuer. Für mich ist diese Serie ein gelungener Versuch eines neuen Genres, in dem alternative Historie mit Grusel und Abenteuer vermischt wird. Ein Vergleich wäre nur annähernd mit der historischen Parallelwelt-SciFi-Serie "Kaiserkrieger" von Dirk van den Boom möglich, die ebenfalls im alten Rom spielt.
Dieser Roman basiert auf den Ereignissen einer Castor Pollux Folge aus dem Gespenster-Krimi. In Band 106 traf er bereits auf die bösen Meerjungfrauen und in dieser Folge wurde auch Lucius' Schwester Andria zur Gefährtin von Borania gemacht. Leider habe ich noch nicht alle Folgen aus den Gespenster-Krimis gelesen, ebenso wenig wie die Vorgeschichte zum aktuellen Roman. Dennoch hat dies meiner Lesefreude keinen Abbruch getan. Michael Schauer gelingt es erneut, auf angenehme Weise Fakten aus der Römerzeit zu vermitteln und in ein fiktives, spannendes und kurzweiliges Abenteuer zu verweben. Das unterscheidet seine Romane nach wie vor am meisten von denen seines Co-Autors Rafael Marques. Zudem wird die schwierige Beziehung zwischen Castor und Florentina sehr schön und intensiv dargestellt. Die Angst um sie greift in diesem Roman nicht nur nach Castor Pollux, sondern auch nach mir als Leser. Bei den Romanen von Michael Schauer ist in dieser Serie ein Highlight dem nächsten gefolgt. Ich hoffe sehr auf eine große Resonanz für diese großartige Reihe, damit sie auch nach den 12 Bänden fortgesetzt wird.
Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Perry Rhodan Androiden 5 - Nekropole der Chenno - von Marie Erikson
PERRY RHODAN
Androiden
Band 5
Willkommen in Menschenstadt
Erschienen am 10.05.2024
Titelbild: Dirk Schulz
Wir schreiben das Jahr 2084 der Neuen Galaktischen Zeitrechnung, mehr als dreitausendsechshundert Jahre in der Zukunft. Seit einem Jahr herrscht in der Milchstraße Krieg gegen Roboter, die aus unbekannten Gründen Welten der Galaxis überfallen und die dortigen Einwohner vertreiben oder töten.
Perry Rhodan und einige Begleiter sind aufgebrochen, Hintergründe über die Invasion zu erfahren. Dazu mussten sie mehrere lebensgefährliche Tests über sich ergehen lassen. Aktuell befindet sich der unsterbliche Terraner außerhalb der Milchstraße. Niemand innerhalb der Galaxis weiß, welche Fortschritte ihm dort gelungen sind, oder ob überhaupt.
Nicht zuletzt deshalb sucht man auch in der Milchstraße verzweifelt nach den Gründen für den Konflikt. Auf der Welt der krötenähnlichen Chenno hat alles angefangen – gibt es dort Hinweise? Um das zu klären, wird ein Siganese vorgeschickt. Er begibt sich in die NEKROPOLE DER CHENNO …
Seit den ersten Überfällen und dem Konflikt mit die Androiden ist ein Jahr vergangen. Während Perry mit seinen Gefährten noch unterwegs ist um die Hintergründe zu erforschen, versucht die Posmi Aurelia Bina auf dem Planeten der Chenno weitere Hinweise zum Verhalten und den Aktivitäten der Androiden zu finden. Der Siganese Johann Aspra wird aufgrund seiner Erfahrung noch einmal dorthin entsandt und deckt auf Chenno und in der Nekropole der krötenähnlichen Bewohner Intrigen und Unglaubliches auf.
Da ich die Miniserie konsequent lesen möchte, darf ich nun auch endlich in den Genuss meines ersten Romans von Marie Erkson kommen. Ihr Beitrag zu John Sinclair und auch der neue Neo warten noch auf meinem SuB. Über die erfrischende Abwechslung und meine positive Meinung zu Frauen in Science Fiction im Allgemeinen und Perry Rhodan im Besonderen habe ich mich ja bereits in der Rezension zu Jaqueline Mayerhöfers Beitrag ausgelassen. Und so geht es mir auch bei der zweiten jungen Autorin in dieser Miniserie. Erfrischend abenteuerlich und unverbrauchter Schreibstil sorgen für kurzweilige Unterhaltung und ein abwechslungsreiches Abenteuer in einer super Location. In guter alter Lemmy Danger Manier schickt sie Jahrtausende später erneut einen Siganesen in eine Agentenmission. Aspra ist jedoch im Gegensatz zu Danger ein polarisierender Held. Marie entwickelt den Charakter interessant weiter und das gefällt mir. Die Chenno und ihre Unterwasserwelt erinnern mich erneut positiv an Naboo und die Gungan aus Star Wars.
Einige Längen und Schwächen hat der Roman jedoch zwischendurch. Marie schreibt, als wäre sie schon seit Jahren im Autorenteam. Leider in manchen Passagen aber auch ähnlich ausschweifend, technisch und nüchtern wie die Stammautoren. Erzählerisch sehr gut, aber da ist noch mehr Potential wie ich finde.
Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Gesamt: ⭐️⭐️⭐️
Professor Zamorra 1203 - Gestrandet - von Stefan Hensch
Stefan Hensch
PROFESSOR ZAMORRA
Gestrandet
Band 1303
Erschienen am 04.05.2024
Cover von Shutterstock
Zamorra griff zum Beifahrersitz, wo er Wilhelm von Zanths Buch deponiert hatte. Er spürte es, als seine Finger den Einband berührten. Oder bildete er es sich ein? Er legte das Buch vor sich gegen das Lenkrad und öffnete es. Nein, er täuschte sich nicht. Das Buch fühlte sich an, als wäre es ein Lebewesen aus Fleisch und Blut. Völlig absurd, dachte der Parapsychologe. Und dennoch war es der Fall …
Zamorra versucht weiterhin das Geheimnis des mysteriösen Buches von Wilhelm von Zanth zu ergründen. Im Traumbegegnet Zamorra von Zanth. Dieser erzählt ihm seine Geschichte und zeigt ihm, wie er das Buch lesen kann. Zeitgleich erscheint Tanguy Degrave auf Schloss Montagne und bittet Zamorra und Nicole um Hilfe. Tanguy führt die Bruderschaft und ist auf der Suche nach dem verschleppten Gabriel Mercier. Dieser ist an einem unbekannten Ort gefangen und wird von Warren und seinen Söldnern bezüglich der Bestien des Subraums verhört, um diese zu entfesseln und für ihre Zwecke zu nutzen. Auch Colonel Mussa vom DRM sucht nach Tanguy und Mercier, und so sitzen Nicole und der Professorzwischen den Stühlen. Kurz darauf wird Tanguy durch eine List von Warren entführt, und so wird Zamorra gezwungen einzugreifen. Im Hotelzimmer des Entführten treten sie durch ein Portal einer Anomalie im Raum-Zeit-Gefüge und landen in der Parallelwelt der Bestien. Dort treffen sie auch Wilhelm persönlich, der dort unsterblich mit seiner Familie lebt. Mit seiner Hilfe stellen sich Zamorra und Nicole nicht nur den Söldnern, die bereits in die Anomalie vorgedrungen sind, sondern auch einer unvorstellbaren und fremden Wesenheit. Um Tanguy zu retten und die Welt vor den Bestien zu schützen, müssen sie kämpfen.
Stefan Mensch hatte angedeutet, dass es diesmal nicht mehr so lange bis zu einer Fortsetzung seiner Geschichte um die Bestien des Subraums dauert. Dieser Band ist sozusagen der Abschluss einer Trilogie, die sich über vier Jahre erstreckte. Meine Meinung zu den einzelnen Zamorra-Themen und den langen Zeiten zwischen deren Erscheinung habe ich ja schon mehrmals kundgetan. Gerne erwähne ich aber noch einmal, dass mir kurze oder auch längere Zyklen, die konsequent ein Thema verfolgen, mehr gefallen würden. So hätte auch diese Geschichte in drei Bänden ein hervorragendes Taschenbuch abgegeben. Denn am Ende dieser Reise ergibt sich ein schönes Gesamtbild um die Bruderschaft und die von Lovecraft angehauchte Parallelwelt mit den krakenartigen Bestien. Wohl nicht ganz unbeabsichtigt erinnern diese auch an den Cthulhu-Mythos. Ein wirklich gelungener und spannender Ausflug in die von Stefan Mensch kreierte Parallelwelt der Bestien.
Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Abonnieren
Posts (Atom)