Sonntag, 14. Mai 2023

Professor Zamorra 1276 - Das Zeitgeschwür - von Thilo Schwichtenberg

Thilo Schwichtenberg 
PROFESSOR ZAMORRA 
Das Zeitgeschwür
Band 1276
Erschienen am 25.04.2023
Cover von Shutterstock 

„Piraten!“, schrie es aus dem Krähennest. „Ich sehe die schwarze Flagge! Äh, ein seltsamer Totenkopf ist das.“
„An die Kanonen!“, bellte der Steuermann. „Es ist zu schnell zum Ausweichen.“
Das Segelschiff war, entgegen aller physikalischen Gesetzmäßigkeiten, so schnell herangekommen, dass nun auch Zamorra die seltsame Flagge ausmachen konnte. Allerdings war immer noch nicht genau zu erkennen, was für ein Totenkopf die Fahne zierte. Irgendwie schien er ... unscharf, haarig ...

Ein neuer Handlungsabschnitt beginnt in der Hölle, mit der sich Thilo Schwichtenberg in der Vergangenheit ja intensiv bei Zamorra beschäftigt hat. Ich muss sagen, ich habe aufgrund der komplexen Höllenthematik lange gebraucht, um mich mit diesem Aspekt der Serie anzufreunden. Mittlerweile gefällt mir gerade diese Seite von Zamorra mit am Besten.

Wieder einmal wird die Prinzessin (Nicole) entführt und muss vom edlen Prinz (Zamorra) gerettet werden. Das Besondere sind dieses mal Ort und Zeit. Stygia organisiert die Hölle neu und positioniert dazu auch ihre Anhänger um. Wieder sollen dabei auch gleich ihre Widersacher Zamorra nebst seiner Gefährtin Nicole beseitigt werden. Neu ins Spiel kommt dazu Rán, die uralte Totengöttin der Meere. Da diese selbst nach neuer Macht strebt, erhält sie von Stygia den Auftrag, die Feinde ein für alle mal auszuschalten. Dabei geht sie aber nicht gewöhnlich vor, sondern zwingt Zamorra zu einer Zeitreise und mitten hinein in ein Piratenabenteuer, bei dem er seine Geliebte retten und selbst einer Falle entkommen muss, um als Sieger in diesem Schicksalsspiel hervorzugehen.

Der Auftakt zu dieser Piratendoppelfolge hat mir gut gefallen. Die Story wurde intelligent in verschiedenen Zeit- und Handlungsebenen aufgebaut. Damit hält der Autor den Leser durchgehend bei der Stange und hält auch die Spannung über weite Strecken des Romans hoch. Thilo Schwichtenberg greift in diesem Band auf Personen und Hefte zurück, die weit in der Serien-Vergangenheit liegen. Das wurde gut vermittelt ohne große und langatmige Nacherzählungen. So ist der Leser gleich auf dem Laufenden was Don Christofero Fuego der Zamora y Montego und den schwarzen namenlosen Gnom betrifft. Überraschend und erfrischend ist auch die Piratenkomponente. Zudem erleben wir in dieser Doppelfolge nach Faun die Einbindung einer weiteren realen Folkband, die am Ende des ersten Bandes auftaucht und im Folgeband eine größere Rolle spielen wird. Es handelt sich um die Osnabrücker „Piratenband“ Mr. Hurley & die Pulveraffen. Mann sieht also, die Autoren und die Serienköpfe haben immer wieder gute Ideen und wenn sich auch Grundmotive ändern, so bleiben die Geschichten überwiegend spannend und außergewöhnlich. 

Cover: ⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

 

Montag, 8. Mai 2023

Die UFO-Akten 42 - Der Schatz von Oliver Miller

Oliver Miller
DIE UFO-AKTEN
Der Schatz
Band 42
Erschienen am 02.05.2023
Cover von Shutterstock

Bauunternehmer Robert "Bob" Roy arbeitete zeitlebens hart, um seiner Familie ein besseres Dasein zu ermöglichen, als es ihm selbst in jungen Jahren vergönnt war. Jetzt muss der knapp Siebzigjährige allerdings feststellen, dass er gescheitert ist. Erst brach seine Tochter den Kontakt zu ihm ab, dann trennte sich seine Frau von ihm – und auch mit der Baufirma geht es bergab.
Da kommt der Auftrag des Millionärs Howard Fuhr, eine alte Farm in Milican Field, Oklahoma abzureißen, zur rechten Zeit. Zumal Bob dabei auf einen verborgenen Kellerraum stößt, in dem eine metallbeschlagene Truhe mit zwei grünlich leuchtenden Kristallen steht. Bob greift zu und nimmt die scheinbar wertvollen Steine an sich. Doch das ruft nicht nur die NSA, sondern auch Cliff und Judy auf den Plan, denn der Fund ist von extraterrestrischer Brisanz...

Wie Rafael Marques hat sich auch Oliver Miller in den neuen Romanen der UFO-Akten seinen eigenen Zyklus ersonnen und verfolgt diesen Heft für Heft weiter. Das bringt etwas Struktur in die Serie und gefällt mir gut. Es sind nur noch fünf alte Romane neu zu veröffentlichen und ich hoffe, dass uns die Serie über die 50 Hefte hinaus erhalten bleibt und nicht im alten Kanon abschließt und viele Fragen offen lässt. Der sehr interessante Werkstattbericht von Oliver Miller in der Heftmitte vermittelt einen sehr guten Blick auf den Autor und sein Schaffen und lässt mich hoffen. Er hat eine klare Vorstellung über seinen „Energiekristall-Zyklus“ und führt in dieser Folge die Thematik um die außerirdische Energiequellen weiter, die seit Jahrhunderten auf der Erde bei UFO-Abstürzen zu finden sind. Sie sollen eine Fähigkeit der Aliens nutzbar machen. Nämlich die Erzeugung von Wurmlöchern. Wozu und wohin das alles führen soll, bleibt auch in dieser Folge vorerst noch unbeantwortet. Der Roman bietet jedoch eine kurzwellige, über weite Strecken spannende und stimmige Story mit guten Charakteren.

Das diese Serie heute noch funktioniert und Potential hat, beweisen vor allem die Beiträge der neuen Autoren. Oliver Miller zeigt mit seinem Zyklus, wie die UFO-Akten heute aussehen könnten und sollten. Das er laut Werkstattbericht auch im Heftroman wert auf Charakterbildung legt, fällt auch in diesem Roman positiv auf. Nicht nur die neuen Protagonisten werden gut gezeichnet, der Autor geht auch mehr und tiefer auf die Hauptakteure, ihre Interaktion und Vergangenheit ein, was mir sehr gut gefällt. Die Charakterbildung unserer beiden Helden finde ich nach wie vor noch sehr oberflächlich. Da ist noch Luft nach oben. Auch die anderen Ansichten des Autors aus seinem Werkstattbericht und Autorenporträt teile ich voll und ganz. Oliver Miller ist eine echte Bereicherung für diese Serie und den Heftroman insgesamt.

Cover: ⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Dienstag, 2. Mai 2023

Professor Zamorra 1275 - Katakomben des Schreckens - Kurzgeschichten von fünf Zamorra-Autoren

Adrian Doyle
Stefan Hensch
Christian Schwarz
Michael Schauer
Thilo Schwichtenberg

PROFESSOR ZAMORRA 
Katakomben des Schreckens
Band 1275
Erschienen am 11.04.2023
Cover von Shutterstock

Zamorra hat es schon immer geahnt: Das Kellerlabyrinth unter dem Château Montagne birgt jahrhundertealte Geheimnisse. Und die sollte man besser ruhen lassen – es sei denn, sie kommen von selbst ans Tageslicht gekrochen ...
-Tief unten stoßen drei Arbeiter auf ein gefangen gehaltenes Mädchen. 
-Was passiert, wenn ein Horror-Autor mit seinen eigenen Ängsten konfrontiert wird?
-Woher kommt der Junge, der plötzlich im Kellerlabyrinth des Châteaus auftaucht?
-Das ist nicht tot, was ewig liegt – erst wenn ein Witz das Dunkle Herz besiegt! Wetten?
-Und selbst eine kleine Klettertour kann ganz schnell zum Verhängnis werden.

Mit Band 1175 "Geh zum Teufel, Zamorra! wurde zum ersten mal innerhalb der Serie ein Kurzgeschichtenband veröffentlicht. Dies war tatsächlich mein allererster Zamorra-Roman. Und ich war gleich infiziert und bin seit dem als Leser und Rezensent dabei. Ich habe viele alte Romane seither gelesen und auch einige Zaubermond-Bände und bin mittlerweile voll in die Welt des Professors eingetaucht. Meine Rezensionen werden auch zu meiner Freude immer wieder mal auf der Leserseite veröffentlicht. Schuld daran war unter anderem der Autorenname Adrian Doyle alias Manfred Weinland, der mich schon für viele Serien begeistert hat und der im Heftromanbereich zu meinen absoluten Lieblingsautoren zählt.

Und Manfred eröffnet auch mit seiner Kurzgeschichte diesen außergewöhnlichen Band, der sich mit der Welt unterhalb Chateau Montagnes beschäftigt. Diese Katakomben sorgten seit Beginn der Serie für viele Highlight-Momente. Dieses Gewölbe ist und bleibt mysteriös und bietet weiterhin jede Menge Stoff wie vorliegender Band zeigt. Die einzelnen Romane im Überblick und Bewertungen die ebenso kurz und knackig ausfallen, wie die Geschichten:

1. Ein Flüstern von Adrian Doyle
William berichtet den Schlossherren aufgeregt von einem Jugendlichen, den er im Keller von Schloß Montagne gesehen hat. Wer ist er und wie ist er dort hingekommen?

Der Autor erzählt die Geschichte von Mathis und entführt uns in die Ferne Vergangenheit des Schlosses wo der Junge durch eine Anomalie vor den Skelettwächtern gerettet wird, die ihn und andere Dorfbewohner verschleppt und zur Arbeit in den Stollen des Schlosses gezwungen haben. So gerät er durch die Zeit in das Kellergewölbe von Schloß Montagne.

Eine gute, stimmige und atmosphärisch bedrückende Story.

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

2. Duell mit dem Würfeldämon von Stefan Hensch
Zamorra begegnet während eines Fluges einem Horrorautoren, der von dem besasgten Würfeldämonen im Keller des Schlosses für seine dunklen Zwecke eingespannt werden soll.

Sehr coole Idee und Story, die ich gerne im großen Heftformat gelesen hätte.
Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

3. „Ein Witz besiegt das Dunkle Herz“ von Christian Schwarz
Das Dunke Herz Mavets, dass in den Gewölben des Château Montagne gebannt wurde, sucht einen neuen Wirt zu seiner Befreiung. Durch die zufällige Beschwörung aus ähnlichklingenden Namen eines Witzes, gelingt es, das Herz wieder zu bannen.
 
Diese verrückte Geschichte von Christian Schwarz ergänzt humorvoll diese abwechslungsreiche Sammlung. Das Dunkle Herz bezieht sich auf Geschichten aus älterem Hefte und einem gleichnamigen Hardcover. Hat mir persönlich leider weniger zugesagt, da ein großer Teil der Story eher eine Zusammenfassung vergangener Handlung war.
Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️

4. „Tief unten“ von Michael Schauer
Zwei Lohnarbeiter gelangen während des Baus von Schloß Montagne ins Loirtal und bewerben sich als Arbeiter. Dabei entdecken sie ein dunkles Geheimnis um Alois und seine Enkelin Melisende.

Eine ganz klassische Vampirgeschichte die zur Zeit des geheimnisvollen Baus des Schlosses spielt. Sehr atmosphärisch und äußerst gelungen mit einem schönen, wenn auch vorhersehbaren Twist. Diese Geschichte hat mir neben der von Stefan Hensch am besten gefallen.
Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

5. „Mutprobe“ von Thilo Schwichtenberg 
Bei einer Klettertour geraten zwei junge Dorfbewohner in ein unterirdisches Geister-Abenteuer vor dem sie nur die Schlossbewohner retten können.

Thilo Schwichtenberg greift in seiner Kurzgeschichte auch noch einmal auf seine Helden aus seiner Story um die Wasserfrauen aus Kurzgeschichtenband 1175 auf. Interessante und schöne Geschichte.
Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️


Ist es ein Zufall, das nach Band 1175 Band 1275 erneut ein Kurzgeschichtenband ist? Ich würde mich freuen, wenn dies zur Tradition werden würde. Denn ich liebe Kurzgeschichten und Anthologien. Und dieser Band ist erneut abwechslungsreich geworden und rundum gelungen. Positiv erwähnen möchte ich auch noch die darin enthaltenen Zeichnungen von Alexander Fichtner und Jörg Kleudgen, der auch eine Karte des Kellers beigesteuert hat.

Cover und Zeichnungen: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Maddrax 607 - Das Haus auf dem Hügel - von Lucy Guth

Lucy Guth 
MADDRAX 
Das Haus auf dem Hügel
Band 607
Erschienen am 25.04.2023
Cover von Shutterstock  

Matts nächstes Etappenziel auf dem Weg nach Bogotá ist Macas, Ecuador. Die im Amazonasgebiet gelegene Stadt ist verlassen und wurde fast vollständig vom Dschungel und wilden Tieren zurückerobert. Umso merkwürdiger, dass ein einzelnes Haus auf einer Anhöhe elektrisch beleuchtet ist. Matt will dem auf den Grund gehen und stößt auf die seltsamste Wohngemeinschaft aller Zeiten – und auf eine unerwartete Folge der Schockwelle, die im Jahr davor das letzte Portal in Afra aufgerissen hat...

Der neue Zyklus lässt wieder mehr Freiraum für ursprünglichere Einzelabenteuer mit Rückblicken in die Zeit vor Christopher-Floyd bzw. Verbindungen zur Zeit vor der Apokalypse. Und genau diesen Freiraum nutzt Lucy Guth in ihrem ersten Beitrag zum neuen Amraka-Zyklus auf beeindruckende Art und Weise. Es ist schon mutig wie die Autorin die Themen Quantencomputer und experimentelle Physik in die 80er Jahre und in das titelgebende Haus in Ecuador einbindet. Das sie es kann ohne sich allzu sehr in Technikgeschwafel zu verlieren oder unglaubwürdig zu wirken, ist wohl auch ihrer Erfahrung als Perry Rhodan Autorin geschuldet. 

Was auf dem Cover auf den ersten Blick wie ein Kinoplakat zur Neuverfilmung von Bates Motel aussieht, entpuppt sich im Roman zu einer Mischung aus „Shining“ und „Zurück in die Zukunft“ erzählt von Stephen Hawking. Dabei bedient sich Lucy Guth mit dem Motiv des „lebenden“ Hauses klassischer Motive von Poe und Lovecraft und begründet dieses scheinbare Leben und die Parallelwelten im Haus mit neuzeitlichen Antworten.

Für Boomer wie mich ist diese Zeitreise in den Rückblicken in die 80er so aufregend und gelungen wie Stranger Things. All die schönen Anspielungen auf Dinge aus meiner Jugend erzeugten immer wieder ein freudiges Grinsen beim lesen. Da ist der Autorin nicht nur etwas ganz außergewöhnliches gelungen, sondern auch einer der besten Maddrax-Romane der letzten Jahre. Tolle Idee auf die man sich einlassen sollte und ein Heftroman, der wieder einmal ein eigenständiges Taschenbuch verdient hätte um ausführlicher erzählt zu werden. Aber auch so ist der Autorin ein spannendes, kurzweiliges Abenteuer der besonderen Art gelungen. Auf 60 Seiten eine solch gut erzählte, inhaltlich umfangreiche Geschichte mit gut gezeichneten Charakteren hinzubekommen, ist eine Kunst. Und wieder einmal ein Maddrax-Roman der in keine oder zumindest nicht in eine Schublade passt.

Cover: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Montag, 24. April 2023

Die UFO-Akten 41 - Der Werwolf - von Carter Jackson

Carter Jackson
DIE UFO-AKTEN
Der Werwolf
Band 41
Erschienen am 18.04.2023
Cover von Shutterstock

In den Schluchten der New Yorker Bronx geht das Grauen um. Zwischen Müllbergen und Abbruchhäusern scheint eine Kreatur ihr Unwesen zu treiben, die eher ins Reich der Legenden und Horrorfilme gehört. Cliff Conroy und Judy Davenport, eigentlich wegen eines anderen Falls in New York, werden unversehens in die Geschehnisse hineingezogen.
Im Müll wird eine abgetrennte Hand entdeckt. Zwischen ihren Fingern findet die Polizei Haare, die weder Tier noch Mensch zuzuordnen sind. Und während die Wissenschaftler noch nach einer Erklärung suchen, geschieht bereits der nächste Mord!
Wer steckt dahinter? Warum wurden die Morde nur bei Vollmond verübt? Ist doch etwas dran an der Sage um den Werwolf?

Ein Titel der auf den ersten Blick eher zu einem John Sinclair oder Gespenster-Krimi passen würde. Band 41 ist ein überarbeiteter Roman der ursprünglichen Serie von Hauptautor und Serienschöpfer Chris Carter. Wir hatten jetzt schon einige "Monster of the week" Romane und die haben mir fast durchgängig gefallen. Die Verbindung von Legenden und Mysterien aus den Bereichen Vamipire, Werwölfen und anderen Monstern mit der UFO-Thematik ist immer wieder lesenswert und ein gute Basis für den Grundaufbau der Serie. Doch dieses mal ist es doch etwas anders. 

Während Cliff und Judy zu Anfang noch Parallelen zu den Erlebnissen mit den genmanipulierten Riesenschimpansen aus Band 27 „Außer Kontrolle“ ziehen, wird dieser Fall während den Ermittlungen immer seltsamer. Kann es sich wirklich um einen Werwolf handeln? Genau diese Frage bleibt für die beiden Bundesmarshallas auch am Ende noch genauso offen wie für die Leser. Dennoch ist der Weg bis zum Finale eine gute Mischung aus Grusel und Krimi mit einem Hauch Medical Detectives. Das Verwirrspiel um die Person die hinter dem Werwolf steckt ist dabei gut konzipiert und hält einige Überraschungen bereit. Die Settings und Charaktere sind gut gewählt und beschrieben und neben der Spannung vermittelt der Autor auch noch eine immer passende Atmosphäre dazu. Eine sehr gute Folge wie viele andere „alten“ Fälle, die immer noch lesenswert sind. Auch wenn es sich wieder um ein Einzelabenteuer ohne roten Faden handelt, der am Ende ohne Erkenntnisse bleibt.

Cover: ⭐️⭐️⭐️

Schreibstil: ⭐️⭐️⭐️⭐️
Thema: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Charaktere: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Spannung: ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Serienflair: ⭐️⭐️⭐️

Gesamt: ⭐️⭐️⭐️⭐️