Sonntag, 19. September 2021

Maddrax 565 - Irwege - von Jana Paradigi und Roman M. Randle

Geschrieben von Jana Paradigi und Roman M. Randle
Erschienen am 14.09.2021
Cover von Shutterstock 

Auf dem Mars hat Wang'kul durch Chandras Erdmission von einer Waffe erfahren, mit der die kosmische Entität namens Streiter auf dem Erdmond vernichtet wurde: der Flächenräumer. Doch der befindet sich unerreichbar im Ringplanetensystem. Gibt es eine Möglichkeit, ihn zum Mars zu holen und sich damit gegen die böse Präsenz zu schützen, die Wang'kul nahen spürt?
Da ergibt sich ein weiteres Problem: Ein Erkundungstrupp der Menschen bricht nach Norden auf, um der Herkunft seiner Riesentier-Projektionen auf den Grund gehen. Bevor sie den Vulkankrater erreichen, wird Wang'kul Abwehrmaßnahmen ergreifen müssen...

Es fällt mir zum ersten mal seit langer Zeit schwer, eine Zusammenfassung und Rezension zu einem Maddrax-Roman zu schreiben. Und nur Dank dem Teaser zum Roman, kann ich nachvollziehen, was die Autoren mit diesem Roman vermitteln möchten. Trotz das sich der Roman recht zügig und gut lesen lies, bleibt am Ende wenig zurück. Der Roman fühlte sich innerhalb der aktuellen Handlung wie ein Fremdkörper an. Auch wenn die Ereignisse auf dem Mars etwas großes ankündigen und heraufbeschwören. Der „Irrweg“ dahin fiel mir aber unglaublich schwer. Da hilft auch (wie auf der Leserseite empfohlen) keine Aufarbeitung über das Maddraxikon. Dabei ist diese für Neuleser durchaus notwendig. Denn nicht nur die letzten Entwicklungen auf dem Mars sind ein Thema, auch Aquus im Ringplanetensystem spielt eine Rolle in diesem Roman. Ich bin dennoch auf die weitere Entwicklung gespannt und warum Wang‘kul und Chandra diesen Aufwand betreiben. Vielleicht kann ich den Fortsetzung der Geschehnisse auf dem Mars besser folgen und mehr Begeisterung abgewinnen. Heute reicht es für mich aber leider nur für zwei Sterne für einen solide geschrieben Roman, dem aber auch zwei Autoren anzumerken sind, denn er wirkt auf mich nicht wie aus einem Guss.
⭐️⭐️

John Sinclair 2252 - Die Nekrophagen - von Ian Rolf Hill

Geschrieben von Ian Rolf Hill
Erschienen am 07.09.2021
Cover von Shutterstock 

Pee krümmte sich vor Schmerzen!In Wellen überschwemmten sie ihren Körper, wühlten sich wie heiße Messer durch die Eingeweide. Der Gestank von Erbrochenem drang ihr in die Nase. Ihre Kehle fühlte sich wund und aufgescheuert an. Sie hätte gerne einen Schluck Wasser getrunken, doch das hatten die Kerle ebenso mitgenommen wie den Rest ihres Ersparten.Immerhin hatten sie es nicht geschafft, sie zu vergewaltigen.Sie hatte geschrien und um sich getreten, sodass es den beiden Kerlen, die wohl gedacht hatten,...

Hannah, genannt Pee, lebt auf der Straße und gerät wieder einmal in Schwierigkeiten und wird zusammengeschlagen. Weasel, ein vermeintlicher Freund und Leidensgenosse, bietet ihr an, sie bei einem Ehepaar unterzubringen. Diese helfen den Verlorenen der Straße und bieten ihnen vorübergehend eine Unterkunft gibt. Doch dies ist nur Fassade, den die Familie Millweard sind Ghouls und Weasel arbeitet für sie, indem er die Ghoulfamilie mit Frischfleisch versorgt. Auch Pee gerät so in ihre Gewalt, doch die mit Bill Conolly befreundete Streetworkerin Melody Swan wird auf Pees Verschwinden aufmerksam und wendet sich an den Reporter. Und so gehen zwangsläufig auch John und Suko auf Ghouljagd…

Willkommen bei den Millweards! Eigentlich der Titel für einen schönen Familienfilm oder eine Komödie. Hier eröffnet aber Ian Rolf Hill in „Die Nekrophagen“ seine Leichenfleischwochen, in denen in insgesamt 3 Heften der Serie die Ghouls eine Zentrale Rolle spielen. In diesem Fall eben die Millweards. Auf den ersten Blick ein nettes, älteres Ehepaar, das sich um die verlorenen Kids der Straße kümmert. Doch das ist nur die Fassade, den wie so oft, lautert im Keller des Hauses der wahre Schrecken und dort endet der Weg für die Gäste. Denn wenn die Mafia nicht mehr für genug Leichennachschub sorgt, nimmt der gemeine Ghoul auch mal das Schlachtmesser selbst in die Hand. John, Suko und Bill dürfen natürlich wieder dramatisch zur Aufklärung beitragen, können die meisten Ghouls aber nur vertreiben. Und zwar in Richtung Kreuzfahrtschiff, das im kommenden Roman in den Fokus rücken wird. Ich mag die etwas eindringlicheren und blutigeren Romane von Florian. Da kommt wirklich zur Spannung noch die Gänsehaut oder das Ekelgefühl. Gute Charaktere und einmal mehr gescheiterte Existenzen oder Problemfälle  stehen in seinem Roman im Mittelpunkt. Dazu ein echt gruseliges Setting mit bedrückender Atmosphäre, der lediglich am Schluss durch viel Action und überschlagender Ereignissen etwas an Atmosphäre verliert. Auch wenn die Kämpfe und die Verfolgungsjagd am Ende wie aus einem Bondfilm wirkten und gut umgesetzt waren. Vier Sterne!

⭐️⭐️⭐️⭐️

Mittwoch, 8. September 2021

Professor Zamorra 1233 - Ein fast perfekter Tag - von Thilo Schwichtenberg

Geschrieben von Thilo Schwichtenberg
Erschienen am 31.08.2021
Cover von Shutterstock


Als sie die Audienzhalle betrat, musste Stygia schlucken.
Sie wurde vom Tribunal schon erwartet.
Gespannte Gesichter ließen sie nicht aus den Augen.
Vor drei Jahrzehnten war sie bereits als federführende Triebkraft aufgetreten, um Leonardo deMontagne vom Thron zu fegen. Damals war sie, neben Astaroth und Astardis, einer der Richter gewesen. Selbst der große Lucifuge Rofocale hatte sie gewähren lassen. 
Doch nicht nur, dass sie jetzt die Position von Leonardo einnehmen musste, nein, auch damals hatte sie nicht das erhalten, auf das sie so zielstrebig hingearbeitet hatte: den Thron des Fürsten der Finsternis! Beziehungsweise: der Fürstin der Finsternis!

Madame Claire und fährt auf ihrem Weg zum Dienst auf Schloss Montagne ein Streifenhörnchen an und nimmt es zur Pflege mit. Sie ist dem putzigen Tierchen sofort mit Haut und Haar verfallen. Dasselbe passiert Pascal und so erobern die Tierchen, die sich unnatürlich schnell vermehren, in kürzester Zeit Schloss und Bewohner. Nicole entgeht der Beeinflussung, verliert aber schnell die Kontrolle über die Situation. 

Der Baron nutzt seinen Spion Butler Thomas weiter dazu, einen Weg ins Schloss zu finden. Erde trägt ihm auf, sich mit Kyra anzufreunden um herauszufinden wie die Vogeldämonin die M-Abwehr überwinden kann. Derweil arbeitet Stygia weiter an ihren Plänen in der Hölle und gelangt mit Belial zum Schloss Montagne. Über die Geiselnahme von Butler Thomas erpresst sie von Kyra schließlich die Blume der Verdammnis. Damit kann sie Lilith ausschalten und die Macht in der Hölle zurückgewinnen.

Was war denn dieser Roman für ein abgedrehter Höllentrip?! Wer und was steckt hinter den Hörnchen, die das Schloss und seine Bewohner infiltrieren, dass sogar Kelan auf der anderen Seite aufmerksam wird. Auch er versucht herauszufinden, was die vermeintlich harmlosen und possierlichen Tierchen vorhaben. Aber das war nur ein Teil der beiden Handlungsstränge (oder drei, wenn man den Baron dazunimmt), die nahtlos ineinandergreifen. Wenn man sich einmal in Thilos „Höllenchronik“ eingearbeitet hat, dann macht diese so richtig Laune. Die Vorgänge im Schloss sind ebenso kurzweilig und gut erzählt wie die Fortsetzung der Höllenthematik und die weiteren Machenschaften des Barons. Das hat unglaublichen Spaß gemacht und gipfelt im Folgeband mit der Schnapszahl 1234 und dem amüsanten Titel „Invasion der Killerhörnchen“ hoffentlich in einem ebenso abgefahrenen Finale. Fünf Sterne für diesen ungewöhnlichen und etwas schrägen Roman!

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

John Sinclair 2240 - Die Dämonin die aus der Kälte kam - von Logan Dee

Geschrieben von Logan Dee
Erschienen am 24.08.2021
Cover von Manfred Smietana / Rainer Kalwitz

Ich bin der Sohn des Lichts. Ich habe schon unendlich viele Kämpfe gegen die Mächte der Finsternis bestritten. Dennoch werde ich nicht müde, den Höllenmächten weiter Paroli zu bieten. Manchmal wundere ich mich selbst, woher ich die Kraft und meinen Optimismus nehme, niemals aufzugeben. Dabei ist die Antwort ganz einfach: Es ist meine Berufung.Dennoch gibt es Fälle, die auch mich an die Grenze meiner Fähigkeiten bringen. Dieser Fall gehörte dazu. Aber ich will nicht zu viel vorwegnehmen. Beginnen wir einfach damit, wie alles anfing ...

Logan Dee alias Uwe Voehl gibt sich wieder einmal bei John Sinclair die Ehre. Und liefert mit dem vorliegenden Roman einen richtig klassischen Sinclair ab, der gut konstruiert und langsam die Handlung preisgibt und sehr kurzweilig und spannend zu lesen war. Gesundheitlich gezeichnet von einem „eisigen“ Traum muss John Sinclair zunächst einmal in den Hintergrund treten und überlässt zwangsläufig Suko die Ermittlungen um die Eisdämonin und die unbekannten Drahtzieher im Hintergrund. Die wahren Übeltäter bleiben auch am Ende offen und so können wir auf eine baldige Fortsetzung innerhalb der Serie hoffen. Sehr solide Unterhaltung. Die Handlung hätte aber gerne noch etwas mehr Tempo und Action vertragen. Vier Sterne!
⭐️⭐️⭐️⭐️

Montag, 6. September 2021

Maddrax 564 - Operation Dark Force - von Ian Rolf Hill

Geschrieben von Ian Rolf Hill
Erschienen am 31.08.2021
Cover von Shutterstock

Der Androidenkopf bestätigt, was Matt schon ahnte: Die Dunklen sind das Dienervolk eines Streiters! Damit stellen sie eine noch größere Gefahr dar als angenommen - denn was, wenn es ihnen tatsächlich gelingt, ihren "Dunklen Herrn" herbeizurufen? Doch um den Vormarsch der Dunklen zu stoppen, benötigt man eine Armee; da reichen die kaiserlichen Truppen auf Dauer nicht aus. Matt will den Weltrat davon überzeugen, ihnen beizustehen. Vor allem in Kormak setzt er seine Hoffnungen, auch, weil sich der Paralysator noch in dessen Besitz befindet. Mit Aruula macht er sich auf den Weg nach Meeraka...

Florian Hilleberg lieferte in Band 562 „Spiel um Macht“ einen dramatischen Cliffhanger als Vasraa Kormak ins Visier nahm und abdrückte. Im vorliegenden Heft wird die Handlung um das Dreigestirn des Wahnsinns, der Bosheit und der Intrige nun nahtlos fortgeführt und wir erfahren, ob die letzte Stunde des Colonels geschlagen hat. Es ist wohl keine große Überraschung und kein Spoiler, dass dies nicht passiert. Ganz im Gegenteil. Nach seiner Rückkehr nach Meeraka , denkt Matt immer noch den verbündeten Parallelwelt-Kormak vor sich zu haben und verschafft ihm über den Weltrat eine Armee für den Kampf gegen die Dunklen. Die Geburtsstunde der Dark Force schildert Florian Hilleberg imposant und filmreif. Doch zunächst wird wieder einmal amüsant die Handlung um Vasraas versuchte Rache und die Rückkehr von Kormak nach Fort Knox mit Haaley und Smith im Schlepptau thematisiert. Matt kann derweil mithilfe der Hydriten und dem Matt-Androidenkopf mehr über die Welt der Dunklen erfahren. Dann geht es zum Weltrat und die Operation Dark Force wird umgesetzt. Erst dann geht es nach Aafra und auch Pilâtre und dessen Sohn spielen noch eine kurze Rolle in dieser umfangreichen Handlung. Und Vasraa erhält nebenbei auch noch ihre Erinnerung zurück. Genauso erfährt Kormak, dass sie noch lebt. Es war zwar viel Stoff, aber dafür wurde das Ganze sehr gut umgesetzt und fühlte sich wesentlich umfangreicher an als ein Heftroman. Lediglich die eigentliche Auseinandersetzung mit Shadar und den Dunklen war mir etwas zu gehetzt und kommt hier für meinen Geschmack etwas zu kurz. Vier Sterne!

⭐️⭐️⭐️⭐️