Donnerstag, 16. Mai 2019

Maddrax Band 504 - Evolution - von Ian Rolf Hill

Geschrieben von Ian Rolf Hill
Cover von Shutterstock
Erschienen am 14.05.2019

Eine faszinierende Vorstellung: Was wäre mit der Erde, ihrer Flora und Fauna geschehen, wenn damals, vor 65 Millionen Jahren, der "Große Zerstörer" nicht eingeschlagen wäre und das Ende der Dinosaurier herbeigeführt hätte? Wie wäre die Evolution dann verlaufen? Hätte sich der Mensch überhaupt entwickeln können? Fragen, denen sich Matt Drax und Aruula plötzlich stellen müssen, als ein Parallelwelt-Areal bei Yukatán, Mexiko auftaucht, in dem die Erdgeschichte seit Jahrmillionen völlig anders verlaufen ist...
 
Wenn eine Serie sich Genremix auf die Fahnen schreiben darf, dann Maddrax. Ich bin nach meinem Wiedereinstieg in die Serie total begeistert, wie vielfältig und abwechslungsreich der aktuelle Zyklus ab Band 500 startet.

Nun erleben wir mit dem Beitrag von Ian Rolf Hill alias Florian Hilleberg das Auftauchen einer weiteren Parallelwelt mit der Maddrax und Aruula sich auseinandersetzen müssen.
Es geht um ein Areal aus einer möglichen Urzeit der Erde, in der kein Komet die Dinosaurier ausgelöscht hat. Somit konnte die Evolution eine andere Art von Leben weiterentwickeln. Die Primaten sind die untergeordnete Spezies geblieben und einige Echsenarten zur führenden Spezies geworden.
 
Schön untermauert wird das ganze Szenario mit eineinhalb Seiten Bericht über die Hintergründe der Entwicklung, über die sich der Autor Gedanken gemacht und sehr gut ausgearbeitet hat. Die Wissenschaft hat diese These durchaus auch auf dem Schirm, ist jedoch zwiegestalten. Eine Theorie besagt, das die Dinosaurier schon vor dem Einschlag des Kometen eine bedrohte und aussterbende Art gewesen sind und auch ohne große Katastrophe nur einige kleinere Echsen (wie die Krokodile) und Pflanzenfresser überlebt hätten. Dies wäre jedoch relativ  langweilig für die Handlung gewesen. Also wählt Rolf Hilleberg eine der anderen Theorien. Nämlich die der intelligenten Weiterentwicklung der Echsenarten. So taucht plötzlich im Bereich der Yucatán-Halbinsel im ehemaligen Mexiko, der vermuteten Einschlagstelle des Kometen vor 65 Millionen Jahren, die besagte Parallelwelt auf und überrascht die dortigen Bewohner mit einem Szenario à la Jurrasic-Park. Da tauchen zunächst Flugechsen auf, die Aruula und Matt bereits das Unheil ankündigen. Tyrannosaurier greifen an. Aber auch die schon besagte intelligente, an Daamuren erinnernde Spezies. Einer von ihnen ist Ydiel der Szousss und er stellt sich wie unsere Helden die Frage, was mit seiner Umgebung passiert ist. Es kommt in einer fesselnden Handlung letztendlich zur Konfrontation der Sauroiden mit den Ex-Technos des postapokalyptischen Yucatán. Matt und Aruula geraten bei einem Schlichtungsversuch und ihren Nachforschungen zwischen die Fronten.

Ich bin besonders gespannt, warum und wodurch die wuchernde Begrenzung der Areale ausgelöst wird und was es insgesamt mit den Phänomenen auf sich hat. „Leider“ handelt es sich beim aktuellen und kommenden Band um einen Zweiteiler und der Roman endet in einem Cliffhanger. Bis zu diesem gestaltet sich der Roman aber als echter Pageturner, den ich nicht aus den Händen legen konnte. Ein Szenario und Charaktere die riesig Spaß machen und ein für meinen Geschmack durchdachtes Setting, dass mich fasziniert hat und bei dem ich unbedingt mehr über die Hintergründe erfahren wollte. Es werden wieder zwei lange Wochen bis zur Fortsetzung…

Samstag, 4. Mai 2019

10 Bände Mythos Erde - Ein erster Eindruck


Der Start in den neuen Zyklus hat Spaß gemacht und weckte große Erwartungen. Nachdem der letzte Zyklus mit einem großen Paukenschlag beendet wurde und viele Protagonisten in Raum und Zeit verloren gingen, starten wir nun in eine neue Epoche.

493 Jahre sind nach der erfolgreichen Bekämpfung des Weltenbrands vergangen. Rhodan und seine Besatzung erwachen in der RAS TSCHUBAI und müssen sich zuerst orientieren. Mit Zemina Paath taucht schon im ersten Band ein interessanter und ominöser neuer Charakter auf. Die Erde ist (wie der Zyklusname schon besagt) zum Mythos geworden. Es herrscht die Cairanische Epoche und Datensintflut und Posizid haben für die aktuelle Situation gesorgt. Was genau unter den Begriffen zu verstehen ist, bleibt in den ersten zehn Bänden größtenteils unklar. Was wir wissen ist, dass es im Solsystem vor langer Zeit zu einem Ereignis gekommen, das „der Raptus“ (Raub) genannt wird. Es gibt hunderte Legenden über Terra und die Terraner, aber keine gesicherten Informationen, und zwar auch aufgrund eines milchstraßenweiten Datenverlusts, der als Posizid bezeichnet wird. Damals wurden alle Datenbestände korrumpiert. Anschließend wurden unzählige Speichermedien im Rahmen einer Datensintflut mit widersprüchlichen Informationen neu bespielt. Möglicherweise kennt somit nur noch die Besatzung der RAS die wahre Geschichte der Menschheit.

Wie der Identitätsverlust der Erde in der relativ kurzen Zeitspanne passieren konnte ist natürlich das große Geheimnis der aktuellen Handlung. Die Erde existiert also in dieser Zeit nicht mehr und scheint auch nie existiert zu haben, auch wenn es noch Terraner in der Milchstraße gibt. Die Solare Residenz befindet sich nun in Neu Terrania, der Hauptstadt des Planeten Rudyn im Ephelegonsystem, welches von einem Kristallschirm geschützt wird. Resident ist Reginald Bull und Vetris-Molaud ist scheinbar zu einem wichtigen Partner und Freund geworden. Der Posbi Ganud, einst Berater des tefrodischen Machthabers, ist jetzt Bulls Leibwächter und Vertrauter. Bull vermisst seine Frau Toio und seine Tochter Shinae (die beiden haben sich in die Stadt Allerorten zurückgezogen) und er glaubt fest daran, dass Perry Rhodan eines Tages zurückkehren wird.

Dies macht die Situationserklärung nicht einfacher, da es fast unglaublich scheint, dass solche Zeitzeugen nicht der aktuellen Lage entgegenwirken konnten. Die Cairaner treten nicht sehr sympathisch auf und sind in dem ganzen Konstrukt noch nicht klar einzuordnen. Sie werden Friedensmacher genannt, doch ob sie diesem Ruf nach gerecht werden, ist noch zweifelhaft. Sie bekämpfen die Ladhonen in der Milchstraße, ebenfalls ein bisher unbekannter Gegner. Wer sind die Cairaner und Ladhonen? Woher kommen sie ursprünglich? Sind sie gar für die aktuelle Situation verantwortlich? Leider kommen wir in den ersten zehn Bänden diesen und anderen Antworten fast keinen Schritt näher und treffen auch noch nicht auf Reginald Bull, der uns wahrscheinlich weiterhelfen könnte in Sachen Erkenntnisgewinnung. Vielmehr fühlt sich dieser Zyklus nach den ersten Bänden wie eine Aneinanderreihung von Füllromanen an. Diese sind mal besser, mal schlechter. Größtenteils fühlte ich mich dennoch gut unterhalten, wenn mir auch das gewisse Etwas oft fehlte. Selten ist es mir so schwer gefallen, mich in einen neuen Zyklus einzufinden. Dabei finde ich die Handlungsidee sehr spannend. Wie oben schon erwähnt wurden im Jubiläumsband 3000 große Erwartungen geweckt und der Weg hervorragend für die weitere Handlung geebnet. Die Euphorie verliert sich dann aber schon schnell in den nachfolgenden Bänden. 

Wirklich herausragend ist für mich neben Band 3000 dabei nur Band 3005 „Wiege der Menschheit“ von Andreas Brandhorst. Der Bestsellerautor steuert seit langer Zeit wieder mal einen Gastroman zur Serie bei der absolut überzeugt und eine in sich starke Handlung aufweist. Zemina Paath, der für mich beste neue Charakter der aktuellen Handlung, wird noch sehr sparsam eingesetzt. Dafür darf sich der Siganese Tenga oft austoben. Ich weiß noch nicht recht was ich von ihm halten soll. Manchmal finde ich ihn recht amüsant. Oft aber einfach nur nervig. Zudem fand ich die ersten Bände zu Posbilastig. Auch wenn die alten Weggefährten scheinbar eine Schlüsselrolle in der aktuellen Handlung einnehmen. Ich hoffe, dass die Handlung nun bald etwas Fahrt aufnimmt und bin weiterhin guter Dinge, da soviel Potential in dem Plott stecken könnte. Und wir haben gerade mal die Einführung erlebt. Das was bei einem Film die ersten zehn bis fünfzehn Minuten ausmachen würden. Da ist noch jede Menge Platz für gute Unterhaltung. Auch wenn ich bisher meistens gerade von den ersten Bänden eines Zyklus total gefesselt war, will ich nicht glauben, dass der Jubiläumszyklus floppen wird.

PERRY RHODAN ®, ATLAN ® und Mausbiber Gucky ® sind eingetragene Warenzeichen der Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt.

Recherchequelle: Perrypedia

Freitag, 3. Mai 2019

Maddrax Band 503 - Aufstieg des Bösen - von Michael M. Thurner

Geschrieben von Michael M. Thurner 
Cover von Néstor Taylor
Erschienen am 30.04.2019

Colonel Aran Kormak weiß nicht, dass er eine Katastrophe ausgelöst hat, die unzählige Leben kostete, einen Mond zerstörte und Parallelwelt-Anomalien auf der Erde entstehen ließ. Ihm ging es nur darum, aus dem Ringplanetensystem zu entkommen – und das ist ihm gelungen.

Nun, zurück auf der Erde, steht er wieder ganz am Anfang. Aber er wäre nicht Aran Kormak, wenn er nicht mit aller Energie, Skrupellosigkeit und Härte daran gehen würde, seinen alten Satus wiederzuerlangen. Koste es, was es wolle...

Da ist er also, der (für mich) neue Bösewicht der Serie. Ich weiß leider nicht, ob hier zum ersten mal die Vergangenheit von Kormak beleuchtet wird. Auf jeden Fall behandelt der Roman, wie der Titel schon sagt, dessen Aufstieg und Wiederaufstieg. Nun verstehe ich auch den Überraschungseffekt am Ende von Band 501, der mir durch meine Unkenntnis vollkommen entgangen ist. Aran Kormak ist zurück zur Erde gelangt und Auslöser der derzeitigen Ereignisse. Michael M. Thurner erzählt in seinem Roman nun unter anderem die Vorgeschichte des Bösewichts. In zwei Ebenen werden die aktuellen Ereignisse nach seiner Rückkehr und seine Erlebnisse in Jugendzeiten erzählt. Dabei zeigt sich schon in jungen Jahren dessen Skrupellosigkeit und sein eiskaltes Kalkül. Dieses setzt er auch dazu ein, wieder an Macht und Einfluss auf der Erde zu gewinnen. M. M. Thurner liefert einen sehr guten Roman ab. Ich finde das seine Stärken schon immer Geschichten waren, die die schwierigen, bösen oder unbequemen Charaktere behandelten. Ob er jemanden über die Klinge springen lässt oder auch mal einen beliebten Protagonisten verstümmelt (ich denke immer noch gerne an Arulaas abgetrenntes Fingerglied zurück und die Reaktionen der Leser darauf). Es scheint ihm jedenfalls Vergnügen zu bereiten und dies merkt man den Romanen auch an. Und mich hat er da ganz auf seiner Seite. Ich mag es, wenn es nicht immer ein Happy End gibt und auch mal ein Charakter unerwartet stirbt. Dies macht einen Roman oder eine Serie für mich erst interessant und authentisch. Aran Kormak gefällt mir als Bösewicht und er verspricht unsere Helden auf Trapp zu halten. Besonders hat mir seine Zähmung der Siragippe und Abrichtung als Reittier gefallen. So wie die ganze Thematik um die Siragippen und den Mythos um Öörum. Das Finale der Geschichte deutet schon an, was die Cover der kommenden Romane zeigen. Nun geht es in die Urzeit. Ein Areal aus der Ära der Dinosaurier scheint aufgetaucht zu sein und sendet seine Vorboten.

Auch in dieser Folge bekomme ich wieder alles geliefert, was Maddrax ausmacht und mir zu Anfang der Serie so gefallen hat. Die Technos spielen wieder eine Rolle und es wimmelt von Andronen und Siragippen. Die Pause hat gutgetan und ich genieße derzeit jeden einzelnen Roman der Reihe. Bisher macht es den Eindruck als wollte die Serie ein wenig „back to the roots“ ohne auf Neuheiten zu verzichten. Das finde ich sehr gut.

Nicht unerwähnt bleiben darf auch das grandiose Cover von Néstor Taylor. Auf den Punkt würde ich sagen und wie ich finde ein kleines Kunstwerk.

Dienstag, 23. April 2019

Fahrenheit 451 - von Ray Bradbury

451 Grad Fahrenheit, 232 Grad Celsius: die Temperatur, bei der Bücherpapier Feuer fängt und verbrennt … In der Zukunft ist das Lesen von Büchern streng verboten, und es ist die Aufgabe der Feuerwehr, Bücher aufzustöbern und zu verbrennen. Pflichtgetreu versieht Feuerwehrmann Guy Montag seinen Dienst. Doch als er die junge Clarisse kennenlernt, ändert sich seine Einstellung, und er begeht eine folgenschwere Tat: Er liest ein Buch.

Lange schon wollte ich diesen Klassiker der Weltliteratur lesen. Mit der Neuausgabe von Heyne aus 2018 habe ich mir den Band nun endlich zugelegt. Die Thematik ist auch heute noch aktuell und hat in vielen Aspekten immer noch eine erschreckende Nähe zu unserer Gegenwart. Damit hat mich der Roman nachhaltig beeindruckt. 

Fahrenheit 451 ist ein dystopischer Roman von Ray Bradbury, der erstmals 1953 im Verlag „Ballantine Books“ erschien und seitdem in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde. Er basiert auf der Novelle The Fire Man von Bradbury, die seinerzeit in Galaxy Science Fiction erschien. In dieser Ausgabe liegt ein Nachwort von Sascha Mamczak vor. Hier erfahre ich, dass die Novelle in ihrer Urform vom damals schon erfahrenen Autor Bradbury als eine Art Groschenroman in kurzer Zeit geschrieben wurde. Damit schließt sich für mich der Kreis zu meiner Passion für Romanhefte. Später überarbeitet landete die Geschichte letztendlich in der vorliegenden Buchform auf dem Markt.

Wie mächtig das geschriebene Wort sein kann und wie oft totalitäre Regime es mit Bücherverbrennungen, Zensur und Einschränkung der Presse- und Meinungsfreiheit bekämpft haben, zeigt uns Geschichte und Gegenwart. Heutzutage ist die Manipulation und Lenkung der Massen in den multimedialen Bereich von Fernsehen, Internet und den sozialen Medien verlagert worden. Die möglichen Auswirkungen sehen wir heutzutage sogar in demokratischen Ländern und auch bei uns in Europa oder seinen unmittelbaren Nachbarn. Mann werfe nur einen Blick auf die letzten Wahlen in den USA oder den Brexit. Genauso manipulativ und meinungsbildend können natürlich auch Bücher sein. Oder waren es in der Vergangenheit. Letztendlich ist einer der wichtigsten Aspekte von Freiheit und Demokratie, sich zu entscheiden was man liest, anschaut oder mit welchen Mitteln auch immer eine eigene Meinung bildet. Welches Ergebnis daraus resultiert, hängt letztendlich vom Bildungsgrad und moralischen Kompass eines jeden einzelnen ab. Dies erkennt letztendlich auch Ray Bradburys Protagonisten Guy Montag. Er wird durch das extreme Verhalten seiner Frau aufgeweckt und empfänglich für die philosophischen Aussagen des Mädchens Clarisse. Diese bringen ihn zum Nachdenken und die weiteren Ereignisse und Begegnungen führen letztendlich zu seiner ganz persönlichen Revolution.


Die Kunst eines guten Autors ist es, in einer kurzen Novelle so viel zu verpacken, dass man denkt, einen riesigen Wälzer gelesen zu haben. Gehaltvoll würde es am besten treffen. Dieser Roman ist absolut lesenswert und wie schon gesagt zeitlos im Thema und seiner Interpretation.


Verlag:Heyne
Aus dem Amerikanischen von Fritz Güttinger
Originaltitel: Fahrenheit 451
Originalverlag: Heyne
Taschenbuch, Broschur
208 Seiten, 11,8 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-453-31983-7

Donnerstag, 18. April 2019

Maddrax Band 502 - Der Roswell-Zwischenfall - von Manfred Weinland

Endlich erfahren wir durch Maddrax was 1947 wirklich in Roswell passiert ist. Manfred Weinland erzählt uns die ganze Wahrheit in Band 502. Dieser Roman bietet wieder, was mich an Maddrax  von Anfang an begeistert hat: Die Verbindungen von Ereignissen aus unserer Vergangenheit mit den Geschehnissen in der dunklen Zukunft der Erde.

Ich habe mich auf Rat von Michael Schönenbröcher letztendlich doch dazu entschlossen, nicht nur die Vorgeschichte aus meiner ungelesenen Sammlung zu kramen, sondern auch die Zusammenfassung aus den Vorgängerbänden so weit zu lesen, um ein besseres Verständnis für die aktuellen Zusammenhänge zu bekommen. Letzte Woche habe ich mir also Band 473 "Die Ufo-Sekte" vorgenommen um die Wartezeit zu überbrücken. So kam ich in den Genuss, die ganze Story in einem Rutsch zu lesen. Und es war eine Geschichte ganz nach meinem Geschmack. Schreibstil und Erzählweise von Manfred Weinland sind dabei gewohnt flüssig und gut.

Nachdem ich wusste, warum der Kasynari "Grey" Hordelab ohne Gedächtnis in Last Remember (dem ehemaligen Roswell) gelandet war, verfolgte ich mit Spannung seine Geschichte bis zum dramatischen Ende. Fakten und Fiktion werden gelungen verwoben um die damaligen Ereignisse in unserer Realität mit den Geschehnissen der Maddrax-Serie zu verknüpfen. So beeinflusst eigentlich erst Hordelabs Ausflug in die Vergangenheit seine eigene Zukunft und führt zu den rätselhaften Ereignissen in der Vergangenheit und letztendlich auch zur Geschichte von Last Remember in der Zukunft.

Mit diesem Band wird nun ein weiter Austausch von Arealen innerhalb Zukunft und Vergangenheit bzw. zwischen Parelellwelten verschiedenster Zeitepochen zum Thema. Genial fand ich auch die Versetzung der einer Taratze in die Vergangenheit und den Wirbel für den sie dort sorgte. Leider gab es durch die Vertuschung der Regierung nie ein Foto oder Beweis einer Taratze von 1947. Höchstens von verstümmelten Tierkadavern im Zusammenhang mit Ufo-Sichtungen.

Der Roman bzw. die beiden Romane haben Spaß gemacht und können eigentlich so wie sie sind als eigenständig angesehen werden. Ich hätte mir diese auch sehr gut als Taschenbuch innerhalb der Zaubermondreihe vorstellen können, die leider nicht mehr fortgeführt wurde.

Bilder Copyright (c) Bastei Lübbe

Samstag, 13. April 2019

Perry Rhodan - Das größte Abenteuer - von Andreas Eschbach

Wer war nochmal der erste Mann auf dem Mond?


Diese Frage würde ich spontan gefragt aufgrund meiner Vorbelastung womöglich mit Perry Rhodan beantworten. So sehr sind mir das Perryversum und die parallele Geschichtsentwicklung des Terraners in Fleisch und Blut übergegangen. Natürlich war es in unserem Universum Neil Alden Armstrong. Wie es dazu kam, dass in der Heftromanserie Perry Rhodan seinen Platz eingenommen hat, erzählt Andreas Eschbach in seinem Roman „Perry Rhodan - Das größte Abenteuer“. Dieses Buch ist eines der "Geschenke" der PR-Redaktion für die Fans der Serie im Jubiläumsjahr 2019 in dem Band 3000 veröffentlicht wurde. Erschienen ist das rund 850 Seiten starke Werk im Fischer Tor Verlag. Ich habe seit der Vorankündigung im letzten Jahr diesem Titel entgegen gefiebert.

Im Teaser zum Buch heißt es: Wer ist Perry Rhodan? Bestsellerautor Andreas Eschbach erzählt die Vorgeschichte des legendären Weltraumhelden. Cape Kennedy, 1971: Nach dem katastrophalen Scheitern der Apollo-Missionen unternehmen die Amerikaner einen letzten verzweifelten Versuch, das Rennen zum Mond zu gewinnen. Der Name des Raumschiffs: Stardust. Der Name des Kommandanten: Perry Rhodan. Mit diesem bahnbrechenden Ereignis startete die Science-Fiction-Serie Perry Rhodan. Und wurde zur erfolgreichsten Fortsetzungsgeschichte der Welt. Doch erst jetzt erfahren wir, wie alles wirklich begann: Perry Rhodans Jugend, seine politischen Eskapaden, seine Abenteuer als Testpilot und die geheime Geschichte der bemannten Weltraumfahrt. Andreas Eschbach erzählt, wie Perry Rhodan zu der legendären Gestalt wurde, die die Menschheit zu den Sternen führt.

Obwohl jeder Fan glaubt, Perry Rhodan zu kennen, wissen wir aus 3000 Heften nur wenig über die Zeit vor seiner Mondlandung. Und hier tobt sich Andreas Eschbach mit der Erfahrung eines Bestsellerautors, Serienkenners und Fan der ersten Stunde aus. Obwohl wir von Beginn an wissen, worauf alles hinauslaufen wird, versteht Eschbach es, jederzeit eine spannenden Geschichte zu erzählen. Ich habe beim lesen geschmunzelt, gelacht, nachdenklich und auch manchmal traurig die vorunsterbliche Lebensgeschichte des Terraners verfolgt. Der Autor vermittelt gekonnt in seinen Erzählungen die Atmosphäre und den Zeitgeist der jeweiligen Dekade. Bei Perrys Begegnungen mit Berühmtheiten aus der uns bekannten Geschichte musste ich mehrfach an Forrest Gump denken. Geschickt platziert Eschbach unseren Helden in geschichtsträchtige Szenen der Vergangenheit. Er begegnet in seinem Leben mehr oder weniger direkt, Martin Luther King, John F. Kennedy und natürlich auch Armstrong und Co. Intensiv wird auch seine Kindheit, der Verlust seiner Schwester Deborah oder die komplizierte Freundschaft zu seinem farbigen Freund Leroy Washington thematisiert. Ebenso interessant zeichnet Eschbach seinen Weg zum Risikopiloten und wie es letztendlich zur Stardust-Mission kam und das Apollo-Programm eingestellt wurde. Ich war etwas verwundert, dass das Buch weit über die eigentliche Mondlandung und die Entdeckung der Arkoniden hinausgeht. Etwas frischer und moderner erzählt Andreas Eschbach auch noch die weiteren Ereignisse in der Wüste Gobi, die Behandlung des an Leukämie erkrankten Crest und auch die Bedrohung der Erde durch die Individualverformer nach. 

Das Ganze erfolgt durch einen (uns Fans) bekannten Chronisten: Homer G. Adams. Das Finanzgenie des Solaren Imperiums erzählt nämlich die ganze Geschichte aus der Recherche verschiedenster Quellen und den Gesprächen, die er im Laufe seines Lebens mit Perry Rhodan geführt hat. Besonders gelungen finde ich, wie Eschbach die Geschichte der Raumfahrt ganz locker leicht nebenbei erzählt. Fundiert erfahre ich hier Dinge über Sputnik, Apollo und anderen Meilensteinen, die mir so nicht bewusst wahren. Immer wieder animiert mich die Geschichte zum googeln. Und so wird der Roman auch zum Geschichtsunterricht. Bis zu dem Punkt, an dem sich unsere Realität und die des Protagonisten verzweigen. Dort wo das Perryversum anfängt, die Parallelwelt des Terraners beginnt. Wie durch Ernst Ellerts auftreten, dem Einfluss von ES, dem Schmetterlingseffekt die Zeit beeinflusst und eine andere Geschichte fortgeschrieben wird. Die des Erben des Universums so wie wir sie kennen…

Mein Fazit: Großartige Unterhaltung für Perry Rhodan Fans und alle die sich für Raumfahrt und deren Geschichte interessieren. Der Roman hat meine Erwartungen noch übertroffen. Ich habe „Perry Rhodan – Das größte Abenteuer“ übrigens gelesen und gehört. Das Hörbuch ist genauso großartig geworden und der Sprecher Uve Teschner überragend.

Montag, 1. April 2019

Maddrax Band 501 - Die Kolonie - von Sascha Vennemann

Sehnsüchtig habe ich auf die Fortsetzung gewartet, hatte ich doch den Jubiläumsband bereits am Erscheinungstag in zwei Stunden durch. Gott sei Dank hatte mein Bahnhofskiosk den aktuellen Band schon am vergangenen Samstag. Und diesen habe ich auch wieder in einem Rutsch durchgelesen. 

Der Roman schließt nahtlos an den Vorgänger an bzw. kommt ein Handlungsabschnitt mit der titel gebenden Kolonie dazu. Auch die Handlung um die Stadt Lancaster aus der Parallelwelt wird fortgesetzt und soweit zu Ende gebracht, was die "Entführung" Lavernes betrifft. Ich muss sagen, dass ich diesmal etwas Probleme hatte der Handlung auf Novis und dem Ringplanetensystem zu folgen. Dafür fehlte mir einfach der Hintergrund des letzten Zyklus. Und wie schon in der Rezi zu Band 500 erwähnt, wollte ich die Zusammenfassung (die in diesem Band übrigens mit Teil zwei komplettiert wird) nicht lesen. Also selbst schuld! Dennoch bin ich zurecht gekommen. 


Es wird klarer, dass beim Projekt Mondsprung etwas schief gelaufen ist. Was genau, wird uns natürlich noch längere Zeit beschäftigen, denke ich. Das Lancaster die einzige Anomalie sein wird, wage ich zu bezweifeln.

Besonders das Wiedersehen mit der Thematik um die Zeitsteine aus dem Ursprung hat mich total begeistert. Der Zyklus in dem damals Mutter für Angst und Schrecken sorgte, gehört zu meinen persönlichen Highlights. Genau wie der Ausalazyklus und dem "Volk der Tiefe", bei dem die Meinungen damals ja stark auseinander gingen.


Aber zurück zum vorliegenden Roman. Bis auf meine ganz persönlichen Schwierigkeiten mit einigen Handlungsebenen ist der Roman so solide geschrieben wie sein Vorgänger. Besonders die Fortsetzung der Handlung in Lancaster ist gelungen und hat mir wieder besonders gut gefallen. Ich hoffe auf weitere Abenteuer im Steampunk-Setting.


Auf den nächsten Band freue ich mich wirklich ganz besonders. Einer meiner Lieblingsautoren und Erschaffer der grandiosen Bad-Earth-Serie, Manfred Weinland, zeichnet für Nummer 502 verantwortlich. Und das Thema ist grandios. Es geht um den Roswell-Zwischenfall bei dem wohl die Kasynari ihre langen, grauen Finger im Spiel hatten. Ich habe da ja im letzten Zyklus einiges verpasst wie ich sehe, da hier wohl auch eine Handlung aus den letzten hundert Bänden fortgeführt wird. Es werden lange und harte zwei Wochen bis zum Erscheinungsdatum. Vielleicht lese ich ja als Einstieg Band 473 um die Wartezeit zu überbrücken, Hier gibt es weitere Infos dazu auf der Autorenseite von Manfred Weinland...