Donnerstag, 25. Juli 2019

Maddrax 509 - Welt in Angst - von Christian Schwarz

Erschienen am 23.07.2019
Geschrieben von Christian Schwarz
Cover von Shutterstock


Die Erde ist verloren! Die verbotenen Experimente mit der amphibischen Spezies haben einen Stein ins Rollen gebracht, den niemand mehr aufhalten kann – auch nicht eine kleine Enklave hochtechnisierter Menschen, die plötzlich und unvermittelt in diese Welt des Schreckens versetzt werden. Oder sind sie die letzten Hoffnung der Hoffnungslosen?


Wir richten unseren Blick nach Agartha und einem Gebiet in einer Parallelwelt in Nepal an gleiche Stelle. Dort hat es allerdings keinen Kometeneinschlag gegeben. Doch es gab auch hier die Hydriten. Mit diesen bzw. dem Sekret ihrer Anhangdrüse wurde experimentiert. Ein vom Dalai Lama initiiertes Programm sollte daraus eine Waffe entwickeln die beim Gegner Angstzustände auslöst. Dieses Experiment geht aber gewaltig schief und so werden die Probanten zu einer Art Zombies. Diese gewalttätige Veränderung kennen wir ja auch von Hydriten die Fleisch zu sich nehmen. In dieses Szenario werden die Agarther versetzt und sind diesmal anstatt einer Hecke von einem Felsenspalt von der Umgebung getrennt sind. Eine Gruppe Wissenschaftler macht sich mit Luftschiffen auf den Weg die Umgebung und die Versetzung der Enklave zu erkunden und gerät in eine Welt des Schreckens. Die Agarther werden zur letzten Hoffnung der Überlebenden und nehmen sie letztendlich in ihrer Enklave auf. 

Christian Schwarz war wohl lange abstinent bei Maddrax. Mein letzter gelesener Roman von ihm liegt noch länger zurück. Ich glaube es war die Nummer 333 bevor ich eine längere apokalyptische Pause einlegte. Nun verspricht die Ankündigung einen echten Gruselschocker. Da sind die Erwartungen entsprechend hoch. Ganz erfüllt haben diese sich bei mir leider nicht. Die erste Hälfte des Romans fand ich durch die häufig wechselnden Zeit-, Ort-, und Handlungsebenen sehr unübersichtlich und ich musste oft zweimal lesen und im Roman zurückgehen. Dadurch kam bei mir zunächst keine rechte Atmosphäre auf. Vielleicht lag es auch daran, dass ich die Akteure aus Agartha nicht kannte und so oft den Überblick verlor. Die zweite Hälfte war wieder solide und hat mich dann doch abgeholt. Einige Szenen waren echt cool und erinnerten durchaus an "The Walking Dead", aber ein Gruselschocker war es für mich nicht. 

Wieder weniger gefallen hat mir die an eine Inhaltsangabe erinnernde und hektisch wirkende Zusammenfassung der Ereignisse der Parallelweltprotagonisten  gegen Ende. Diese Hintergründe mehr als eigentliche Story zu nutzen hätte dem Roman für meinen Geschmack besser gestanden. Auch eine etwas linearere Erzählweise hätte ich mir gewünscht. Gut fand ich hingegen, einmal aus der Perspektive einer Enklave zu starten und diese in die Parallelwelt zu begleiten. Das ergibt einen völlig neuen Aspekt und bietet den Autoren noch mehr kreative Möglichkeiten sich Szenarien zu erdenken. Also wie ersichtlich ist, hat mich der Roman in seinem Verlauf sehr zwiegespalten. Durchaus gut aber der für mich bisher schwächste Roman des aktuellen Zyklus.

Deshalb für diesen Roman nur zwei Sterne!
⭐️⭐️

Mittwoch, 17. Juli 2019

Perry Rhodan Mission SOL 3 - Gefährlicher Pakt - von Dietmar Schmidt

Geschrieben von Dietmar Schmidt
Titelbildillustrator: Dirk Schulz
Erschienen am 12.07.2019
Das Jahr 1552 Neuer Galaktischer Zeitrechnung: Seit über 3000 Jahren reisen die Menschen zu den Sternen. Sie haben unzählige Planeten besiedelt und sind faszinierenden Fremdvölkern begegnet. Terranische Raumschiffe erforschen das Universum, manche davon werden zu berühmten Legenden – dazu gehört insbesondere die gigantische SOL.

Perry Rhodan hat die Menschheit von Beginn an bei ihren Vorstößen ins All geleitet. Als er in der Milchstraße eine kosmische Katastrophe abwenden will, wird er unfreiwillig an einen Ort versetzt, der Millionen Lichtjahre von der Heimat entfernt ist.

Dort findet er die SOL und die Nachkommen ihrer Besatzung. Sie sind auf dem Riesenplaneten Evolux gefangen. Perry Rhodan muss herausfinden, was mit dem Generatio­nenraumschiff und den Menschen an Bord geschehen ist – nur so gelingt ihm vielleicht die Rückkehr in die Heimat.

Ein Augenzeugenbericht enthüllt, welche Gefahren die SOL auf ihrer langen Reise erlebt hat. Wie es sich herausstellt, hatte die Besatzung des Raumschiffs zeitweise nur eine Chance – aber es ist ein GEFÄHRLICHER PAKT …
 

Im vorliegenden Band sind wir zurück an Bord der SOL-Zelle 2, die Heltamar letztendlich von Evolux abziehen lies. Während die Speicherbänke der SOL gelöscht wurden, gelingt es Rhodan auf das Tagebuch der ursprünglichen Kommandantin Fee Kellind zuzugreifen. Im Rückblick erfahren wir nun, worin die letzte Mission Michael Rhodans und der SOL bestand. Drei Jahrzehnte reiste die SOL zur Galaxis Tare-Scharm. Was während dieser Zeit geschehen ist, wird in diesem Band erzählt. Es endete in einer riesigen Täuschung und einem unmoralischen Handel mit einem Diener der Kosmokraten der das Schicksal der SOL besiegelte.

Dietmar Schmidt ist erst spät bei Perry Rhodan als Autor eingestiegen. Hauptsächlich war und ist er als Übersetzer für Bastei tätig. Die ersten Perry Rhodan Beiträge schrieb er für die Miniserien Terminus und Olymp. Das Schmidt ein langjähriger Kenner der Serie ist, merkt man auf jeder Seite des vorliegenden Romans. Für mich war dieser Band einer der besten Romane im Perryversum der letzten Jahre. Ein Grund dafür, neben dem handwerklichen Talent des Autors, ist die Fülle an Informationen mit denen Dietmar Schmidt den Roman bestücken darf. Nicht nur die Mission der SOL wird geklärt, auch was auf dem Weg nach Evolux passierte und warum die SOL-Zellen im Tal zurückblieben, das Mittelteil jedoch nicht. Ebenso geklärt wird, warum die Besatzung in dieser kurzen Zeit derart degeneriert ist. Also wirklich jede Menge Stoff verpackt in einem gut geschriebenen und spannenden Roman. Was einzig zu bemängeln oder zu hinterfragen wäre, ist die Vorgehensweise Michael Rhodans und die Naivität die Diener der Kosmokraten mit einem billigen Trick zu hintergehen. Dazu kommt noch die leichtfertige und unmoralische Benutzung der Kinder als Pfand. 

Dennoch macht die Serie sehr viel Spaß und die Romane werden bisher dem großen Anspruch gerecht, den der Titel der Serie verspricht.

Grandiose fün Sterne gibt es dafür von mir!
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Montag, 15. Juli 2019

Maddrax 508 - Undercover - von Michael Marcus Thurner

Erschienen am 09.07.2019
Geschrieben von Michael Marcus Thurner
Cover von Shutterstock


Auch Colonel Aran Kormak ist fasziniert von den Parallelwelt-Arealen, doch sie werden durch unüberwindlichen Dornenhecken von der Außenwelt isoliert! Um die zu überwinden, benötigt er ein Fluggerät. Commander Drax ist ihm entkommen – aber da gibt es ja noch die Gleiter-Fabrikation im ehemaligen San Francisco. Die Reise dorthin dauerte Wochen, nun schleust Kormak sich unter falschem Namen und mit niederen Absichten in die "Oase der Hundert" ein...
Im vorliegenden Maddrax-Band darf Michael Marcus Thurner weiter am "Image" und der Historie von Colonal Kormak feilen. Wie er in seinem Blog zur Arbeit an den Kormak-Romanen schreibt, tat er dies mit viel Spaß. Dies merkt man den Romanen wirklich an. Ich hatte in meiner Rezension zum Band 503 bereits erwähnt, dass mir die Zeichnung der archetypischen Charaktere seiner Romane stets gut gefallen. Dies beweist der Autor auch in seinen Fantasy-Büchern "Der Gottbettler" oder "Der unrechte Wanderer".
Band 508 bietet wieder zwei Handlungsebenen. Zum einen gehen wir in die Vergangenheit und Kormaks Auseinandersetzung mit der Siragippenkönigin Öörum. Hier erfahren wir letztendlich auch, warum und unter welchen Umständen Kormak sein Auge verloren hat. Eine tolle Story mit gelungener Dramaturgie. Geniale und bildhafte Momente waren für mich, als sich Kormak und Öörum gegenüberstehen bis hin zum Showdown am Flughafen. 
Ebenso interessant und gelungen fand ich den aktuellen Handlungsstrang in dem Kormak sich mit einer Wegbegleiterin aus seiner Armee versucht nach Sub'Sisco durchzuschlagen. Nachdem er Maddrax ja in Mexico knapp verpasst hat und um Miki Takeos Gleiter in der "Oase der Hundert" weiß, ist dies nun sein nächstes Ziel. Er möchte unbedingt ein solches Flugobjekt erbeuten um seinem Erzfeind entgegenzutreten. Von der Auswahl seiner Begleiterin auf einer Horsay-Ranch über den Weg durch die Wüste bis zur Ankunft in Sub'Sisco brennt Michael Marcus Thurner ein Feuerwerk an Action und tollen Ideen ab. Die lebenden fleischfressenden Pflanzenteppiche oder Reitechsen mit Kakteensymbionten auf dem Rücken sind nur zwei Beispiele. Ganz nebenbei gibt es da noch Enoya, die Kormak und seine Begleiterin zu ihrem Vorteil ausnutzen um in der Wüste zu überleben. Doch auch sie überlebt und wird zum Racheengel.
Letztendlich bin ich sehr zufrieden. Ich fand aber, dass sich der Roman insgesamt etwas zu überladen anfühlte und man mit der Story locker zwei Romane hätte füllen können. Dadurch wirkt der eigentliche Hauptteil des Romans, nämlich die Übernahme des Gleiters und der Kampf mit Takeo, sehr gehetzt und oberflächlich. Aber besser so, als langweilig! Denn das ist der Roman zu keinem Zeitpunkt.

Dafür gute vier Sterne!
⭐️⭐️⭐️⭐️